26.1. Konoedie der vorte zyklus
Ausschnitt aus:
Hamburger Zeitung
15 JN 79
vom:
threg bonigen Anleigung rechnen mluß.
Kleine Runpschau. Die Buchausgabe der neuen
Einalter Komödie ZarPorte von Arthur
drei
kürzem auch im Deutschen Schau¬
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nitzl
spetttlls einen statken Erfolg errungen haben, liegt jetzt der
S. Fischir, Berlin, bereits in dritter Auflage per.
Im Darmstädter Hoftheater hauttdie Erst¬
aufführun von Schillers Dramenentwurf Watheck in der
box 32/9
Deutsches Tagblati
Safstigi) Ostdoutsche lesscer
Wien
Kunst und Bühne.
Wien, 29. März.
Die Zukunft des Burgthealers.
Von beachtenswerter Seite erhalten wir folgende
Zuschrift:
Mit aufrichtiger Genugtuung habe ich jüngst in
der „Ostdeutschen“ die Mahnung gelesen, es sei eine
politische (und ich möchte hinzufügen: auch eine mo¬
ralische) Ehrensache des Deutschen Nationalverbandes
und der christlichsozialen Partei, die Kreise, die es an¬
geht, aufmerksam zu machen, daß mit der Leitung des
Burgtheaters nur ein arisch=deutscher Künstler oder
Fachmann betraut werden dürfe, wenn anders eine
hervorragende deutsche Kulturstätte nicht fremden Un¬
sitten und zersetzenden Geschmacksrichtungen ausgeliefert
bleiben soll. Die Notwendigkeit, daß da zunächst
Schnipler samt seinem Klüngel außer Kurs gesetzt
werden müsse, liegt für jeden auf der Hand, der Zeuge
von der beschämenden Möglichkeit war, daß zu einer
Zeit, wo das deutsche Volk mit dem Aufgebot seiner
besten Söhne um sein Dasein ringt, im altehrwürdigen
Burgtheater die „Komödie der Worte“ aufgeführt wer¬
den konnte. Es geht nicht an, den „Dichter“ des „Rei¬
gens“ und der „Anatol“=Pikanterien immer wieder als
den hervorragendsten Vertreker der deutschöstereichi¬
schen Literatur auszurufen und selbst im Ausland den
Glauben zu nähren, als hätten wir und das Burg¬
theater keine würdigeren Bühnendichter als Artur
Schnitzler. Wer sind die Dichter der Stücke, die jetzt
das Burgtheater auf einer Gastspielreise durch die
Schweiz zur Aufführung bringt? Schnitzler steht an
ihrer Spitze. Und wem wurde der amtliche Auftrag,
in Vorträgen vor den Gastvorstellungen die Schweizer
über die Bedeutung des Burgtheaters und seiner Dich¬
ter zu unterrichten? Felix Salten (lies: Salzmann).
Kein Wunder, daß endlich auch in den maßgeben¬
den Kreisen Bedenken laut werden gegen die offenen
und geheimen Einflüsse und Machenschaften, die an
der Arbeit sind, das Burgtheater dem Judentum aus¬
zuliefern. Nur scheint man noch immer nicht den Mut
zu finden, den Stier bei den Hörnern zu packen. So
weit ich unterrichtet bin, denkt man wohl nicht mehr
daran, einen Juden als Leiter des Burgtheaters zu be¬
stellen. Aber ian getraut sich auch nicht, es mit einem
deutsch=christlich gesinnten und fühlenden Mann aus
der engeren Heimat zu versuchen, wie leicht auch die
Wahl unter den heimischen Bewerbern zu treffen wäre.
Um also weder nach rechts noch nach links anzustoßen,
will man sich, so heißt es, einen unverdächtigen Mann
aus dem Reiche holen und schon soll ein Sendbote aus¬
geschickt worden sein, um zu versuchen, ob nicht Karl
v. Zeiß, der ehemalige Intendant der Dresdener
Hofbühne, aus seinen neuen Frankfurter Verpflichtun¬
gen ausgelöst werden könne. Bei dieser gar zu beque¬
men Ausflucht bedachte man offenbar nicht, daß der
Intimus des Herrn v. Zeiß derselbe Felix Salten ist,
der jetzt die Schweizer über die Kultursendung des
Burgtheaters aufklärt. Und fiele die Wahl auch auf
irgendeine andere reichsdeutsche Theatergröße, bliebe
noch immer die Frage offen, ob wir es wirklich not¬
wendig haben, in die Ferne zu schweifen, wo das Gute
vielleicht so nahe liegt.
Was das Burgtheater braucht, ist ein Mann von
reinem Wollen und voller Vertrautheit mit den Ueber¬
lieferungen, durch die das Burgtheater groß und ein¬
zigartig geworden ist. Gustav Mahlers Wort, Tradi¬
tion sei Schlamperei, ist ein guter Witz, mit dem sich
aber der künstlerische Begriff nicht abfertigen läßt, den
das Burgtheater darstellt. Deutsche Hoftheater in
denen gut gespielt wird, gibt es mehr als genug. Nicht
darauf kommt es beim Burgtheater an, ob irgendeine
internationale Sensation ein bißchen besser oder
schlechter gespielt werde, sondern auf die zielbewußte
Pflege unserer besonderen Art, und diese Aufgabe kann
nur erfüllen, wer unseres Blutes und Fühlens ist. Es
ist nicht Kantöligeist, der aus mir spricht, sondern