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eS
25. Bernhandi
tOuchenungabe ull.e —.—
Ausschnitt aus
29 4 1915
vom:
(Bernhardi professzor elöadäsät Po.
lzsonyban megtiltottäk.) Bornouszki Viktor, a
berlini Kleines Theater igazgaiója, a kinek tärsu¬
Wlata most Budapesten vendégszerepel, szerdän eltä¬
vozik a fövärosböl. Csütörtökön, mäjus elsején,
Bécsbe menet, elö akarta adni Blasel Päl pozsonyi
szinhäzäban meghivott közönség elött Schnitzler
Arturnak Bécsben megliltott darabjät, a Bernhardi
professzor-t. Mint possonyf tudösitönk täviratozza,
a väros szinügyi bizottsäga ma szötöbbséggel elha¬
tärozta, hogy Blasel Päl bejelentését nem veszi tu¬
domdsul azzal a megokolässal, hogy a pozsonyi
szinhäz a pozsonyi közönség szórakoztatäsära, nem
pedig bécsi zärtkörü tärsasäg mulattatäsära szol¬
gal. A szinügyi bizottsäg határozata megfölebbez¬
hetö ugyan a värosi közgyüléshez, ez azonban csak
mäjus b-iken ül össze, a mäjus elsejére tervezett
elöadäst fehät semmi esetre se lehet megtartani.
Wuehenangabe oiille Gena...
Jaue Freie Presse, Wien,
Ausschnitt aus
—
29 APRIL 1913
vom:
[Der stäbtische Theaterausschuß in Pre߬
burg gegen die Aufführung von Schnitlers
„Professor Bernhardi“.] Aus Preßbürg wird
berichtet: Der Direktor des hiesigen deutschen Theaters hat
beim städtischen Theaterausschusse angemeldet, daß die Mit¬
glieder des Berliner Kleinen Theaters am 1. Mai im Pre߬
burger städtischen Theater das in Oesterreich von der Zensur
verbotene Stück Schnitzlers „Professor Bernhardi“ zur Auf¬
führung bringen wollen, aus welchem Anlasse zahlreiche Gäste
aus Wien nach Preßburg kommen werden. Der Ausschuß
nahm die Anmeldung nicht zur Kenntnis mit der Begründung,
daß das Preßburger städtische Theater in erster Reihe die
Ansprüche des Preßburger Publikums zu befriedigen habe
und es daher unzulässig sei, daß für eine geschlosseng
Gesellschaft dort Vorstellungen veranstaltet werden.
box 30/2
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ilsstiiertes Wiener Extraritt, Wien
sschnitt aus:
o#pf 10 Abendblatt
m:
Die Aufführung von Schnitzlers „Professor
Hernhardi“ in Preßbürg — Antervreidt?
Wir haben im Morgenblatte einem Telegramm
unseres Preßburger Korrespondenten Raum gegeben,
das die Nachricht brachte, daß die in Preßburg am
1. Mai geplaute Aufführung von Schnitzlers
„Professor Bernhardi“ unterbleiben wird.
Das Preßburger Theaterkomitee soll dieses Ver¬
bot damit begründet haben, das Preßburger
Theater sei für das Preßburger Publikum
da und durch die Heranziehung einer fremden Gesell¬
schaft und durch die Uebergabe des Theaters an
geladene Gäste werde das Preßburger Publikum aus¬
gesperrt. Dieses Telegramm hat in Wien in literari¬
schen und künstkerischen Kreisen große Bewegung
hervorgerufen.
Wie wir hören, hat sich der Vertreter der Freien
literarischen Gruppe in Wien, Buchhändler Hugo
Heller, nach Preßburg begeben, um eine Reassu¬
mierung des vom Theaterkomitee gefaßten Be¬
schlusses zu erwirken.
Es haben Konferenzen mit den dortigen
Funktionären stattgefunden und es gelang, den
Bürgermeister zu bestimmen, für heute mittags eine
neuerliche Sitzung des Theaterkomités in Preßburg
einzuberufen, dem die Aufgabe zufallen soll, eine
neue Entscheidung zu treffen. Es ist also immerhin
möglich daß eine Reassumierung des ablehnenden
Beschlusses eintritt und daß dennoch die Aufführung
ermöglicht wird. Sämtliche Sitze zu dieser Aufführung
sind bereits vergriffen.
Es sei noch bemerkt, daß die Wiener freie
literarische Gruppe dem Preßburger Publikum eine
Anzahl von Sitzen zu dieser Aufführung zur Ver¬
fügung gestellt hat. Es wird also damit der Einwurf
der Aussperrung des Preßburger Publikums voll¬
ständig hinfällig. Außerdem hat die Freie literarische
Gruppe zu Gunsten der Armen von Preßburg einen
Betrag von 200 K. gewidmet.
Es scheint, daß es sich bei diesem Verbote nicht
allein um die vorgeschützte Aussperrung des Pre߬
burger Publikums, sondern um Motive gehandelt hat,
die mit den Tendenzen der Dichtung „Professor
Bernhardi“ im Zusammenhang stehen.
Von einem hervorragenden Mitgliede der Freien
literarischen Gruppe gehen uns folgende ergänzende,
sehr interessante Mitteilungen zu: Das vom Theater¬
komitee in Preßburg erlassene Verbot von
„Professor Bernhardi“ dürfte aller Wahr¬
scheinlichkeit nach seinen Grund in einer heftigen
Agitation haben, die sich seit einigen Tagen
in Preßburg bemerkbar machte. Man hat darauf
hingewiesen, daß Preßburg nicht der Ort sei
um eine in Wien von der Zensur verbotene Komödie
zur Aufführung zu bringen. Dagegen wurde von
anderer Seite geltend gemacht, daß das Berliner
Kleine Theater seit ungefähr zwei Wochen in Buda¬
pest Aufführungen der genannten Dichtung veran¬
staltet, die sich eines großen Zulaufes erfreuen. Letzten
Sonntag hat sogar Graf Apponyi einer Vorstellung
in Budapest angewohnt. Es wäre also jedenfalls
merkwürdig, daß man die Aufführung desselben
Werkes in Budapest gestattet, in Preßburg aber
verbietet.
Das von uns im Morgenblatte gemeldete
Gastspiel Harry Waldens im Burgtheater
wird aller Wahrscheinlichkeit nach Ende Mai be¬
ginnen. Vorher geht „Kriemhilds Nache“ in
der schon gemeldeten Neubesetzung in Szeue. Die
geplante Aufführung von Herbert Eulenbergs
„Belinde“ dürfte auf die nächste Saison ver¬
schoben werden. Was, die Gastipielrollen
Waldens betrifft,
ist
eine Ent¬
scheidung noch nicht getroffen. Wahrscheinlich wird
er in klassischen Werken, sowie in modernen Stücken
auftreten, das beweist die Tatsache, daß er an sechs
Abenden gastieren wird. Man will den Künstler in
den verschiedensten Rollen zeigen. Als Kainz ans.
Burgtheater kam, ging seinem Engagement ein fünf¬
maliges Gastspiel voraus. Walden soll bereits am
1. September in den Verband des Burgtheaters
treten.
eS
25. Bernhandi
tOuchenungabe ull.e —.—
Ausschnitt aus
29 4 1915
vom:
(Bernhardi professzor elöadäsät Po.
lzsonyban megtiltottäk.) Bornouszki Viktor, a
berlini Kleines Theater igazgaiója, a kinek tärsu¬
Wlata most Budapesten vendégszerepel, szerdän eltä¬
vozik a fövärosböl. Csütörtökön, mäjus elsején,
Bécsbe menet, elö akarta adni Blasel Päl pozsonyi
szinhäzäban meghivott közönség elött Schnitzler
Arturnak Bécsben megliltott darabjät, a Bernhardi
professzor-t. Mint possonyf tudösitönk täviratozza,
a väros szinügyi bizottsäga ma szötöbbséggel elha¬
tärozta, hogy Blasel Päl bejelentését nem veszi tu¬
domdsul azzal a megokolässal, hogy a pozsonyi
szinhäz a pozsonyi közönség szórakoztatäsära, nem
pedig bécsi zärtkörü tärsasäg mulattatäsära szol¬
gal. A szinügyi bizottsäg határozata megfölebbez¬
hetö ugyan a värosi közgyüléshez, ez azonban csak
mäjus b-iken ül össze, a mäjus elsejére tervezett
elöadäst fehät semmi esetre se lehet megtartani.
Wuehenangabe oiille Gena...
Jaue Freie Presse, Wien,
Ausschnitt aus
—
29 APRIL 1913
vom:
[Der stäbtische Theaterausschuß in Pre߬
burg gegen die Aufführung von Schnitlers
„Professor Bernhardi“.] Aus Preßbürg wird
berichtet: Der Direktor des hiesigen deutschen Theaters hat
beim städtischen Theaterausschusse angemeldet, daß die Mit¬
glieder des Berliner Kleinen Theaters am 1. Mai im Pre߬
burger städtischen Theater das in Oesterreich von der Zensur
verbotene Stück Schnitzlers „Professor Bernhardi“ zur Auf¬
führung bringen wollen, aus welchem Anlasse zahlreiche Gäste
aus Wien nach Preßburg kommen werden. Der Ausschuß
nahm die Anmeldung nicht zur Kenntnis mit der Begründung,
daß das Preßburger städtische Theater in erster Reihe die
Ansprüche des Preßburger Publikums zu befriedigen habe
und es daher unzulässig sei, daß für eine geschlosseng
Gesellschaft dort Vorstellungen veranstaltet werden.
box 30/2
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ilsstiiertes Wiener Extraritt, Wien
sschnitt aus:
o#pf 10 Abendblatt
m:
Die Aufführung von Schnitzlers „Professor
Hernhardi“ in Preßbürg — Antervreidt?
Wir haben im Morgenblatte einem Telegramm
unseres Preßburger Korrespondenten Raum gegeben,
das die Nachricht brachte, daß die in Preßburg am
1. Mai geplaute Aufführung von Schnitzlers
„Professor Bernhardi“ unterbleiben wird.
Das Preßburger Theaterkomitee soll dieses Ver¬
bot damit begründet haben, das Preßburger
Theater sei für das Preßburger Publikum
da und durch die Heranziehung einer fremden Gesell¬
schaft und durch die Uebergabe des Theaters an
geladene Gäste werde das Preßburger Publikum aus¬
gesperrt. Dieses Telegramm hat in Wien in literari¬
schen und künstkerischen Kreisen große Bewegung
hervorgerufen.
Wie wir hören, hat sich der Vertreter der Freien
literarischen Gruppe in Wien, Buchhändler Hugo
Heller, nach Preßburg begeben, um eine Reassu¬
mierung des vom Theaterkomitee gefaßten Be¬
schlusses zu erwirken.
Es haben Konferenzen mit den dortigen
Funktionären stattgefunden und es gelang, den
Bürgermeister zu bestimmen, für heute mittags eine
neuerliche Sitzung des Theaterkomités in Preßburg
einzuberufen, dem die Aufgabe zufallen soll, eine
neue Entscheidung zu treffen. Es ist also immerhin
möglich daß eine Reassumierung des ablehnenden
Beschlusses eintritt und daß dennoch die Aufführung
ermöglicht wird. Sämtliche Sitze zu dieser Aufführung
sind bereits vergriffen.
Es sei noch bemerkt, daß die Wiener freie
literarische Gruppe dem Preßburger Publikum eine
Anzahl von Sitzen zu dieser Aufführung zur Ver¬
fügung gestellt hat. Es wird also damit der Einwurf
der Aussperrung des Preßburger Publikums voll¬
ständig hinfällig. Außerdem hat die Freie literarische
Gruppe zu Gunsten der Armen von Preßburg einen
Betrag von 200 K. gewidmet.
Es scheint, daß es sich bei diesem Verbote nicht
allein um die vorgeschützte Aussperrung des Pre߬
burger Publikums, sondern um Motive gehandelt hat,
die mit den Tendenzen der Dichtung „Professor
Bernhardi“ im Zusammenhang stehen.
Von einem hervorragenden Mitgliede der Freien
literarischen Gruppe gehen uns folgende ergänzende,
sehr interessante Mitteilungen zu: Das vom Theater¬
komitee in Preßburg erlassene Verbot von
„Professor Bernhardi“ dürfte aller Wahr¬
scheinlichkeit nach seinen Grund in einer heftigen
Agitation haben, die sich seit einigen Tagen
in Preßburg bemerkbar machte. Man hat darauf
hingewiesen, daß Preßburg nicht der Ort sei
um eine in Wien von der Zensur verbotene Komödie
zur Aufführung zu bringen. Dagegen wurde von
anderer Seite geltend gemacht, daß das Berliner
Kleine Theater seit ungefähr zwei Wochen in Buda¬
pest Aufführungen der genannten Dichtung veran¬
staltet, die sich eines großen Zulaufes erfreuen. Letzten
Sonntag hat sogar Graf Apponyi einer Vorstellung
in Budapest angewohnt. Es wäre also jedenfalls
merkwürdig, daß man die Aufführung desselben
Werkes in Budapest gestattet, in Preßburg aber
verbietet.
Das von uns im Morgenblatte gemeldete
Gastspiel Harry Waldens im Burgtheater
wird aller Wahrscheinlichkeit nach Ende Mai be¬
ginnen. Vorher geht „Kriemhilds Nache“ in
der schon gemeldeten Neubesetzung in Szeue. Die
geplante Aufführung von Herbert Eulenbergs
„Belinde“ dürfte auf die nächste Saison ver¬
schoben werden. Was, die Gastipielrollen
Waldens betrifft,
ist
eine Ent¬
scheidung noch nicht getroffen. Wahrscheinlich wird
er in klassischen Werken, sowie in modernen Stücken
auftreten, das beweist die Tatsache, daß er an sechs
Abenden gastieren wird. Man will den Künstler in
den verschiedensten Rollen zeigen. Als Kainz ans.
Burgtheater kam, ging seinem Engagement ein fünf¬
maliges Gastspiel voraus. Walden soll bereits am
1. September in den Verband des Burgtheaters
treten.