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Wien, Dienstag
DER TAG
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er
luptaus¬
Deutsches Volkstheater. Schnitzlers-„Komö= hä
sem
hat in
die der Worte“, drei Einakter ohne tiefere Bedeutung,
Bühne und
idt¬
abgehal¬
langatmige Auseinandersetzungen über das Problem der da
der
izeige
S
ehelichen Treue, sollten wohl Albert Bassermann
Wie es
Gelegenheit geben, seine darstellerische Wandlungsfähig¬
er¬
rch diese
früh um 7 1
keit unter Beweis zu stellen. Vor mehr als drei Jahren
M
Albert Bassermann in „Komödie
sah man hier Arnold Korff um diese drei Akte bemüht.
hingerichtet 1.
B
der Worte“.
Der liebenswürdige Planderer jonglierte mit den Worten
umgebracht o
wie mit Seifenblasen, die schön glitzern, aber ohne Kern g#
die die Nege¬
#e.
* Die Resignation, in die des Dr. Eckold öster¬
sind. Für Albert Bassermann haben diese Stücke zu sei
Wahlen, die
reichisch gefärbte (oder entfärbte) Haßliebe sich in der
ior.
wenig menschlichen Gehalt, seine Kunst ist zu wuchtig
Sheriff un
„Stunde des Erkennens“ schließlich zurückzieht, ist
n 15. d.
und groß für diese theatralischen Nichtigkeiten, man hatg
hintertreiben
nicht eigentlich des großen Bassermains Sache,
té Ex¬
immer den Eindruck, als ob ein reifer Mann gezwungen
eben weil sie eine so österreichische Sache ist. Die
1 amts¬
würde zu kindischem Spiele. Gewiß, Bassermanns Gestal¬
I.
besten Nachr
Komplexität der schauspielerischen Natur kann
er und
tungskraft ist auch hier verblüffend, aber sie verschwendet
Ausbruch a
ten des
hier nicht voll in die Gestalt einfließen; diese
sich an nicht sehr wertvolle Aufgaben. Manchmal wächst1 2
hlreiches
sogar den
bleibt also so brüchig, als sie wohl sein soll, dar¬
er zu voller Größe empor, wenn er z. B. als Eckold seiners a
bei.
bringen, die¬
Frau den durch zehn Jahre aufgespeicherten Haß ins
über hinaus aber noch so brüchig, daß sie schwer
tner,
Gesicht schreit, wenn er sich als Konrad Herbot ang
Interessas
nur zur Gestalt überhaupt gerinnt. Bassermann
komödiantischen Phrasen berauscht oder als Staufner den
Stück, das
steht hier gleichsam neben seiner Leistung. Er
bedeutungslosen Liebhaber und Galan ins verdiente
manchmal
spielt sie aus einer Konvention, einer Konvention,
2
es
Nichts zurückschleudert. Und diese Augenblicke rechtfertigen
und spring
olg, die allerdings die seine, ihm höchst eigene, die
se
den Jubel, der ihn immer wieder vor den Vorhang rief.
hinter ste
Konvention von Bassermann=Gestalten ist. Frei¬
zten
Neben Bassermann sah man einige vortreffliche schau¬ P
Aber, obwi¬
lich, laßt ihn eine Figur nur befingern, so knistert
rieté¬
spielerische Leistungen. Erika Wagner verlieh der Frau da
amerikanise
li¬
achsten sie schon und gibt Funken; wirds nicht ein Mensch,
Eckold die Vornehmheit kultivierten Theaters, Else
merken. Ei¬
da die so bleibts doch ein Feuerwerk für alle Theater¬
Bassermann und Elfriede Seidler zeigten in der lieg
nopreisen
sinne.
Wirkung
„Großen Szene“ zwei ausgezeichnete Frauentypen und] Mo
llltäglich¬
n),
Ida Stuckering lieh ihre blonde Schönheit der Klara mai
flussen wi
Aber die beiden anderen Figuren nun! Erstlich
inz
Staufner. Ganz famos war Forest als Theater= mei¬
herrschen
der Schauspieler in der „Großen Szene“: da biegt
rs¬
ling des
direktor — es wäre nur zu wünschen, daß er auf Ver¬
sehr das ##
er von Schnitzler gleichebenso ab, aber wie findet
ürmischer
int
ständlichkeit im Sprechen größeres Gewicht legte — Hans] Mü
Leben ist
er zu ihm und zu dem wienerischen Genius loci
ketch, von
rich
Olden stellte im „Bacchusfest“ eine köstliche Lustspiel= geb
daß das
zurück über den Umweg der herberen persönlichen
alli
urkomi¬
er
figur auf die Bühne, Schmöle und Onno verrieten
Was in
ian flott
Grazie! Da ist freilich die Leichtigkeit der Haltung
was
rer
in zwei Gestalten ihr hohes darstellerisches Können. Im
Deutschlate
Gesch
ton
mondäne
und Gesinnung auch von einem Ernst grundiert
ganzen ein Abend, der trotz allzu langer Dauer infolge
Siee
nossen. G¬
die aus¬
anz
und im Gleichgewicht erhalten, einem Ernst, der
der brillanten Leistungen Bassermanns und seiner künst¬
in¬
jocht es ##
lerischen Mitstreiter einige Augenblicke wirklichen Genusses
on Max der eigentlichste Grundton allen menschlichen
id Friedl
su¬
einhall
zeitigte.
Reißer ne
Schicksals ist; und man könnte es wohl fassen, daß
Ballett¬
or
Schuld
Max=Reinhardt=Gastspiele. Die Generaldirektion
Offenheit¬
dieser Schauspieler Herbst, einmal erst aus der
elsior¬
auf un
der Bayrischen Staatstheater gibt die Besetzung der Vor¬
chormanten und überzeugenden Spielerei dieser und Ve
sehr schön
im
Auf Ge
stellung „Der lebende Leichnam" Drama von
Szene entlassen, geradenwegs auch in das Tra= Färbung##
[Grasl,
hof die
Leo Tolstoi, bekannt. Die Hauptrollen spielen Gustav
gische einbiegen könnte, und das nicht nur im Be¬ Er schild
tt und
G•
brei 9
Waldau, Helene Thimig, Maria Solveg, Ida
eine Iuf
reich seiner Rollen. Dieser hinter den heiteren
henswerte
en
einen
Wüst, Paul Hartmann, Nora Gregor, Wladimir
hervorge#
Sokoloff.
Augenblicken der Handlung und unter der Ober¬
nach ein
wurde
technischei
fläche eines vom Wort nicht verpflichteten und
Im Burgtheeater gelangt Mittwoch, 19. d., die drama¬
bescholt¬
er tische Legende „Tobias Wunderlich“ von Hermann
gebundenen Charakters schlummernde Ernst erst über L#
als erse
Er schi#
Heinz Ortner zur Aufführung. Im Abonnement I. Gruppe. in Betr
gibt Bassermanns Gestal und Humor hier die
licht
Wirkung
rechte Leuchtkraft. Er entösterreichert scheinbar
rbäder,
Korruptic
die Figur. Aber indem er gleichzeitig mit ihr
hermie,
7
sationstau
16 Uhr im
erschafft, was hinter ihr sicht, führt er sie in das
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Typische vor und an den bleibenden Kern ihres
29-1-37
gründen. G¬¬
Ursprungs, der ein dichterischer war, zurück.
9
spektiven. G.
Deutlicher wird das bei der dritten Rolle, dem
¾09
den Anzüglig
Schriftsteller Staufner des „Bacchusfestes“. Sel¬
bis zum
ten noch hat man diesen zielsicherer, bewußter —
schlacht der
xpeditions¬
drohte kein Mißverständnis, man möchte fast
ter obigem
Existenzkank
sagen: verbissener — an sein heiter entlarvendes
Der Film
schlagen.
Werk gehen sehen als in der Gestaltung Basser¬
hazy und
Ein Th
ipt aufge¬
manns. So wie er hier lächeln und spielen mit
Zildern von
Heinz Hi
anderen Menschen nicht die bloß lebensmäßig,
füstenstädten
schlagend¬
vital Überlegenen, so wie er lächeln und spielen
es. Neben
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die Wissenden bloß. Er härtet den Charakter, er
nan Jagd¬
Steck
eigen. Die
strafft ihn, er komplettiert ihn über die Komödie
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seiner Worte hinaus. Das bedeutet nun wohl eine
Film neben
Bur#
Einbuße an der flirrenden impressionistischen
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Zartheit der Jachsetzung am Schninlerichen
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