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26. 1. Konoedie der NorteZykius
Rolle der Klara Eckold, in der „Großen Szene“,
Kleine Chronik
war Eugen Jensen, der im ersten Stück Prof.
Deutsche Bühne Paris. M. K. Zum zweiten¬
Ormin verkörpert hatte und im dritten sich mit
der ulkigen Statistenrolle des Bahnhofportiers
mal hat Georgette Boner sich mit der von ihr
begnügte, ein Hofschauspieler Herbot von mit¬
gebildeten und ausgezeichnet regierten deutschen
reißender Beweglichkeit, Jaro Fürth gab demi
Truppe dem Pariser Publikum vorgestellt. Auf
„Bacchusfest“ durch eine vielleicht etwas zu poin¬
Aktualität und psychologische Kuriosität verzichtend,
tierte Wiedergabe des Dramatikers Felix Staufer¬
wählte unsere Mitbürgerin für ihre zweite Saison,
das nötige Leben.
die diesmal anstatt nur drei, sieben Vorstellungen
Es mag der Spielleiterin und den Schau¬
vorsieht, jenen Oesterreicher aus, dessen Art der
spielern, die sich mit so großem Idealismus für
französischen am meisten nahe kommt und über
eine schöne Sache eingesetzt haben und unter denen¬
dessen Theater jener verwandte Zauber schwebt,
wir auch die vortrefflichen Inhaber der Neben¬
der für uns hier an Musset, Jules Renard oder
rollen, die Emil Ritter, Alfons Steinfeld, Kätes
Donnay erinnert: Arthur Schnitzler. Der
Förder und Emmi Wendt, nicht vergessen wollen,
Wiener läßt sich auch französisch gut goutieren,
eine Genugtuung gewesen sein, daß ihnen bei ders
wir haben es vor Jahren an den „Letzten Masken“
Erstaufführung begeisterter Beifall dargebrachts
und im „Reigen“ erlebt; wieviel unmittelbarer
wurde von einem erlesenen Publikum, in dessen?
aber wirkt er in der Ursprache! Und es gehören
Mitte man bekannteste Größen der Pariser Thea¬
Schauspieler dazu, die wie die Mitglieder der
terwelt, wie Lenormand, Lugné=Poe, Pitoeff usw.,
Truppe Boner die Eigenart dieser innern Welt
erblickte. Es wäre zu wünschen, daß nun in der
herausholen können, weil sie ihr von Hause aus
nachfolgenden deutschen Theaterwoche im „Studio
nahestehen. Gerade in den drei Einaktern der
des Champs-Elysées“ der Zuzug des breiteren
„Komödie der Worte“ wo sich die Gefühle
Publikums der „Deutschen Bühne Paris“ die Ge¬
scheu hinter den Masken der Worte verbergen
wißheit gäbe, daß ihr Unternehmen einem wirk¬
und dunkle Mächte mit Gesagtem um Ungesagtes
lichen Bedürfnis entspricht. Dieser Wunsch darf
kämpfen, wo die Konversation reich ist an wech¬
wohl gerade in der „N. Z. Z.“ ausgedrückt wer¬
selnden Hintergründen der Herzen, war dies wich¬
3
den, die in verschiedenen Exemplaren im „Bacchus¬
tig. Für jede der drei großen Rollen — denn jeder
625
fest“ als Statist mitgewirkt hat, was dem Lokal¬
Einakter gipfelt ja in einer Hauptfigur — fand
kolorit des Salzburger Bahnhofbüfetts zwar wenig
Frl. Boner die entsprechenden Interpreten, die
entsprochen haben mag, uns aber in Erinnerung
wir zum Teil schon in Bruckners „Krankheit der
rief, daß die Seele dieses wagemutigen deutschen
Jugend“ kennen gelernt hatten. In der „Stunde
des Erkennens“ spielte Alice Lach die ergreisende Diasporatheaters aus unsern Gauen stammt.
26. 1. Konoedie der NorteZykius
Rolle der Klara Eckold, in der „Großen Szene“,
Kleine Chronik
war Eugen Jensen, der im ersten Stück Prof.
Deutsche Bühne Paris. M. K. Zum zweiten¬
Ormin verkörpert hatte und im dritten sich mit
der ulkigen Statistenrolle des Bahnhofportiers
mal hat Georgette Boner sich mit der von ihr
begnügte, ein Hofschauspieler Herbot von mit¬
gebildeten und ausgezeichnet regierten deutschen
reißender Beweglichkeit, Jaro Fürth gab demi
Truppe dem Pariser Publikum vorgestellt. Auf
„Bacchusfest“ durch eine vielleicht etwas zu poin¬
Aktualität und psychologische Kuriosität verzichtend,
tierte Wiedergabe des Dramatikers Felix Staufer¬
wählte unsere Mitbürgerin für ihre zweite Saison,
das nötige Leben.
die diesmal anstatt nur drei, sieben Vorstellungen
Es mag der Spielleiterin und den Schau¬
vorsieht, jenen Oesterreicher aus, dessen Art der
spielern, die sich mit so großem Idealismus für
französischen am meisten nahe kommt und über
eine schöne Sache eingesetzt haben und unter denen¬
dessen Theater jener verwandte Zauber schwebt,
wir auch die vortrefflichen Inhaber der Neben¬
der für uns hier an Musset, Jules Renard oder
rollen, die Emil Ritter, Alfons Steinfeld, Kätes
Donnay erinnert: Arthur Schnitzler. Der
Förder und Emmi Wendt, nicht vergessen wollen,
Wiener läßt sich auch französisch gut goutieren,
eine Genugtuung gewesen sein, daß ihnen bei ders
wir haben es vor Jahren an den „Letzten Masken“
Erstaufführung begeisterter Beifall dargebrachts
und im „Reigen“ erlebt; wieviel unmittelbarer
wurde von einem erlesenen Publikum, in dessen?
aber wirkt er in der Ursprache! Und es gehören
Mitte man bekannteste Größen der Pariser Thea¬
Schauspieler dazu, die wie die Mitglieder der
terwelt, wie Lenormand, Lugné=Poe, Pitoeff usw.,
Truppe Boner die Eigenart dieser innern Welt
erblickte. Es wäre zu wünschen, daß nun in der
herausholen können, weil sie ihr von Hause aus
nachfolgenden deutschen Theaterwoche im „Studio
nahestehen. Gerade in den drei Einaktern der
des Champs-Elysées“ der Zuzug des breiteren
„Komödie der Worte“ wo sich die Gefühle
Publikums der „Deutschen Bühne Paris“ die Ge¬
scheu hinter den Masken der Worte verbergen
wißheit gäbe, daß ihr Unternehmen einem wirk¬
und dunkle Mächte mit Gesagtem um Ungesagtes
lichen Bedürfnis entspricht. Dieser Wunsch darf
kämpfen, wo die Konversation reich ist an wech¬
wohl gerade in der „N. Z. Z.“ ausgedrückt wer¬
selnden Hintergründen der Herzen, war dies wich¬
3
den, die in verschiedenen Exemplaren im „Bacchus¬
tig. Für jede der drei großen Rollen — denn jeder
625
fest“ als Statist mitgewirkt hat, was dem Lokal¬
Einakter gipfelt ja in einer Hauptfigur — fand
kolorit des Salzburger Bahnhofbüfetts zwar wenig
Frl. Boner die entsprechenden Interpreten, die
entsprochen haben mag, uns aber in Erinnerung
wir zum Teil schon in Bruckners „Krankheit der
rief, daß die Seele dieses wagemutigen deutschen
Jugend“ kennen gelernt hatten. In der „Stunde
des Erkennens“ spielte Alice Lach die ergreisende Diasporatheaters aus unsern Gauen stammt.