II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 414

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Paul Whiteman und seine Solisten, die ja sicher glänzende Musiker
sind, sich aber zum Golf zumindest merkwürdig anstellen
Bassermanns „Komödie
der Worte
Von Hans Liebstoecht
konnte. Mit wem immer sie diesen Mann
Albert Bassermann spielt jetzt am Deut¬
schen Volkstheater in Schnitzlers „Komödie
betrogen hat, der Ehebruch geschah zurecht!
Im zweiten Einakter kommt erst die
der Worte“ drei Menschen aus vergangener
wirkliche Komödie der Worte dran, denn
Zeit: zunächst einen Arzt, der einen ver¬
der spielt in der Welt der Komödie und der
meintlichen Ehebruch durch 10 Jahre in
Worte selbst. Es handelt sich um den be¬
seinem Innern verkapfelt und für den Tag
rühmten Herrn Hofschauspieler Basser¬
der Rache aufhebt. Zwar hat ihn die Frau
mann. Der lebt sein Ich in jede Rolle stracks
nicht mit dem Kollegen betrogen, auf den
hinein und spielt sie, ganz so, als ob sie ihm
damals sein Verdacht fiel, sondern mit
vom Leben selbst zugeteilt wäre. Es ist ein
einem andern, aber das tut ja bei Schnitz¬
Virtuose auf der Lüge, eine Nummer in
ler nichts zur Sache. Ehebruch bleibt Ehe¬
seinem Fach, auf dem Seil der Worte, ein
bruch, und die Frau bemüht sich auch gar
graziöser Jongleur, der die schwersten Ge¬
nicht, den Fall selbst richtigzustellen. Sie
genstände, wie zum Beispiel die mensch¬
geht aus dem Hause und läßt den Gatten
lichen Tugenden, frei auf Kinn, Nase oder
allein, der nur darauf gewartet hat, daß
Stirn balancieren läßt. Da sieht man ein¬
die Tochter ausheirate, um ihr die Mutter
mal den fröhlichen, den stürmischen Basser¬
nachzuschicken. In dieser Rolle spielt Basser¬
mann, der die eigene Frau (und sie ist es
mann einen echt österreichischen Menschen.
Auch Oesterreicher haben ihren Spleen,
natürlich wieder) ans Herz drückt wie eine
richtige Geliebte. Niemals war dieser große
aber der verhält sich zum englischen unge¬
Künstler drolliger, als in dieser Type. Nach
fähr wie der österreichische Schilling zum
großbritannischen. Es ist ein billiger Spleen,
der großen Arie, in der der Mann, den
Bassermann betrogen hat, nur eine dürftige
ein Schigan ohne Nebel und Kautabak:
zweite Stimme singt (es ist Herr Onno,
eine Rache, die 10 Jahre lang aufs Eis ge¬
legt und dann aufgemacht wird, wie süßer
der ewig Schlichte) schütteln sich die
Schaumwein. Der Pfropfen knallt nicht, er
Applaushände ganz von selbst. Es ist ein
fällt bloß zur Seite, es ist eben kein dra¬
Riesenfeuerwerk auf dem Theater, eine Ra¬
matischer Stöpsel. Bassermann nimmt sich,
kete aus Worten, die in der Kulissenluft
um diesen Raunzer darzustellen, einen Voll¬
zerplatzt.
bart um den Mund, wie ein Gast in der
Im dritten Einakter holt sich Basser¬
mann seine reizende Frau, eine geborene
Auskocherei seine Serviette. Aus diesem
Vollbart heraus brummt Bassermann
Ida Stukering, die ihm eben mit einem
Sportsmann, namens Hans Olden, durch¬
knurrig seine Enttäuschung hervor, und das
gehen will. Der Sportsmann Olden ist
macht er so herrlich ekelhaft, wie nur er es
übrigens eine urdrollige Figur, aus echter
kann, so daß man gar nicht versteht, wie
Wiener Substanz geschnitzlert, voll von
es die Frau, noch dazu eine Frau wie
Erika Wagner, solange mit ihm aushalten! Unarten und Artigkeiten ein Mensch aus
Frau Enrico Caruso


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SR
Talmikultur und Bizeps, für zweite Preise
wie geschaffen, und wenn Hans Schlie߬
mann noch lebte, wert, von diesem gezeich¬
net zu werden. Bassermann spielt hier eine
mehr passive Rolle. Es ist eher eine Komö¬
die des Ellbogens, als der Worte, und den
Ellbogen gebracht Bassermann so wirksam,
als hätte er nie mit etwas anderem ge¬
arbeitet.
Echt Schnitzlerisch ist hier übrigens eine
Liebeserklärung, die mit den Worten be¬
ginnt: „Ich hasse dich.“ Damals, als das
„süße Mädel“ gerade zur Welt kam, hat man
diese Entdeckung der nahen Verwandtschaft
zwischen Haß und Liebe als große Errun¬
genschaft angesehen. Die Psychoanalyse lag
noch in ihren schmutzigen Windeln, die mit
verdrängten Komplexen voll waren. Die
blaue Blume der romantischen Liebe ver¬
wandelte sich in Dornen ohne Rosen. Das
haben wir alles glücklich überwunden.
Heute sagt man schon wieder ganz kerzen¬
gerade „ich liebe dich“ auch wenn es nicht
wahr ist, und ganz besonders dann. Als
Schnitzler seine „Komödie der Worte“
schrieb, wußte man noch nichts von der
„vollkommenen Ehe“ und die unvollkom¬
mene Ehe, die Liebelei mit dem Flugerl,
stand in hohem Ansehen. Jetzt gibt es Lehr¬
bücher der Ehe mit Inder, Glossar und An¬
merkungen.
Jetzt lesen Heldin und auch Helde
den guten, alten Van der Velde.
Was drinn nicht steht und nirgendwo,
macht man auf eig'nes Risiko...
Rudolf Kroneggen
K

der Wiener Komponist gestorben
Das Befinden Paul Hartmanns
Das Befinden Paul Hartmanns ist
leider unverändert, obwohl das Fieber
leicht gefallen ist.
Es ist derzeit noch ganz unbestimmt,
wann Hartmann wieder auftreten können
wird, bestenfalls aber erst bei den Salz¬
burger Festspielen.
Der „Katzensteg“ als Reprise
Der nach Sudermanns Roman von Gerhard
Lamprecht inszenierte deutsche Film, dessen
Hauptrolle Lissi Arna spielt, erscheint ab
heute als Reprise im Garbenbau=Kino.
Eine Mozart=Messe