II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 455

26.1
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13.0KI. 1935
Keiner
vom:
Ausschnitt aus:
„Komödie der Worte.
Akademietheater.
13.0K
vom:
Vor Jahren hat man den Zyklus „Komödie der Worte“
im Burgtheater als eine geistige Köstlichkeit genossen. Arthur.
Schnitzler gab in diesen drei Einaktern voll tiefem Ernst,
„Komödie der Worte“ im
feiner Irome und aufschließendem Humor jenen Rausch, dem
Abademietheater.
die Menschen durch ihre eigenen Reden verfallen. Dieser
Rausch wandelt Lüge zur Wahrheit, entkräftet Wahrheit zur
Diese drei Einakter Schnitzlers sind etwa
zwei Jahrzehnte alt. Sie nun wieder neu
Lüge und hüllt Sinn wie Seele in schier unlösbare Ver¬
einzustudieren und neu zu inszenieren, bestand
wirrung. Jetzt dienen die drei Einakter im kleinen Raum des
kaum eine künstlerische Nötigung. In allen
Akademietheaters eineen nicht geringeren, aber doch eins ver¬
dreien handelt es sich darum, daß man plötz¬
kleinerten Ergötzen. Die Regie Herterichs arbeitet mit gutem
lich Einblick in defekte Ehen gewinnt. Der
Gelingen auf das sinnfällig Wirksame hin. Sie läßt die
Gatte erfährt, daß ihn seine Frau mit einem
Er¬
Freunde betrog („Stunde des
Darsteller das Kostüm der Neunzigerjahre tragen, was sich
kennens"). Oder: Die Frau muß ihrem
possierlich ausnimmt, doch die Einakter, in unserem Jahr¬
Gatten, einem Schauspieler, ständige Seiten¬
hundert geschrieben und auf die Bühne gebracht, könnten
sprünge verzeihen („Große Szene"). Oder:
heute spielen. Mit „Große Szene“ gleitet der Aufführungsstil
Der Mann ertappt die Frau, die eben mit
zur Posse. Ewald Balser wäre gewiß fühig, den Herbot als
ihrem neuen Liebhaber durchgehen will
(„Das Bacchusfest"). Besonders erquick¬
großen Künstler zu zeichnen, der von seiner Inspiration hin¬
lich sind also diese Einakter, die unter
gerissen wird. Er verkörpert ihn virtuos als Komödianten.
Herterichs Regie hübsch gespielt wurden,
Vorher, in „Stunde der Erkenntnis“ schuf er mit dem
wirklich nicht. Die drei männlichen Haupt¬
Dr. Eckold eine glaubhafte, lebendige Charakterfigur und
rollen gibt Herr Balser, eine großartige,
wenngleich etwas artistische Leistung. Das
hatte auch im letzten Stück („Das Bacchusfest“) erfreuliche
Publikum unterhielt sich leidlich.
Leichtigkeit des Humors. Hier war Hilde Wagener mit ihrer
duftig zarten Kunst, Frauenseelen ahnen zu lassen, trefflich
am Platz. Ulrich Bettac entfaltete da seine bezwingend liebens¬
würdige Komik. Im zweiten Einakter bewährte sich Fran
Mayen, boten die Herren Zeska und Schmidt heitere Epi¬
soden, und Fräulein Arnoscht erbrachte wieder einen starken
Talentbeweis. Im ersten Stück bewältigte Frau Pünkösdy
sehr eindringlich und wirksam eine schwere Rolle. Der Beifall
war den ganzen Abend rege; am meisten nach der mittleren
f. 8.
Komödie.