II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 418

abgehal¬
izeige
AN
Wie es
rch diese
früh um 7 1
Albert Bassermann in „Komödie
hingerichtet:
der Worte“.
umgebracht a
die die Nege
* Die Resignation, in die des Dr. Eckold öster¬
e.
Wahlen, die
reichisch gefärbte (oder entfärbte) Haßliebe sich in der
ior.
Sheriff un
„Stunde des Erkennens“ schließlich zurückzieht, ist
1 15. d.
nicht eigentlich des großen Bassermanns Sache, hintertreiben
té Ex¬
eben weil sie eine so österreichische Sache ist. Die und seinem
i amts¬
besten Nachr:
Komplexität der schauspielerischen Natur kann
er und
hier nicht voll in die Gestalt einfließen; diese Ausbruch ab
ten des
sogar den
hlreiches
bleibt also so brüchig, als sie wohl sein soll, dar¬
bringen, die
bei.
über hinaus aber noch so brüchig, daß sie schwer
tner,
Interessa
nur zur Gestalt überhaupt gerinnt. Bassermann
Stück, das
steht hier gleichsam neben seiner Leistung. Er
manchmal
spielt sie aus einer Konvention, einer Konvention,
es
und spring
olg. die allerdings die seine, ihm höchst eigene, die
hinter stel
Konvention von Bassermann=Gestalten ist. Frei¬
zten
Aber, obwi
lich, laßt ihn eine Figur nur befingern, so knistert
ieté¬
amerikanis
sie schon und gibt Funken; wirds nicht ein Mensch,
achsten
merken. E 3
da die
so bleibts doch ein Feuerwerk für alle Theater¬
Wirkung
nopreisen
sinne.
flussen w.
llltäglich¬
Aber die beiden anderen Figuren nun! Erstlich
herrschen
der Schauspieler in der „Großen Szene“: da biegt
ling des
sehr das?
er von Schnitzler gleichebenso ab, aber wie findet
ürmischer
Leben ist
er zu ihm und zu dem wienerischen Genius loci
ketch, von
daß das
zurück über den Umweg der herberen persönlichen
urkomi¬
Was in
Grazie! Da ist freilich die Leichtigkeit der Haltung
ian flott
Deutschlat
und Gesinnung auch von einem Ernst grundiert
mondäne
nossen. C.
und im Gleichgewicht erhalten, einem Ernst, der
die aus¬
jocht es
on Max der eigentlichste Grundton allen menschlichen
id Friedl Schicksals ist; und man könnte es wohl fassen, daß Reißer n
Offenheit
Ballett¬
elsior= dieser Schauspieler Herbst, einmal erst aus der
und V
sehr schön chormanten und überzeugenden Spielerei dieser
Färbung,
Grasl, Szene entlassen, geradenwegs auch in das Tra¬
Er schilt
gische einbiegen könnte, und das nicht nur im Be¬
tt und
eine In
reich seiner Rollen. Dieser hinter den heiteren
jenswerte
hervorge
Augenblicken der Handlung und unter der Ober¬
nach ein
technische
fläche eines vom Wort nicht verpflichteten und
gebundenen Charakters schlummernde Ernst erst über L#
Er schi#
gibt Bassermanns Gestal und Humor hier die
Wirkung
ht
rechte Leuchtkraft. Er entösterreichert scheinbar
1
Korruptir
er,
die Figur. Aber indem er gleichzeitig mit ihr
2.
sationstau
erschafft, was hinter ihr stcht, führt er sie in das
Ein fli.
Typische vor und an den bleibenden Kern ihres
1
gründen. E
Ursprungs, der ein dichterischer war, zurück.
spektiven. E.
Deutlicher wird das bei der dritten Rolle, dem
den Anzügl
Schriftsteller Staufner des „Bacchusfestes“. Sel¬
bis zum
ten noch hat man diesen zielsicherer, bewußter —
schlacht der
xpeditions¬
drohte kein Mißverständnis, man möchte fast
Existenzkang
ter obigem
sagen: verbissener — an sein heiter entlarvendes
Der Film
schlagen.
Werk gehen sehen als in der Gestaltung Basser¬
hazy und
Ein Th.
manns. So wie er hier lächeln und spielen mit
pt aufge¬
Heinz H
zildern von
anderen Menschen nicht die bloß lebensmäßig,
schlagend¬
üstenstädten
vital Überlegenen, so wie er lächeln und spielen
es. Neben
Wer
die Wissenden bloß. Er härtet den Charakter, er
nan Jaad¬
Steck¬
tigen. Die
strafft ihn, er komplettiert ihn über die Komödie
Dog
it viel Ge¬
seiner Worte hinaus. Das bedeutet nun wohl eine
Film neben
Burs
Einbuße an der flirrenden impressionistischen
chauer auch
spot¬
Zartheit der Farbsetzung, am Schnitzlerschen
ährt.
listel
Timbre, aber, es bedeutet doch auch einen weite¬
9
ren Zuwachs an theatralischer Schlagkraft. Man
m, der sich
Sat
wird gebannt, wo man bloß amüsiert zu werden
llace an¬
alle
ers werden
hoffte.
Rechnung
Und wie nun Zug um Zug sich zur Komposi= leise
Handlung
Fon
tion von Menschen aneinander gefügt und sie alle
ing vermit¬
Ge'
durch eine
sich dazu gerundet haben, fällt der Vorhang schon
in Schrek¬
ist
nach je einem Akt, der zugleich ein Stück ist. Es
Neffe des
bleibt nicht Zeit, daß auch ein Farbstrich nur sich
ften über¬
typ
ibste und außerhalb der Gestalt als selbständig
Fall aufzu¬
Fo
nden Erleb¬
deklarierte. Es sind komplexe, theatralisch be¬
Person des
„2
gnadete Geschöpfe.
m Täter zu
zir
Das Gegenspiel im Volkstheater (Wagner,
heute in den
Schmöle, Else Bassermann, Onno, Forest, Stuke¬
ring) gibt Bassermann mehr oder minder freund¬
„Film „Die
liche Folie, mehr als das im Fall des Doktor
wie vor mit
Wernig, den Herr Olden auf einen Grundton
Maria The¬
von durchaus charmantester, österreichisch beton¬
lm nur noch
r. g.
ter gentiler Idiotie abstimut.
in, da wegen
Kinotheater
1
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n Programm
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—1
18. Juni 1929
Aquaplan. Da taucht ganz nahe von ihnen die dreieckige Flosse
eines Haifisches auf. Um die bedrohte Geliebte zu retten, gleitet
der junge Mann ins Wasser und setzt sich mit einer Bootsstange
gegen den Angreifer zur Wehr. Dieser Kampf, Mann gegen Fisch,
unter dem Wasserspiegel bildet eine interessante, originelle „Sen¬
sation“. Leider folgt diesem vielversprechenden Anfang viel Ab¬
geschmacktheit und amerikanische Naivität. Taschentücher und
lädierte Beine spielen dabei eine bedeutsame Rolle. Erst in seinem
letzten Teil bringt dieser Film wieder eine Reihe von eigen¬
artigen Bildern. Traumgesichte zweier, die aus dem Leben zu
desertieren im Begriffe sind, und denen, im Zustand ihrer schweren
Gasvergiftung, der Weg aus dem Diesseits ins Jenseits sich
grausig offenbart. Dieser stumme, geisterhafte Totenzug, aus dem
die beiden, weil ihre Sendung nicht erfüllt ist, sich geläutert zurück¬
tasten ins Leben, entbehrt nicht einer gewissen schaurig eindring¬
lichen Wirkung.
—y.—.
Schnitzler im Deutschen Volkstheater.
„Komödie der Worte.“
Diese drei kleinen Stücke bewahren, so oft man ihnen
begegnet, den Reiz ihrer geistigen Beschwingtheit und
szenischen Meisterschaft. Komödie der Worte: Lüge, ein
paar Worte machen sie wahr. Wahrheit, ein paar Worte
machen sie verlogen. Wahrheit? Ewiges Fragezeichen hinter
wechselnden Sekundensilben. ... Da schlägt die „Stunde
des Erkennens“, die eine brüchige Ehe mit bösem Klange
endet; da wird das „Bacchusfest“ gefeiert, Stunde des Ver¬
gessens, die eine brüchige Ehe neu beginnt und eine komisch¬
kühne Philosophie der Liebe auf den letzten Blick ist. Und
da spielt man einander die „Große Szene vor. Sie zieht den
Vorhang von der Lebenskomödie der Komödienspieler, mit
Schnitzlers behutsam festen Fingern. Alle spielen sie, auch
hinter den Kulissen, ihr Theater, mit jenem halb empörenden,
halb bezaubernden Gemisch von Echt und Falsch, an dessen
Schein sie sich entzünden, Schein, der zwischen Egoismus und
Phantasie, Kind und Betrüger den ruhelosen Weg weist.
Die schwebende, durchschauende, signifikante Art, mit der
das beobachtet, verallgemeinert und lustspielhaft geführt ist,
sucht im Deutschen ihresgleichen; in der Gattung der De¬
maskierungen besitzt die dramatische Literatur wenig
Feineres.
Bassermann gibt den Hauptgestalten Blut vom
Blute seiner genialen Wandlungsfähigkeit. Seine Laune
triumphiert vor allem in der „Großen Szene“, wo er des
Guten viel, doch so bestrickend tut, daß man sich gern ver¬
führen läßt. Frau Wagner, Else Bassermann,
Frau Stukering assistieren ihm dabei in Moll und Dur.
In den gleichen Tonarten leisten die Herren Schmöle,
Onno und Olden das Ihre. Entschlösse sich Herr
Forest, deutlicher zu sprechen (sagen wir: daß man zu¬
mindest jedes dritte Wort versteht), dann böte er mit der
vom Dichter porträthaft gebildeten Theaterdirektorsfigur
eine frappante Echtheitsstudie.
Das Publikum unterhielt sich ausgezeichnet. Es lachte
stürmisch, es applaudierte begeistert. Folglich: könnte man
ihm das Vergnügen, Schnitzler auf der Bühne zu sehen,
häufiger bereiten. Dabei käme das Publikum auf seine
Rechnung; Schnitzler zu seinem Recht.
E. L.
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