II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 329

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26.1. Konoedie der Norte zuklus
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vom: 13611 18#8
heller und Kunst.
Aussiger Stadttheater. („Komödie
[Worte“ von Arthur Schnitzler.) Die
Schrihleng
geste dramatische

#handelt in drei Einaktern halb philosophisch,
halb scherzhaft das wortreiche Komödienspiel
Aussshaltt aus: Eibo Zeitung, Auseig alL.
der modernen Gesellschaft. Unter dem täu¬
ven: 1.0KI 1976
schenden Schleier schöner Worte verbergen die
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Menschen ihr wahres Wesen und spielen im
Leben wie auf der Bühne Komödie. In der
Theater.
„Stunde des Erkennens“ hält ein
Ehepaar nach zwanzigjähriger Ehe Abrechnung
„Komödie der-WerEinakter von
mit einander; sie gestehen, Jahre hindurch
Arthur Schnihler. Erstaufführung 12. Oktober.
nur ihrem Kinde zuliebe, sich mit Worten ein
In drei Tleinen—neuen Stücken tritt der Dichter
eheliches Glück vorgetäuscht zu haben. Aber
der Frage nahe, ob Eheleute trotz beiderseitigem
Betrugen und Belügen mit= und nebeneinander
selbst in der ernsten Stunde der Abrechnung
leben können oder nicht. Wenn man diese Sachen
(pielen sie einander noch Theater vor. In der
bloß liest, hat das Unwahrscheinliche der Grund¬
„großen Szene“ zeigt der berühmte
gedanken immerhin etwas Problematisches. Die Ver¬
Schauspieler, daß er im Leben wie in der
hältnisse, die undeutlich wie durch einen Schleier
Liebe auch meisterhaft Komödie spielen ver¬
sichtbar werden, scheinen so, als ob sie erörterungs¬
steht, so daß seine Frau entsetzt über die
fähig wären. Kommen die Verhältnisse aber zu
Unmoral seines Spieles ihn verlassen will,
wirklicher Darstelln, so wird das Rätselhafte zu
aber durch die Kunst seiner Worte sich wieder
dürren Zweifeln nd Fragestellungen. Und je
fangen läßt. „Das Bachusfest“ gibt dem
klarer die Stü gespielt werden, desto rascher
Dichter den Vorwand, eheliche Liebesverirrun¬
stellt sich das Gefühl der Enttäuschung ein, selbst
das, was beim Lesen einen Hauch von Poesie hatte,
gen durch schöne Gleichnis=Worte der Mytho¬
erscheint als kühle Auftritte und Abgänge. — Die
logie zu verschleiern. Worte des Hasses und
Darstellung tat ihre volle Schuldigkeit, sie gab den
der Liebe in einem Atem auf den Lippen sin¬
Stücken kräftiges Leben. Das zweite „Große
ken sich Dichter und Weib in die Arme. Die
Szene“ ist wohl das wirkungsvollste. Die Haupt¬
männliche Hauptfigur in allen Einaktern gab
personen, den Arzt, den Schauspieler und den
Herr Gradnitzer mit Geschick und guter
Schriftsteller spielte Herr Gradnitzer, der sich in
Wirkung. Ausgezeichnet spielte Frl. Hil¬
ler die Komödie der verkannten Frau und
allen drei Rollen vorzüglich bewegte und die Hoch¬
Geliebten. Frl. Freya deklamierte die Frau
trabenheit nicht übertrieb. Die dazu gehörenden
des Schauspielers. Die von Haß und Liebe
Frauen wurden von den Frl. Hiller, Freya und
erfüllte Frau des Schriftstellers gab Frl.
Kriß recht lebendig zur Darstellung gebracht, wie
Kriß mit sichtbarem Erfolg. Die Schauspiel¬
denn auch die Partien der Betrüger und der Be¬
Elevin des Frl. Moser war zu drastisch
trogenen durch die Herren v. Plessen, Serbouset
übertrieben. Gelungen wirkte der Theater¬
Jund Henke in wirkungsvoller Weise zur Entwicklung!
direktor des Herrn Hofstädter. Die Wie¬
kamen. Spielleitung und Aufführung verdienen
ner Eleganz war durch die weißen Gamaschen
zvolles Lob.
der Herren Alex v. Plessen und Richard
Henke vertreten.