II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 207

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25. ProfessonBernhandi
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Hammer. Nr. 258.
Leipzig, März 1913.
scheulichsten Verzerrung zeigen. Der deutsche Durchschnitts=Gebildete
kennt aber zumeist die Hebräer nicht aus eigener Anschauung, sondern nur
aus jener schlau berechneten Tendenz=Literatur; er schwört darauf, daß
alle Juden lauter Nathan's oder lauter Bernhardi's sind und ahnt nicht,
daß es in der Wirklichkeit ganz anders aussieht. Er ahnt nicht, daß er, mit
diesem falschen Weltbild im Kopfe, eine falsche Stellung zu vielen ernsten
Lebensdingen einnimmt und — oft unbewußt — die Sache derjenigen
fördern hilft, die sein Volk verderben.
Leider fehlt es an aller Möglichkeit, gewisse irrige Vorstellungen in
den deutschen Köpfen richtig zu stellen; denn der Weg in die große Offent¬
lichkeit ist für manche Wahrheiten völlig versperrt. Die Leitung der meisten
Theater ist ebenso in jüdischen Händen, wie die Leitung der großen öffent¬
lichen Presse. Ein Stück, das einen Juden anders als im vorteilhaftesten
Lichte zeigte, würde niemals auf die Bretter gelangen; und ebenso wenig
ein wahrheitsgetreuer Roman in die großen Zeitungen. Wir müssen also
weiterhin mit ansehen, wie unser Volk über eine der wichtigsten Lebensfragen
planmäßig getäuscht wird; wir müssen es weiter im Irrtum tappen lassen —
bis zu einem schmerzvollen Erwachen.
Wenn nun das Stück lehren will, daß der Jude ein von den edelsten
und vernünftigsten Beweggründen geleitetes Wesen sei, das nur durch die
schlimmen Vorurteile der Anderen beständig verkannt und in seinen guten
Absichten gehemmt werde, so lehrt es doch unfreiwillig noch etwas Anderes.
Solange unsere öffentlichen Einrichtungen irgendwie mit einem religiösen
oder nationalen Grundgedanken verknüpft sind, für welchen dem rasse¬
fremden Hebräer das rechte Verständnis fehlt, muß jedes Eingreifen der
Juden in solche Dinge als störend und verwirrend empfunden werden und
unvermeidliche Konflikte heraufbeschwören. Das Denken und Empfinden des
Juden ist nun einmal ein anderes, als das unserige. Darin hat der Geist¬
liche im Stück ganz recht. Es sind nicht bloß die religiösen Vorstellungen,
die uns von ihm trennen, sondern die im Blut, in der Rasse wurzelnden
Gegensätze der Lebens=Anschauung, der Ideale und der Lebensziele.
Der Hebräer kann alle Dinge nur rein verstandesmäßig erfassen und
auf ihren äußerlichen Vorteil berechnen; in unserer Seele aber klingt bei
vielen Dingen ein Gefühl mit, das vor dem nüchternen Verstandes=Forum
vielleicht kaum bestehen kann und doch unser wertvollstes Gut aus¬
macht: unsere Seele, unsere Gemütskräfte, jene feinen Instinkte, die von
einem höheren Impuls als von dem materiellen Vorteil und dem Ver¬
standeswitz geleitet werden.
Im obigen Streitfall kommen diese Dinge allerdings nur teilweise
in Frage. Alle Verständigen sind darin einig, daß es nicht zu billigen wäre,
durch eine wertlose Zeremonie das selige Hinüberschlummern einer Un¬
glücklichen zu stören. Solch letzte Weihen mögen denjenigen verabreicht
werden, die danach verlangen und denen sie einen Trost gewähren; im
anderen Falle sind sie eine aufdringliche Störung. Wohl aber hätte sich
unter verwandt=empfindenden Menschen ein Ausweg finden lassen, der einen
Zusammenstoß vermied und der beiderseitigen Pflichten=Auffassung ge¬
recht wurde. Nicht=Fähigkeit für solche vermittelnde und versöhnliche
Auffassungen gehört zu den jüdischen Eigenschaften.
Daraus ergibt sich die nüchterne Tatsache, daß Juden nicht in öffent¬