II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 405

N
box 32/6
26.1. Konoedie der -orte zyklus
19. d.
„P U
Gesar
eine
Maikl
adt¬
A-7.
fang
und
Theater und Kunft.
ire“,
Deutsches Volkstheater.%

ehr¬
neuest
Zum erstenmal; „Komödie der Worte“ von

setzun
Artur Schnitzler.
ellen
Lisa-
rth,
Worte bedeuten Mißverstehen, durch Worte reden die
Dr. K
tieur
Menschen aneinander vorbei, Worte sind immer zu groß
Gusti
Deimi
oder zu klein, um das wiederzugeben, was man sich zu sagen
iffé,
Mari¬
hat. Namentlich in der Beziehung der Geschlechter richten sie
Abent
und
oft heillose Verwirrung an in ihrer schweren, pathetischen
Bahr
Fassung, die das auszudrücken sucht, was man „Untreue“
Marr
Tanz
nennt. Vermag eine Verirrung des Blutes wirklich alles zu
Heim:
vom
zerstören, was in der Gemeinschaft von Mann und Frau
Herr
ischer
wichtig und wertvoll ist? Artur Schnitzlers oft gestellte Frage,
chor¬
die niemals zu einem Plädoyer der Untreue wird, immer nur
thea
hann
nachdenklich bleibt. Sie ist eine Aufforderung zur Revision
erste K
d bis
überlieferter Begriffe, das Rütteln an einem Wortpopanz,
Hälfte
der ins Wanken gerät, ohne zu fallen.
Claud
In dem Ehe=Triptychon „Komödie der Worte“, das nun
Herrn
den
schon zehn Jahre alt ist, aber auch gestern hätte geschrieben
werden können, wird der betrogene Teil der Ehegatten immer
in de
haus),
ins Unrecht gesetzt. Das ist mit keinem Worte gesagt, aber
innen
finden
die Frau behält recht, die in den Tod geht, weil ihr Mann
Theate
erden.
ei der eine Untreue, die Jahre zurückliegt, nicht vergessen kann. Eine „Maje¬
andre Treue: die Sorgen und Mühen des Alltags teilt, das den 1.
Heim bereitet und durch die Seele ins Herz dringt, spricht für Donn##
im
besten diese Frau, als die „Stunde des Erkennens“ gekommen ist. glieds!
Auch die Schauspielersgattin überschätzt die Amourschaften des „Fidell
uten¬
flotten Herrn Gemahls, der von den Seitensprüngen nicht den ##
ahren
statt:
lassen kann und zutiefst seines Wesens doch nur seine Frau
fünf¬
ich dir
auses liebt, den Kameraden seines Daseins. Ebenso wie die Gattin
ich dir
dieses
des Schriftstellers im dritten des Dramoletts zu ihrem Mann
woch,
ing¬
gehört, trotz der Liebesepisode eines Sommers — das Leben
den 228
8 Er¬
hat so viele Schattierungen, die dazu angetan sind, Wesens¬
Mont#
tschen
bilder zu verzeichnen. Untreue? Gewiß, all das war „Untreue“,
tag, de¬
unter
und dennoch — ist das alles? Gibt es nichts andres, das
woch,
mehr ist?.
„Hern
ir den
(4. Vie¬
Schnitzler hat gefühlt, wie schwer es ist, Begriffe zu
enden
stürzen, darum ist er ein Fragender geblieben. Aber jetzt, da
gegen
wir solche Scheu vor dem Radikalismus verloren haben, schaut
den
stellun
man tiefer in das Wollen dieses Dichters, der die „Komödie der
g, den
Direkt#
nring
von 2#
Worte“ wohl als Komödie des Daseins empfand: Vanity fair
Rose¬
Karte
Jahrmarkt des Lebens, wie er in kleinen Vorkommnissen
bei der
ntuell
ewiges Geschehen spiegelt. Man zielt nach Worten und weiß
außero
zahme¬
doch, daß schleunigst andre aufgerichtet würden, sollten diese
Rhadas
janker
fallen. Philosophie des Umsturzes, nicht der Umsturz selbst,
der Be¬¬
nur die Mahnung: Man sollte das, was man Untreue nennt,
tag ges¬
rzigen
Sakk
nicht immer überschätzen. Ernsteres steht oft dahinter.
großen
Gast.
Arnold Korff hat die richtige Dynamik in diesem
ils der
Szene.
oberflächlichen Spiel des Ernstes, Unbeschwertheit, die in
ch das
„Tan¬
plötzlichem Besinnen innehalten kann. Er ist ein Elegant, ein Titelp##
erzigen
Charmeur, ein prachtvolles Temperament, aber noch weit
n ein¬
als W¬
einen
mehr, wie die Figur des von ihm dargestellten alternden,
innerlich zerfressenen Arztes beweist, auf dem die Wucht des
Neuh##
abends
Geheimnisses so schwer lastet, daß sein Innerstes dadurch
Arme
verbogen wird. Die Maske ist in diesem Falle wirklich Aus¬
Erika
sundes¬
druck des Wesens: Korff versteht sich meisterhaft auf die nicht
Marich
anzlers
zu unterschätzende Kunst der Maske, die Hans Homma, der
Anna
itritts¬
feine, kluge Schauspieler, mit Unrecht verschmäht. Er bringt
Edua##
en bei
sich dadurch um manche Wirkung, die das Nuancenspiel
oriten¬
Karl
Hugo
erleichtert. In seinem Professor Ormin flackert nicht mehr
erschei
erium),
wegen
der Eroberer; Homma stellt ihn bewußt ins milde Licht des
Nr. 2
Abgeklärtseins. Lebensstation: Wunschlosigkeit.
Mona¬
den le
Es wurde unter der Regie Korff überhaupt ganz aus¬
det be¬
gezeichnet gespielt. Die müdegesehnte Frau der Erika
undes
Wagner in ihrer vornehmen, stillen Art, das köstlich
Deutse
bereits
schnoddrige Berliner Pflänzchen, das Paula Wessely als
gelang
Zureau¬
Spezialitätentalent erkennen läßt, der diskrete Theaterdirektor
#it dem
Josef Kleins, der aus Menschlichkeit und Geschäftsgeist so
usw.,
das L#
geschickt modelliert ist, Oskar Simas wunderbar patzige
tag um
8 Uhr
Unsicherheit, dann Frau Steinsieck als reizend schülerhafte
ehalten.
vorste
Ehebrecherin und Cäcilie Lvovsky als geliebt=betrogene
jen von
„Ras
Schauspielersgattin, sogar Karl Seifferts original¬
erstraße
„Ser¬
den auf
wurschtiger Bahnhofportier — nicht bloß Typen, sondern Schal
enkarten
Charaktere. Nur die Marlitt=Apotheose der versöhnten Ehe¬
Kinz
Karol
gatten zu Ende des „Bacchusfest“ wäre zu streichen. „Eben wo
Marik
ise ver¬
die Worte fehlen, stellt oft ein Kuß zur rechten Zeit sich ein...“
Sonje
aft am
Diese Fassung ist für Artur Schnitzler, den eigentlichen
Volks,
H. T.
Schöpfer der Psychoanalyse, viel zu primitiv.
Karl #
kommt
owiet