II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 435

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26. 1. Konoedie der Norte— Zyklus
WerUA
und Bananen gegründefe überseeische Reich der Schlu¬
bitterung über
bachs. Dazu kam das eigentliche Export- und Import¬
Nationalsozialist
geschäft mit den genannten Gebielen, und, über be¬
Franzen-Koalition geht zu Bruch!
Komtur für Brau
freundete Häuser, nach anderen Ländern; dazu kamen!
einigung bei Fo
(Telegramm unseres Korrespondenten.)
ein umfangreicher Besitz an Aktien von Plantagen- und
Abgeordneten in
Kolonialgesellschaften.
L. BRAUNSCHWEIG, 13. Juni.
seinem eigenen
Die Leitung der Firma hal, wie es scheint, in den
Das bedeutet
In einer Braunschweiger Versamimlung der Jungdeutschen,
letzten Jahren nach und nach die Uebersicht über den
nicht Schraders
deren Abgeordneter Schrader das Zünglein an der Waage der
Angriffen der P
ganzen riesenhaften Komplex verloren. Die Vielgestal¬
Franzen-Regierung bildel, kam grosse Unzufriedenheit und Er¬
tigkeit des Geschäfts, die „Mischung der Risiken“, gab in
hat in seiner
a
Geistigkeit dieses Arztes für menschliche Leidenschaft, und der
deren Mann geh
Zweifler gibt sich gefangen.
stehen, aber es
Neugierig darf man aber darauf sein, wie die Pariser Kritik
Ankunft auch
Die Deutsche Bühne in Paris.
diese drei Einakter beurteilen wird, aus deren jedem der fran¬
er die Geschich
zösische „Meister“. Henry Bernslein ein Drama in fünf Akten
liebten Gattinne
Schnitzlers „Komüdie der Worle“.
oder, nach neuem Schema, in zehn Bildern gemacht haben würde.
legenheit wird
Wer dem für Franzosen schwer verständlichen Dialog in allen
(Nachdruck verboten.)
Von
Gewissen hat.
Feinheiten folgen konnte, der musste zu der Entdeckung ge¬
auch reisst aus
PAUL BLOCK (Paris).
langen, dass Schnitzler mit dem französischen Theater geistig
lich? Unabänd
nahe verbunden ist. Auch Schnitzler redet viel über die Liebe
Die Bühne und
Die zweile deutsche Aufführung der lapferen Schweizerin
und alles Drum und Dran der Liebe, alle seine Gestalten setzen
Dunkelheit tönt
Dr. Georgette Boner und ihrer künstlerischen Mitarbeiter im
ihre Gefühle analytisch auseinander, und was den alten Glanz
In dieser epi
Studio des Champs Elysées. Ein Dichter aus Oesterreich, Schau¬
des französischen Schauspiels aus der grossen Periode ausmacht,
Aufführung von
spieler aus Wien, Berlin und Düsseldorf, die Spielordnerin aus
das pointierte Wort, der auf geistige Wirkung ausgearbeitete
Schauspieler, E
dem Bündner Lund, nicht gerade reichsdeutsch alles zusammen.
Satz, die innere Problemalik einer ganz äusserlichen Gesell¬
Gelegenheit, sich
aber doch in Ton, Stimmung und Ziel deutsches Kollekliv. Poli¬
schaft, das glitzert und blendet auch bei dem Arthur Schnitzler
Jensen trat vor
tisch ist Paris zur Zeit nicht für Manifestationen deutscher Art
der vorletzten Periode. Es ist aber-doch ein echteres Leuchten
Bahnhofsportien
eingenommen, aber dies ist doch ein anderes, weniger lärmen¬
und ein schöneres Funkein.
Humor, ein re#
des Theater als das Breslauer Spektakelslück. Es war also wieder
Der erste Einakter „Stunde der Erkenntnis“ zeigt (soll man
Aufgabe, ein
ein Erfolg. Es war ein Erfolg für die Schauspieler und die Spiel¬
für das junge Deutschland „bekanntlich“ sagen?) das Ehepaar,
durfte sich dan
leiterin, es war auch ein Erfolg für Artbur Schnitzler, obwohl
das auseinander geht, nachdem es sich auseinander gelebt hat.
entschädigen uf
diese Trilogie der ehelichen Untreue heute schon anders heissen
Zehn Jahre lang glaubte der Mann sich betrogen, von dem glück¬
nahme einer K
müsste: nicht „Komödie der Worte“, sondern „Tragödie allzu¬
lichen Freund, der ihn auf allen Feldern des Lebens geschlagen
Verdienst. Alff
vieler Worte“, Ich weiss nicht mehr, wann und wo diese drei
hat. Zehn Jahre lang liebte die Frau diesen Freund, ohne ihm
Glück und Mal
Einakter in Berlin zuerst gespielt worden sind. Es muss im
anzugehören. Sie schenkte sich einem anderen, aus Barmherzig¬
ohne Pathos,
Kriege gewesen sein, 1915 oder 1916, und wir hutten damals
keit, umr einem Unglücklichen etwas Glück zu geben, aber sie
Wien, Jaro Fü
au so viel anderes zu denken. Auch wie ra jener Zeit der Erfolg
blieb sonst dem Gatten treu, weil sie meinte, ihm unentbehrlich
fest“ Erfolg.
getvesen iet, weiss ich nicht. Das ist ja auch ganz gleichgiltig;
zu sein. Nach der Aussprache mit dem scheidenden Frcund bricht
Unter den
eskommt ja nicht auf das Berlin vor fünfzehn Jahren zu, sondern
dieses schwankende Gerüst einer Ehe zusammen. Der Mann
kluge, jeder W
au das Paris von heute.
weist die Frau brutal von sich, weil er ihrer nicht mehr bedarf.
tail als Vilma
Die Deutschen in der Generalprobe waren respektvoll für
Die Frau geht, von Enttäuschungen zerschlagen, im Herzen den
als die junge 1###
Se#nilzler geslimmt, sie dachten aber dabei mehr an den jün¬
Kummer, nicht schon früher gegangen zu sein. Ein Wort könnte
Die Entschl
geie: Schnitzler der „Liebelei“ als an den weisen Schnitzler Jer
alles klären, aber das Wort käme zu spät, weil es nichts mehr
stelle:, die oh
letzter. Jahrzehnte, der schon erkannt hat, dass alles im Leben
zu klären gibt. Aus.
dienen hohes
Irrlum und Heuchelei ist, die Liebe, der Hass, die Treue, die
Im zweiten Stück spielt der geniale Schauspieler die „Grosse
sein, jede Kriti
Untreue. Konmnt bloss darauf an, wie mans trügt, mit Schmerz.
Szene“. Er kann nicht anders, als Komödie spielen, mit allen
solche Anzahl
mit Resignation, mit Trotz oder mit Lachen. Na ja, das ist alles
Frauen, also auch mit der eigenen. Sie geht weg, sie kommt
land keine Be
richtig, aber wenn ich weanerisch sprechen könnte, würd' ich
wieder, sie will aufs neue fort, weil der letzte Betrug schon eine
Bühne“ in Pari#
A-tLur Schnitzler antworten: man lebt halt, und das Leben ist
starke Nuance gewissenloser Gemeinheit zeigt — und sie bleibt
sozialen Aufga
auch etwas wert. Aber Arthur Schnitzler.hat zwei Generationen
doch wieder, als der Mann im Kostüm des Hamlet vor ihr auf die
so vieles geschenkt, so unvergänglich Kostbares und Erfrischen¬
Knie fällt. Auch diese Frau ist dem Manne unentbehrlich, auch
& Gedenk
des geschenkt, dass bei uns Schreibern, die ##r keine vereidig¬
sie opfert sich als Heldin, aber ihr Opfer wird angenommen.
dem allzufrühe
ten Kritiker sind, immer die Liebe über allem Zweifel steht.
Diesmal ist es nicht aus, es geht weiter. Wie lange?
Witwe des Kul
Möglich, dass die Seelenprobleme dieser drei Einakter zu ver¬
Nummer Drei heisst „das Bacchusfest“, nicht weil es auf der
Lützowufer, auf
zwickt ineinander gehas, #It sind, dass der weniger komplizierte
Bühne bacchantisch zugeht, sondern weil der Dichter im Stück
undzwanzig Oe
Verstand im Parkett vor der ausgeklügelten Psychologfe der
ein Werk gesch ieben Hat, welches „Das Bacchusfest“ betitelt
Pastelle und 2
Szene die Empfindung nicht los wird, es würde alles nur halb
ist. Diese- bequeme Manier, einen wirksamen Titel zu finden,
von dem Schaff
so schlnum sein, wenn die Frau oder der Mann einmal über den
wäre Schnitzlers nicht würdig, wenn sie nicht durch das Erlebnis
won dem Dichter gezimmerten Rahmen hinweg sprängen: die
Liebe zu Schnitzler erkennt doch die Menschengüte und die I eine liefere Bedeutung gewänne, Die Frau des Scbriftstellers 1 Direktor der:
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