26.1. Konoedie der Worte zuklus
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Publikums. Die Arbeiter haben es vorgemacht, sie lassen sich! den Volksbül
Sittlichkeit und Theater.
nen, kei
gute Stücke als „Volksvorstellungen“ geben. Es ist nur eine kein Problem verschl
In seiner Zeitschrift „Die Tat“ schreibt Eugen Diede¬
Organisationsfrage, die sich lösen läßt, wenn gesund diskutablen nicht? 2#
Frichs über Sittlichkeit und Theater u. a.: „Man braucht in
fühlende Männer Theatervereine gründen und ihren Mit= ungezählte Millione
der Zu“ umenstellung dieser beiden Worte nicht sofort an
gliedern Stücke bieten, die nicht nur „interessant“, sondern würde, denn wie di
sexuelle Fragen zu denken, wenn es auch durchaus am Platze
auch innerlich aufbauend sind.“
Zuschauerschaft, die
wäre, über die innere Berechtigung des Verbotes von
Diesem Vorschlag schließt Diederichs dann die Behauptung Schicht der Wohlhab
Stücken, die sich mit der Sexualität des Menschen beschäftigen,
an, „die Kirche und ähnlich positiv gesinnte Kreise“ brächten eine große Bühne u
„wie Schönherrs „Weibsteufel“, nachzudenken. Nie darf dem
eine Theatervereins=Organisation nicht fertig, weil es leich¬
eine, die Schiller=Th
Theater an sich das Recht abgesprochen werden, etwas
ter sei nach dem Kadi zu rufen, als selbst zu handeln, und
weise dafür. Theat
anderes zu sein als eine Amüsieranstalt für Backfische und weil fruchtbares, erzieherisches Handeln frei von geistiger
Der schlimme Ge
andere geistige Unmündige, denn es soll zu allen Mensch= Enge sein müsse. Diese Schlußwendung zeugt vielleicht
den Frivolität, den
heitsfragen ohne Rücksicht auf prüde Zuhörer Stellung
wieder für Dieverichs' bedauerliche Neigung zu polemischen
ist nicht durch ein o
nehmen. Aber eine Forderung soll man im Interesse des Entgleisungen, die wir erst neulich bei der „Montags¬
Dutzend neuer Bühn
Volksganzen aufstellen: es darf nicht vergiften! Es
zeitungs“=Angelegenheit feststellen mußten. Von „geistiger
Diese neuen Bühnen
darf nicht weiß aus schwarz und schwarz aus weiß machen, Enge“ Andersgesinnter pflegen die wirklich geistig Weiten
hätten sie doch nur a#
nur weil sich geistreich darüber plaudern läßt.
nicht zu sprechen; wer den Widersacher enggeistig nennt
nen. Uebermächtig
Wir haben uns unter dem Einfluß neuer geistiger Strö¬
und ihn damit erledigt zu haben glaubt, kennzeichnet weniger
Ganz=Gemeine, die
mungen in den letzten Jahrzehnten daran gewöhnt zu sagen,
ihn als sich. Zur Sache selbst ist zu bemerken, daß die Auf¬
diese Lust ohne
Kunst hat mit dem Ethos nichts zu tun, sie muß tendenzfrei
literarische und
gaben der Kunst und des Theaters sich doch nur in sittlicher
sein. Gewiß kann und muß sie das an sich sein, aber der
geleiteten Nation.
Beziehung gleichen; zum Ziele führen ganz verschiedene
Schöpfer eines Stückes, der als Künstler nur negierender Wege. Auf einen Wettbewerb mit der Bühne kann und
Diederichs als der
Geist ohne eigenes Ethos ist, stellt die inneren Gesetze will sich die Kirche nicht einlassen aus inneren Gründen, die
Geistes erscheint, auf
des Lebensfalsch dar. Er zeichnet nur kleinliche Men= wir vor Christenmenschen wirklich nicht erst zu entwickeln
„Komödie der Worte
schen, jeder tragische Konflikt wird unter seinen Händen eine
ten und gedunsenen
brauchen. Auch praktische Gründe verbieten eine Unter¬
Farce, jeder Alltagsmensch fühlt sich durch ihn in seinen In¬
nehmung, wie Diederichs sie kurzerhand vorschlägt: Geist= bigen füllen — währ
stinkten bestätigt, die Frau ist ihm nur Jagdgehege des
Mannes.
liche können kein Theater leiten, weil sie allzu strengen Maß= Schnitzler spielen. S
los beklagten Jamm
Ein künstlerischer Typus dieses vergiftenden
stab anlegen müßten und mit zu hoher Verantwortlichkeit
Auch der Kreis der „
Geistes
i
selbst in Nebendingen belastet würden. Stellten sie aber
beispielsweise der Wiener Dichter
zu helfen ist, das ste
MA. Schnitzler. Wer sich als entwickelnder Mensch sein
Laien als Leiter an, so entglitten ihnen wahrscheinlich die
müssen wir einmal d
fletztes Werk „Komödie der Worte“ drei Einakter,
Zügel der Aufsicht sehr bald, denn der Laie wäre schon um
von den Theatern die
ssieht wird, von dem Geist, der diese Stücke schrieb, in seinem
des Geschäftsganges willen geneigt minder strenge Kost zu
vierzig Jahre lang
Wollen nach aufwärts gehemmt (die Frivolität des fran¬
bieten und könnte sich nicht an die hohen Farderungen seiner immer stärkere Geträ
zösischen Salons war witzig und hatte doch nichts mit Ge¬
Auftraggeber halten.
Herr Diederichs weiß so gut
anderen. Gründliche
meinheit zu tun), er erlebt die Leugnung der germanischen
wie wir, daß ohne zahlendes Publikum kein Theater mög¬
liche Abkehr, die all
Auffassung von der Heiligkeit des Lebens und der Tragik,
lich ist, und das zahlende Publikum marschiert einstweilen
rechnet darauf? Ung
die die Verletzung seiner Gesetze nach sich zieht.
noch in den ihm jahrzehntelang gebahnten und gewiesenen
Menschenfreund hofft
Gut, mag ein jüdischer, negierender Geist auftreten, wo
Gleisen. (Die von Diederichs gewünschte „Auflehnung der treuherzige Entrüstun
ter will, warum lehnen ihn aber die Germanen,
Germanen im Zuschauerraum“ ist eine fast naive Phantasie, der geschäftsklugen,
(die im Zuschauerraum sitzen, nicht ab? Gibt es
Bekanntlich entscheiden über das Schicksal eines Stückes die
unterstützten, so doch g
doch genug Juden, die an derartiger Literatur keinen Ge¬
Erstaufführungen, richtiger gesagt, die Berliner Erstauf¬
Der Ruf nach de
schmack haben und sich Kant und Fichte zuwenden. Nun, es
führungen.) Auch die Volksbühnen müssen, um zu existieren,
spottet: von denen,
ist den Zuschauern ja gar nicht bewußt, daß sie Gift trinken,
sehr häufig sehr leichtes Zeug bringen, Stücke aus wirklich
denen, die der Bühne
sie gingen ja nur ins Theater, um sich zu „am sieren“. Immer
geistiger Enge, die vor
hoher
Sittlichkeit und
Wir wissen nicht, ob
tiefer züchtet das Theater das Niveau des Publikums — aus
idealer Kunstauffassung nicht bestehen. Warum also —
den Gesetzgeber und #
Geldinteresse. Ich sehe keinen anderen Weg, der Ent= wir erlauben uns die Gegenfrage — machen sich nicht die ihre wuchtige Hilfe,
artung des Geschmackes zu entgehen, als Selbsthilfe des Kreise um Herrn Diederichs an die Arbeit, die ja doch, gleich Lufterschütterung. ##
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Publikums. Die Arbeiter haben es vorgemacht, sie lassen sich! den Volksbül
Sittlichkeit und Theater.
nen, kei
gute Stücke als „Volksvorstellungen“ geben. Es ist nur eine kein Problem verschl
In seiner Zeitschrift „Die Tat“ schreibt Eugen Diede¬
Organisationsfrage, die sich lösen läßt, wenn gesund diskutablen nicht? 2#
Frichs über Sittlichkeit und Theater u. a.: „Man braucht in
fühlende Männer Theatervereine gründen und ihren Mit= ungezählte Millione
der Zu“ umenstellung dieser beiden Worte nicht sofort an
gliedern Stücke bieten, die nicht nur „interessant“, sondern würde, denn wie di
sexuelle Fragen zu denken, wenn es auch durchaus am Platze
auch innerlich aufbauend sind.“
Zuschauerschaft, die
wäre, über die innere Berechtigung des Verbotes von
Diesem Vorschlag schließt Diederichs dann die Behauptung Schicht der Wohlhab
Stücken, die sich mit der Sexualität des Menschen beschäftigen,
an, „die Kirche und ähnlich positiv gesinnte Kreise“ brächten eine große Bühne u
„wie Schönherrs „Weibsteufel“, nachzudenken. Nie darf dem
eine Theatervereins=Organisation nicht fertig, weil es leich¬
eine, die Schiller=Th
Theater an sich das Recht abgesprochen werden, etwas
ter sei nach dem Kadi zu rufen, als selbst zu handeln, und
weise dafür. Theat
anderes zu sein als eine Amüsieranstalt für Backfische und weil fruchtbares, erzieherisches Handeln frei von geistiger
Der schlimme Ge
andere geistige Unmündige, denn es soll zu allen Mensch= Enge sein müsse. Diese Schlußwendung zeugt vielleicht
den Frivolität, den
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Dutzend neuer Bühn
Volksganzen aufstellen: es darf nicht vergiften! Es
zeitungs“=Angelegenheit feststellen mußten. Von „geistiger
Diese neuen Bühnen
darf nicht weiß aus schwarz und schwarz aus weiß machen, Enge“ Andersgesinnter pflegen die wirklich geistig Weiten
hätten sie doch nur a#
nur weil sich geistreich darüber plaudern läßt.
nicht zu sprechen; wer den Widersacher enggeistig nennt
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Wir haben uns unter dem Einfluß neuer geistiger Strö¬
und ihn damit erledigt zu haben glaubt, kennzeichnet weniger
Ganz=Gemeine, die
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diese Lust ohne
Kunst hat mit dem Ethos nichts zu tun, sie muß tendenzfrei
literarische und
gaben der Kunst und des Theaters sich doch nur in sittlicher
sein. Gewiß kann und muß sie das an sich sein, aber der
geleiteten Nation.
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Schöpfer eines Stückes, der als Künstler nur negierender Wege. Auf einen Wettbewerb mit der Bühne kann und
Diederichs als der
Geist ohne eigenes Ethos ist, stellt die inneren Gesetze will sich die Kirche nicht einlassen aus inneren Gründen, die
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„Komödie der Worte
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Farce, jeder Alltagsmensch fühlt sich durch ihn in seinen In¬
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selbst in Nebendingen belastet würden. Stellten sie aber
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ssieht wird, von dem Geist, der diese Stücke schrieb, in seinem
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Auftraggeber halten.
Herr Diederichs weiß so gut
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die die Verletzung seiner Gesetze nach sich zieht.
noch in den ihm jahrzehntelang gebahnten und gewiesenen
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Gut, mag ein jüdischer, negierender Geist auftreten, wo
Gleisen. (Die von Diederichs gewünschte „Auflehnung der treuherzige Entrüstun
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Germanen im Zuschauerraum“ ist eine fast naive Phantasie, der geschäftsklugen,
(die im Zuschauerraum sitzen, nicht ab? Gibt es
Bekanntlich entscheiden über das Schicksal eines Stückes die
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doch genug Juden, die an derartiger Literatur keinen Ge¬
Erstaufführungen, richtiger gesagt, die Berliner Erstauf¬
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sie gingen ja nur ins Theater, um sich zu „am sieren“. Immer
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artung des Geschmackes zu entgehen, als Selbsthilfe des Kreise um Herrn Diederichs an die Arbeit, die ja doch, gleich Lufterschütterung. ##