26.1
box 32/4
Konoedie der Vortezukius
Man achte genau aut das Wort LECIFERRIN.
„
Gelenus, Chem. Industrie
ntsien in nenen er e e er 12.
ein Wesentli
wird durch die kritische Selbstironie des Skeptikers, der sein Igno¬
schuldigen um
Theater und Musik. Jer. Cug
rabimus kennt. Und das Schnitzlersche Nichtwissen beginnt da, wo
und aus der
10#1
Dichter von größerem Schwung des Geistes und von elementarer
Falles, und
Kraft der Intuition erst zum Fluge ins Reich des Außergewöhnlichen!
Deutsches Schauspielhaus. ### 7..
sonderheit er
ansetzen. Schnitzlers poetisches Wissen bleibt im Grunde vationa¬
dramatischen
Komödie der Worte, drei Einakter von Arthur Schnitzler.
listisch. Es ist von der Art Lessings, nicht von der Goethes oder
nis beruht, n
Der Dichter ist der Seher. Und der Seher Arkhür Schnigter#r
Shakespeares. Es beruht auf feiner Kritik, nicht auf der unmittel¬
Gespenstern.
von jener besonders scharfen und eindringenden Art, die nicht nur fest¬
baren Kraft der Anschauung.
Grade der
stellt, daß ein Ding mit diesem oder jenem bekannten Wort zu bezeich¬
Ein so beschaffener dichterischer Dialektiker, ein Wäger der Worte
(wenn es nich
nen ist. Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut. Sondern
auf der Goldwage, mußte eine Komödie der Worte von feinen
des Schnitzle
der Wiener Poet ist von der unendlichen Mannigfaltigkeit der Dinge
Reizen schreiben können. Er brauchte seine analytische Methode nur
großen Vorbi
und von ihrem unerschöpflichen Eigenleben betroffen. Seine Entdecker¬
auf einen besondeten Fall, auf ein gegebenes Faktum anzuwenden und
wickelte Kunst
freude sucht er dem Leser wie dem Zuschauer mitzuteilen, und darum wird
dieses nachträglich zu durchleuchten. Starre Vergangenheiten, unver¬
Aufgaben von
er zu dem feinen Künstler der Sprache, als den wir ihn kennen. Die
änderliche Charaktere — in den schwankenden Charakteren ist die Un¬
als Arz
gebräuchlichen Klischees und Schablonen hat er beiseite geworfen; ein
beständigkeit das Stereotype — läßt Schnitzlers Wortkunst neu auf¬
ein
differenziertes Empfindungslebon glüht und jeuchtet in seinen Worten,
leben und flüssig werden. Die Taten in den drei Schnitzlerschen Ein¬
und durch die Glut erscheinen die Dinge selbst als besondere, ihre
aktern fehlen zwar in der Lebensschule, aber vorhanden sind sie vor
W
speziellen Merkmale enthüllende Wesen. Eine Analyse von eigener
den Bühnenauseinandersetzungen und außerhalb derselben. Auch im
per
Art vollzieht sich sichtbar und faßbar vor den Augen des Publikums.
höchsten Grade wirksam sind sie. Im ersten Stück, der „Stunde des W
Es gewinnt Alles ein neues und seltsames, aber zugleich vertrauteres
Erkennens“ ist die Tat und Schuld ein Ehebruch der Frau Klara,
mit
und bekannteres Gesicht als vorher. Man darf den Dichter auf dem
eine Tatsache, die um zehn Jahre zurückliegt, die aber dennoch fort¬
ver
Wege zu den Dingen, so wie er sie sieht, mit besonderer Schärfe und
wirkt, weil eben das Leben keine äußerliche Aneinanderreihung von ein¬
liche
Unterscheidungskraft, begleiten, und die Worte sind bloße Reiseführer
zelnen Bildern ist, sondern ein Gewebe von Ursache und Wirkung.
8
nicht gan
iesen Entdeckungen. Sie sind Definitionen, die schließlich
Auch der Ebebruch der Frau Klara Eckold ist ein Stück Lehen: das Wort
Eleganz
inkommensurable Wirklichkeit selbst in sichtbarer, greifbarer Gestalt her¬
Ehebruch ist ein bloßes Wort.
m Eingelsatt den
in dem
vortreten lassen.
schiedensten Sinn haben kann. Schnitzler denkt hier ernsthaft an den
ergötlid
Das Schnitzlersche Wort gibt auf diesem ansichtsreichen Wege
sozialen Sinn, in dem der Bruch eines der wichtigsten und inhalt¬
Kunstwerk Höhe und Rang. Es wird das dichterisch, seherisch Auber¬
reichsten Verträge von schweren Folgen begleitet sein muß
aei
ordentliche offenbar, und deswegen ist die Atmosphäre bei der Auf¬
troffene Mann schweigt
gehn I¬
Rücksicht Schein und
lang
führung eines Schnitzlerdramas sast von iener Art, die wir aus Obser¬
auf das Kind, die Tochter; als diese erwachsen i
ver= Eine spielerisch
vatorien, Laboratorien und Seziersälen kennen. Aber diese feine und
heiratet
treunt
sich von der Ehebrecherin. Die habt, und für
klare Luft ist gleichsam erfüllt von der menschlichen Wärme und guten
Stunde des Erkennens enthüllt die Ursachen des Bruchs der Ehe und Geistes ein b
Laune der begreifenden und verzeihenden Persönlichkeit des Vortragen= die Begebenheit; sie enthüllt sie, und sie läßt für den Manne zugleichgab in ihm n
box 32/4
Konoedie der Vortezukius
Man achte genau aut das Wort LECIFERRIN.
„
Gelenus, Chem. Industrie
ntsien in nenen er e e er 12.
ein Wesentli
wird durch die kritische Selbstironie des Skeptikers, der sein Igno¬
schuldigen um
Theater und Musik. Jer. Cug
rabimus kennt. Und das Schnitzlersche Nichtwissen beginnt da, wo
und aus der
10#1
Dichter von größerem Schwung des Geistes und von elementarer
Falles, und
Kraft der Intuition erst zum Fluge ins Reich des Außergewöhnlichen!
Deutsches Schauspielhaus. ### 7..
sonderheit er
ansetzen. Schnitzlers poetisches Wissen bleibt im Grunde vationa¬
dramatischen
Komödie der Worte, drei Einakter von Arthur Schnitzler.
listisch. Es ist von der Art Lessings, nicht von der Goethes oder
nis beruht, n
Der Dichter ist der Seher. Und der Seher Arkhür Schnigter#r
Shakespeares. Es beruht auf feiner Kritik, nicht auf der unmittel¬
Gespenstern.
von jener besonders scharfen und eindringenden Art, die nicht nur fest¬
baren Kraft der Anschauung.
Grade der
stellt, daß ein Ding mit diesem oder jenem bekannten Wort zu bezeich¬
Ein so beschaffener dichterischer Dialektiker, ein Wäger der Worte
(wenn es nich
nen ist. Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut. Sondern
auf der Goldwage, mußte eine Komödie der Worte von feinen
des Schnitzle
der Wiener Poet ist von der unendlichen Mannigfaltigkeit der Dinge
Reizen schreiben können. Er brauchte seine analytische Methode nur
großen Vorbi
und von ihrem unerschöpflichen Eigenleben betroffen. Seine Entdecker¬
auf einen besondeten Fall, auf ein gegebenes Faktum anzuwenden und
wickelte Kunst
freude sucht er dem Leser wie dem Zuschauer mitzuteilen, und darum wird
dieses nachträglich zu durchleuchten. Starre Vergangenheiten, unver¬
Aufgaben von
er zu dem feinen Künstler der Sprache, als den wir ihn kennen. Die
änderliche Charaktere — in den schwankenden Charakteren ist die Un¬
als Arz
gebräuchlichen Klischees und Schablonen hat er beiseite geworfen; ein
beständigkeit das Stereotype — läßt Schnitzlers Wortkunst neu auf¬
ein
differenziertes Empfindungslebon glüht und jeuchtet in seinen Worten,
leben und flüssig werden. Die Taten in den drei Schnitzlerschen Ein¬
und durch die Glut erscheinen die Dinge selbst als besondere, ihre
aktern fehlen zwar in der Lebensschule, aber vorhanden sind sie vor
W
speziellen Merkmale enthüllende Wesen. Eine Analyse von eigener
den Bühnenauseinandersetzungen und außerhalb derselben. Auch im
per
Art vollzieht sich sichtbar und faßbar vor den Augen des Publikums.
höchsten Grade wirksam sind sie. Im ersten Stück, der „Stunde des W
Es gewinnt Alles ein neues und seltsames, aber zugleich vertrauteres
Erkennens“ ist die Tat und Schuld ein Ehebruch der Frau Klara,
mit
und bekannteres Gesicht als vorher. Man darf den Dichter auf dem
eine Tatsache, die um zehn Jahre zurückliegt, die aber dennoch fort¬
ver
Wege zu den Dingen, so wie er sie sieht, mit besonderer Schärfe und
wirkt, weil eben das Leben keine äußerliche Aneinanderreihung von ein¬
liche
Unterscheidungskraft, begleiten, und die Worte sind bloße Reiseführer
zelnen Bildern ist, sondern ein Gewebe von Ursache und Wirkung.
8
nicht gan
iesen Entdeckungen. Sie sind Definitionen, die schließlich
Auch der Ebebruch der Frau Klara Eckold ist ein Stück Lehen: das Wort
Eleganz
inkommensurable Wirklichkeit selbst in sichtbarer, greifbarer Gestalt her¬
Ehebruch ist ein bloßes Wort.
m Eingelsatt den
in dem
vortreten lassen.
schiedensten Sinn haben kann. Schnitzler denkt hier ernsthaft an den
ergötlid
Das Schnitzlersche Wort gibt auf diesem ansichtsreichen Wege
sozialen Sinn, in dem der Bruch eines der wichtigsten und inhalt¬
Kunstwerk Höhe und Rang. Es wird das dichterisch, seherisch Auber¬
reichsten Verträge von schweren Folgen begleitet sein muß
aei
ordentliche offenbar, und deswegen ist die Atmosphäre bei der Auf¬
troffene Mann schweigt
gehn I¬
Rücksicht Schein und
lang
führung eines Schnitzlerdramas sast von iener Art, die wir aus Obser¬
auf das Kind, die Tochter; als diese erwachsen i
ver= Eine spielerisch
vatorien, Laboratorien und Seziersälen kennen. Aber diese feine und
heiratet
treunt
sich von der Ehebrecherin. Die habt, und für
klare Luft ist gleichsam erfüllt von der menschlichen Wärme und guten
Stunde des Erkennens enthüllt die Ursachen des Bruchs der Ehe und Geistes ein b
Laune der begreifenden und verzeihenden Persönlichkeit des Vortragen= die Begebenheit; sie enthüllt sie, und sie läßt für den Manne zugleichgab in ihm n