II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 403

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26.1. KonoediOreZyklus
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2%

Volksoper
Die „Komodie der Wortee am

1
4
daß in der
Volkstheater
stattfindenden
Fach der
Bekannt ist von Schnitzler das Wort: „Wir
chte vom Sol¬
spielen alle — wer es weiß, ist klug.“ Es setzte
Ein
taatsoper eine
Alland-Redoute
Flügel an, es schwebte als geflügelt Wort oft
1 hat nun die
Treffpunkt der vornehmen Gesellschaft im
auf Lippen, die Küssens müde geworden waren.
ler Staatsoper
G.
er Urlaub für
I. Bez., Wal¬
Die „Komödie der Worte“ erscheint als Durch¬
nicht ge¬
bei der
führung dieses früher schon angeschlagenen
PADTLLONtschgassen
le, hauptsäch¬
Motivs. „Worte lügen“, heißt es hier.
ein
10
her die junge
Heute Samstag bis 4 Uhr früh!
Es ist sehr interessant, zu beobachten, wie
Rudr
itwirkung im

S
die
manche Dichter dieses Jahrhunderts
burde, über¬
teilte, d
innerlichen, psychophilen — in einem bestimmten
W
sein be
Zeitpunkt ihres Schaffens gegen das Wort sich

frag
hris
wenden, obschon die Sprache liebend. Was
5
jektor Hubert
seiner
Schnitzler mit der dem Dramatiker gebotenen
ich Paris be¬
Kühle und Skepsis bekennt, sprechen jüngere
eute!
besitzt,
en und einen
*
Dichter (wie Werfel) lyrisch und persönlich
jeue Kälmán
aus, Angehörige der gestern revolutionären
lbesorgen.
um üb.

Generation, die dem Worte orgiastisch gefrönt
Dauer
hat und es nun weggeben möchte, Wort um
Lino
Schnißler=Einakter
Wesenheit.
Eine 2“
1 wurde der
Schnitzler ist kein Patient dieser Zeit, der sich
„Komödie der Worte“ im Deutschen Volks¬
eingele
es der Kino¬
das Hemd aufreißt, um an die nackte Brust
Imwandlung
R.
zu schlagen, sie solcherart zu erschüttern: daß
kino erteilt.
Besser: Komödie der Technik. Oft bewährt.
Hans
das in ihrer Tiefe schlafende Gefühl hervor¬
voranschlag
der
Zufallstücke, daß sie jetzt erst im Parkeit des
komme. Sondern er, Dr. Schnitzler, streift seines
kamme
rachtvollste
Mai
reits er¬
Hemdes Armel (ein wenig) hoch, um den Patien¬
Deutschen Volkstheaters Echo behaglichen
neue
teitung hat
ten zu beklopfen, zu behorchen und die Diagnose
Milieu=Verständnisses findet? Zudem erhält
mansky
zu stellen: Sie leiden am Worte.
Schnitzlers tragischer Salon hier kokette
Lui
Dieses Leiden ist bei Schnitzlers Komödianten
ondon
ver.
Boheme=Färbung. Künstlerleben, ironisch be¬
des Wortes die kalte Leidenschaft der Leute, die
B
iesjährigen
rust
viel zu gut und viel zu gern konversieren, als
leuchtet, entfaltet aphoristische Theatralik. Bis¬
„Wiene
und
1 beginnen
daß sie nicht ihrer Rede freien Lauf lassen soll¬
weilen dehnt sich dieser Nüancenreichtum ein
Luis¬
Lie
r Melba
ten, während dessen sie sich an der Verwirrung
Bor
nunter
rung
wenig. Aber er bleibt, was die Wirkung der drei
vergnügen, die ihr bloßes Wort anrichtet, an
Ko
auftreten.
Nacht
kleinen Stücke ausmacht: Handwerk eines
der Macht, jene zu stiften. Was ist der Mensch?
KI
„Schmuck
und ko¬
Ein Spieler seiner selbst, antwortet Schnitz¬
Dichters, Routine des Geistes, auch wo der
glinde in
Nach 9
4 10
ler. (Daß im übrigen die „Komödie der Worte“
Dialog nur Konversation ist.
der scht
8c
abgesehen von der tieferen Bedeutung, voller
noch be
Arnold Korff, diesmal auch als Regisseur
ta
Witz und Laune steckt, ist bekannt.)
les
läuf:
als
von umsichtiger und ernster Abtönung, zählt die
rein ver¬
Das Spielerische, die Komödianterie kam
Künstle
HE
drei Rollen zu seinem Bravour=Inventar: Den
szwecke
glänzend zum Ausdruck in Korffs „Großer
tis
vorbrin
haupt¬
Wi.
Szene“, in der er, der Schauspieler als Schau¬
Mann des engstirnigen Ressentiments, den der
das B
anderen
1
spieler, den „Brustton der Überzeugung“ sehr
schmelzenden Verlogenheit und den der lächeln¬
ch Ge¬
de
lustig parodierte. Man kennt Korffs Arzt,
ferner
den Energie. Er hat fast die gleichen Mittel für
R.
Schäuspieler und Schriftsteller in den drei Ein¬
Damen
88.
sie und gleichwohl die Vielfalt eines Kenners
aktern; auf der größeren Bühne entfaltet sich
Herren
I., 101
aus Impuls. Seine kleinen meisterlichen Griffe
seine ernste, besonders aber seine humoristische
nor¬

Der
Gestaltungskraft noch prächtiger. Die drei
schieten nicht nach Erfolg. Sie bauen und fügen 1# Stun
orden.
Frauen neben ihm sind Erika Wagner, Cäcilie
Charakter, Menschlichkeit, schillerndes Leben.
1356
Lvovsky, Frau Steinsieck. Die mittlere hat die
Sz31
rägnis
Er hält Distanz in allem und hat doch Schmiß
dankbarste Rolle, und Frau Lvovsky wieder
ment¬
und Witz ohnegleichen.
erweist sich ihr dankbar, indem sie mit Zart¬
K
heit und Natürlichkeit die verzeihende, ver¬
Vorzügliches Gegenspiel weckt Erinnerung
1
wundete und wieder verzeihende Frau eines
an soigniertere Volkstheaterzeiten: Eingangs
über Sein oder Nicht-sein (nämlich Mein und
Di
halb
mit warmem Gesprächston Frau Wagner und
Dein) virtuos hinwegredenden Hamlets spielt.
Ka
ifler¬
Herr Homma, im Mittelstück Frau Lvovsky,
Einer vierten Dame, dem lustigen Frl. Paula
31
Wessely, nach einer Episode, haben wir Zu¬
ladet d
Herr Schott und Herr Klein solide Partner, im
schauer einen Abgangsapplaus bereitet. Simas
Zur W
der
drastischen Finale Frau Steinsieck mit Anstand
and
fahrige Charakterkomik hätte ihn auch ver¬
vol
und g
reserviert, Herr Sima in einer sonst verschwin¬
sten¬
sta
dient.
Manne
stag
denden Episode von scheinbar ahnungsloser und
Die Vorstellung ist vorzüglich. Sehenswert
tag, d
bllo¬
Mit
auch der Bahnhof-Wartesaal des letzten
darum um so köstlicherer Possierlichkeit.
neuesten
der
am
Stückes, in dem der Portier (Herr Seiffert) die
ser¬
Mitte
Das Röllchen der dreisten Schauspielelevin
h
Stationen so gut ausrief, daß man reisesuchtig
ter¬
königin
mimte Paula Wessely mit einer unwidersteh¬
wurde.
Wittner saa
minent
lich chargierten Komik, die, fast unbedenklich,
artigen
weit über das Format
folgen.
L. U.
gerin hinauswies.
Verans¬
auch
#n#amunkulus (Dr. Robert Weil) eröffnet
I findet.
A
Sr