II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 130

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25. Professor Bernhandi
Ausschnitt aus:
Deues Wiener Tagblatt, Wien

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vol:

Die Abgeokbneten Winter, Hanusch und
Genossen haben im Abgeordnetenhause aus Anlaß des
„ensurverbotes, von dem Artur Schnitzlers
neues Bühnenwerk „Professor Bernhard
troffen wurde, eine Interpellation eingebracht.
Sie bemerken: „Artur Schnitzler gehört zu jenen
Dramatikern Oesterreichs, die über die Grenzen des Vater¬
landes gedrungen sind. Es wäre tief beschämend, daß ein
Dichter wie Schnitzler in seiner Heimat verboten, draußen
aber freigegeben wurde.“ Die Interpellanten richten an den
Minister des Innern folgende Anfragen: 1. Ob er das

Ministerium anweisen wolle, das „beschamende“ Verbot,
das ohne Angabe von Gründen erfolgt ist, auf¬
zuheben? 2. Ob er darangehen wolle, in den Zensur¬
beirat der einzelnen Königreiche und Länder freie
Schriftsteller einzuberufen, wie dies zum Beispiel
in Bayern der Fall ist, wo angesehene Autoren im Zensurs
heirat die Rechte der Schriftsteller männlich verfechten?
3. Ob der Minister gewillt ist, das alte, willkürliche, rein
administrative Zensurverfahren in der Weise zu ändern, daß
wenigstens, wie selbst in Preußen, ein Rekurs an den
Verwaltungsgerichshof mög##—ist?
* Im Burgtheater geht Sonntag, den
#Iund. au