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und
größten
Das
1t
jetzt
inn es
h sehr.
Weise
brachte
Und
halb
auher
iunen
chlug
rief
ige!“
senes
inzte
hiest.
eiden
beiße
der
die
hei߬
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und
an
ge.
ind
ite.
per
ro¬
ek¬
lei
=Beilage
2. Beilage — Seite 9—12
ihre Glieder und geht ganz schnell, sie will ja nicht denken,
sie will glücklich sein.
Tapfer hat sie gerungen, Tag und Nacht. Die Angst
war so groß und der Herzschlag, jeder Herzschlag wie ein
P
Schrei um Kraft. Tapfer hat sie gelampft, und war doch
ohnmächtig, das Schicksal geht seinen langsamen sichern
Gang. — Dann ist es geschehen. Sie kann es nicht fassen,
denkt nur, die Angst, die große Angst ist vorüber, sie möchte
aufatmen und kann doch nicht. Die Herzwunde blutet.
Da weiß sie, daß sich ein Hügel wölbt, da weint sie ganz
still, ganz leise wie ein Kind, das an der Brust der
Mutter ruht.
Aber das Leben ist rauh, das sieht sie an mit hohlen
Augen der Not, das spricht: „Arbeite. Warum es ihr
I da zum Bewußtsein kommt, daß sie doch Hände zum
Werken hat? Sie weiß es nicht. Es ist ja alles so gleich¬
gültig, aber sie gehorcht dem Leben und schafft.
Es ist doch seltsam, daß es noch Sonnenstrahlen gibt.
Es ist doch seltsam, daß man das Lachen wieder lernen
kann, erst ganz zag, als wollte es schnell wieder ersterben
und sich in Weinen wandeln. Aber dann wird es freier,
quillt aus dem Brunnen der Lebensfreude.
Die Menschen verstehen sie nicht. Sie sind grausam.
Sie zerren an ihr, sie wollen die Hülle herunterreißen,
wollen die Herzwunde sehen und darin wühlen. Sie aber
ist trotzig, es gibt Dinge, die sind so heilig, die darf
niemand sehen.
Das Leben kann doch schön sein. Da ist man nur ein
winzig kleines Rad in einem großen Werke, aber man ist
doch, man werkt, man lebt.
Das Leben ist schön mit seinem Liebhaben. Wenn
sie heimkehrt, dann steht sie erst lange am Fenster und
sieht in den blassen Abendhimmel. Dann steigen Bilder
in ihr auf so voll Sonne und Lust, dann hört sie das
Lachen wieder, das ihr so oft klang, dann tropfen Tränen,
ruhige, glückliche Tränen, wie sié nur Liebe weint. Und sie
wundert sich: Was macht mich so glücklich? Ist das die
Herzwunde?
Stadttheater Manpes¬
4
„Komödie der Worte“
Erstanfführung am Montag
Drei Einalter von Arthngu
Stunde des Erkennens
7
Man lönnte diesem ersten Stücke der Komödie einen
andern Titel geben. Der wäre nicht besser, aber für die Zu¬
schauer deutlicher, schlagender, weil er den Kern dieser drama¬
tisierien Ehegeschichte bloßlegt: Stunde der Rache, einer Ueber¬
kreuz=Rache. Mann und Frau. Er ist Arzt. Seit mehr als
zwanzig Jahren verheiratet. Eben schrieb das einzige Kind
dieser Ehe einen glücklichen Brief von der Hochzeitsreise. An¬
scheinend ein normales Verhältnis zwischen beiden Ehelenten.
Er erkämpfte sich schwer seine Stellung; sie war ihm eine
treue Lebensgefährtin. Immer? Lauert nicht in der Ecke des
Speisezimmers, in dem man eben beim Nachtische sitzt, ein Ge¬
spenst? Bereit hervorzutreten, wenn die Worte anfangen gefähr¬
lich zu werden. Während des Dialogs, den die Frau mit Prof.
Ormin, einem hochangesehenen Berufskollegen ihres Mannes
führt, hält sich das Gespenst noch zurück. Vor zehn Jahren,
als ihr Mann sie in seinen Berufssorgen vernachlässigte, hätte
Ormin es bald zum Dritten in dieser Ehe gebracht, aber di¬
Frau blieb tugendhaft. Und doch — —. Aber wer war
damals der Glückliche? Jener Dritte, der jetzt auf der
„Amphilrite“ nach Japan in irgend einer Mission schwimmt.
Der zu jener Zeit auch Hausfreund war. Das wissen nun
nur die zwei und das Gespenst könnte verschwinden. Ormin
verabschiedet sich. Da erscheint der Mann, schreitet auf die
Ecke zu, denn er selbst versteckte das Gespenst dort, nimmt es
an der Hand, stellt es vor seine Frau hin: „ich weiß von
deiner Schande, wußte es durch zehn Jahre hindurch. Du
betrogst mich damals mit Ormin. Jetzt, wo unsere Tochter
ihrem Manne folgt . . . mußt du mich verlassen. Auf diese
Stunbe der Rache habe ich gewartet, jahrelang. Und ich will
sie ganz auskosten... die eheliche Gemeinschaft während
dieser Zeit galt nicht meiner Frau, nicht einer Freundin, nicht
ft.] einer Geliebten, sondern höchstens einer ...“
und
größten
Das
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jetzt
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=Beilage
2. Beilage — Seite 9—12
ihre Glieder und geht ganz schnell, sie will ja nicht denken,
sie will glücklich sein.
Tapfer hat sie gerungen, Tag und Nacht. Die Angst
war so groß und der Herzschlag, jeder Herzschlag wie ein
P
Schrei um Kraft. Tapfer hat sie gelampft, und war doch
ohnmächtig, das Schicksal geht seinen langsamen sichern
Gang. — Dann ist es geschehen. Sie kann es nicht fassen,
denkt nur, die Angst, die große Angst ist vorüber, sie möchte
aufatmen und kann doch nicht. Die Herzwunde blutet.
Da weiß sie, daß sich ein Hügel wölbt, da weint sie ganz
still, ganz leise wie ein Kind, das an der Brust der
Mutter ruht.
Aber das Leben ist rauh, das sieht sie an mit hohlen
Augen der Not, das spricht: „Arbeite. Warum es ihr
I da zum Bewußtsein kommt, daß sie doch Hände zum
Werken hat? Sie weiß es nicht. Es ist ja alles so gleich¬
gültig, aber sie gehorcht dem Leben und schafft.
Es ist doch seltsam, daß es noch Sonnenstrahlen gibt.
Es ist doch seltsam, daß man das Lachen wieder lernen
kann, erst ganz zag, als wollte es schnell wieder ersterben
und sich in Weinen wandeln. Aber dann wird es freier,
quillt aus dem Brunnen der Lebensfreude.
Die Menschen verstehen sie nicht. Sie sind grausam.
Sie zerren an ihr, sie wollen die Hülle herunterreißen,
wollen die Herzwunde sehen und darin wühlen. Sie aber
ist trotzig, es gibt Dinge, die sind so heilig, die darf
niemand sehen.
Das Leben kann doch schön sein. Da ist man nur ein
winzig kleines Rad in einem großen Werke, aber man ist
doch, man werkt, man lebt.
Das Leben ist schön mit seinem Liebhaben. Wenn
sie heimkehrt, dann steht sie erst lange am Fenster und
sieht in den blassen Abendhimmel. Dann steigen Bilder
in ihr auf so voll Sonne und Lust, dann hört sie das
Lachen wieder, das ihr so oft klang, dann tropfen Tränen,
ruhige, glückliche Tränen, wie sié nur Liebe weint. Und sie
wundert sich: Was macht mich so glücklich? Ist das die
Herzwunde?
Stadttheater Manpes¬
4
„Komödie der Worte“
Erstanfführung am Montag
Drei Einalter von Arthngu
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7
Man lönnte diesem ersten Stücke der Komödie einen
andern Titel geben. Der wäre nicht besser, aber für die Zu¬
schauer deutlicher, schlagender, weil er den Kern dieser drama¬
tisierien Ehegeschichte bloßlegt: Stunde der Rache, einer Ueber¬
kreuz=Rache. Mann und Frau. Er ist Arzt. Seit mehr als
zwanzig Jahren verheiratet. Eben schrieb das einzige Kind
dieser Ehe einen glücklichen Brief von der Hochzeitsreise. An¬
scheinend ein normales Verhältnis zwischen beiden Ehelenten.
Er erkämpfte sich schwer seine Stellung; sie war ihm eine
treue Lebensgefährtin. Immer? Lauert nicht in der Ecke des
Speisezimmers, in dem man eben beim Nachtische sitzt, ein Ge¬
spenst? Bereit hervorzutreten, wenn die Worte anfangen gefähr¬
lich zu werden. Während des Dialogs, den die Frau mit Prof.
Ormin, einem hochangesehenen Berufskollegen ihres Mannes
führt, hält sich das Gespenst noch zurück. Vor zehn Jahren,
als ihr Mann sie in seinen Berufssorgen vernachlässigte, hätte
Ormin es bald zum Dritten in dieser Ehe gebracht, aber di¬
Frau blieb tugendhaft. Und doch — —. Aber wer war
damals der Glückliche? Jener Dritte, der jetzt auf der
„Amphilrite“ nach Japan in irgend einer Mission schwimmt.
Der zu jener Zeit auch Hausfreund war. Das wissen nun
nur die zwei und das Gespenst könnte verschwinden. Ormin
verabschiedet sich. Da erscheint der Mann, schreitet auf die
Ecke zu, denn er selbst versteckte das Gespenst dort, nimmt es
an der Hand, stellt es vor seine Frau hin: „ich weiß von
deiner Schande, wußte es durch zehn Jahre hindurch. Du
betrogst mich damals mit Ormin. Jetzt, wo unsere Tochter
ihrem Manne folgt . . . mußt du mich verlassen. Auf diese
Stunbe der Rache habe ich gewartet, jahrelang. Und ich will
sie ganz auskosten... die eheliche Gemeinschaft während
dieser Zeit galt nicht meiner Frau, nicht einer Freundin, nicht
ft.] einer Geliebten, sondern höchstens einer ...“