II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 302

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26.1. Konoedie der Wort2 Zykius
enau auf das Wort LECIFERRIN.

Galenus, Chem. Industrie,
S

den. Einer Wärme, die wiederum kühl und zuweilen sogar frostig
ein Wesentliches im Dunkeln: er hält einen Anderen für den Mit¬
wird durch die kritische Selbstironie des Skeptikers, der sein Igno¬
schuldigen und er bleibt in diesem Glauben. Aus den Charakteren
Mlusik. 18 Wh Trebimus kennt. Und das Schnitzlersche Nichtwissen beginnt da, wo
und aus der Lbenslage der Personen ergibt sich die Besonderheit des
Dichter von größerem Schwung des Geistes und von elementarer
Falles, und in der feinen und seelenkundigen Darstellung der Be¬
Kraft der Intuition erst zum Fluge ins Reich des Außergewöhnlichen
sonderheit erweist sich hier Schnitzler ebenso als Meister, wie in der
Belhaus. 9(0#1. 70
ansetzen. Schnitzlers poetisches Wissen bleibt im Grunde vationa¬
dramatischen Steigerung, die hier auf einer Steigerung der Erkennt¬
n Arthur Schnitzler.
listisch. Es ist von der Art Lessings, nicht von der Goethes oder
nis beruht, wie im Oedipus des Sophokles oder wie in den Ibsen'schenf
eher Arthlr Schne#err
Shakespeares. Es beruht auf feiner Kritik, nicht auf der unmittel¬
Gespenstern. Freilich ist der analytische Einakter auf wesentlich niedrigere
Aden Art, die nicht nür fest¬
baren Kraft der Anschauung.
Grade der seelischen Spannung angewiesen, als das große Drama
bekannten Wort zu bezeich¬
Ein so beschaffener dichterischer Dialektiker, ein Wäger der Worte
(wenn es nicht in rohe Manier verfallen sol), und deshalb kann sia
lnd Himmelsglut. Sondern
auf der Goldwage, mußte eine Komödie der Worte von feinen
des Schnitzler'sche Drama an erschüüternder Wirkung nicht mit den
Mennigfaltigkeit der Dinge
Reizen schreiben können. Er brauchte seine analytische Methode nur
großen Vorbildern messen. Aber umso interessanter ist die hier ent
betroffen. Seine Entdecker¬
auf einen besondeten Fall, auf ein, gegebenes Faktum anzuwenden und
wickelte Kunst der kleinsten Unterschiede, die auch den Darsteller¬
nitzuteilen, und darum wird
dieses nachträglich zu durchleuchten. Starre Vergangenheiten, unver¬
Aufgaben von größter Feinheit stellt. Hier zeigte sich Robert Nhi
den wir ihn kennen. Die
änderliche Charaktere — in den schwankenden Charakteren ist die Un¬
als Arzt Eckoldt in einer grüblerischen Klinger=Maske auf der Höh#
er beiseite geworfen; ein
beständigkeit das Stereotype — läßt Schnitzlers Wortkunst neu auf¬
einer minutiösen, gleichsam graphischen Kunst, die in der äußeren Er
leuchtet in seinen Worten,
leben und flüssig werden. Die Taten in den drei Schnitzlerschen Ein¬
scheinung begann und in dercharakteristischen Klangfarbe des gesprochenen
selbst als besondere, ihre
aktern fehlen zwar in der Lebensschule, aber vorhanden sind sie vor
Wortes endete. Das Stiefkind des Glückes, der Mann der Pflicht, de
Eine Analyse von eigener
den Bühnenauseinandersetzungen und außerhalb derselben. Auch im
verspätete grausame Rächer und Arzt seiner Ehre erschienen in gleichet
en Augen des Publikums.
höchsten Grade wirksam sind sie. Im ersten Stück, der „Stunde des
Wahrheit auf der Bühne. Frau Serda malte gleichfalls fein, aber
aber zugleich vertrauteres
[Erkennens“ ist die Tat und Schuld ein Ehebruch der Frau Klara,
mit etwas zu breitem Pinsel, so daß manche zarteste Linienführung
darf den Dichter auf dem
eine Tatsache, die um zehn Jahre zurückliegt, die aber dennoch fort¬
verschwamm. Herr Kreidemann als glücklicherer Rivale im ärztt
hit besonderer Schärfe und
wirkt, weil eben das Leben keine äußerliche Aneinanderreihung von ein¬
lichen Beruf entsprach im Spiel vollkommen, in seiner Erscheinung
rte sind bloße Reiseführer!
zelnen Bildern ist, sondern ein Gewebe von Ursache und Wirkung.
nicht ganz vollkommen den Intentionen des Dichters. Es fehlte die
onen, die schließ
Auch der Ehebruch der Frau Klara Eckold ist ein Stück Leben; das Wort
Eleganz des vom Leben leicht Emporgetragenen.
rer. greifbarer Gestalt hur= Thebruch ist ein bloßes Wort, #as
dem Gingelfall den ver¬
Iin dem zweiten Einakter „Große Egene“ schildert Schnitzler mit
schiedensten Sinn haben kann. Schnitzler denkt hier ernsthaft an don
ansichtsreichen We
sozialen Einn, in dem der Bruch eines der wichtigsten und inhalt, duch ####icher Ueberlegenheit den Schauspielercharakter, bei d
u einer Komödie der Worte wird.
ichterisch, seherisch Kuher¬
reichsten Verträge von schweren Folgen begleitet sein muß D
brüche. Das Genie des Darftellers ist,
Schnitzler, die Fähigkeit.
Atmosphäre bei der Auf¬
troffene
schweigt gehn
lang
Rücksicht Schein und Sein gleichzusetzen, mit einander
vertauschen.
a
er Art, die wir aus Obser¬
Kind, die Tochter; als diese erwachsen in
d ver¬ Eine spielerische Sophistik wird hier mit höchster Virtuosität gehand¬
hen. Aber diese feine und beiratet ist. treunt
vo
sie
der
Ehebrecherin. Die habt, und für die Darsteller erwächst aus bieser Beweglichkeit des
chlichen Wärme und guten Stunde des Erkennens enthüllt die ursachen des Bruchs der Ehe und! Geistes ein höcht lohnendes witziges Thoaterstück. Herr Montor
rsönlichkeit des Vortragen= die Begebenheit; sie enthüllt sie, und sie läßt für den Manne zugleich gab in ihm mit schärfster Zeichnung den Darsteller, so daß dessen