II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 279

S S
25. Professor Bernhardi box 30/4
Pellenanssberahne Sgwühel.
m Napio, Budapest.
Ausschnitt aus:
17. 4 1913
vom:
(*) A „Professor Bernbardi“ a Magyar Szin¬
käzban. A berlini- Kleines Theater ma este kezdte
meg vendégiätékät a Magyar Szinhärban és elsö
elöadäsul Schnitzlex Artur darabiät, a „Pro¬
fessor Bernhardi“-t hozta. A darabot Berlinben szäs¬
ötvennél többször lätszottäk, de azért mégis. „ur¬
aufführung“-szämba ment az elöadäs, mert hiszen a
bécsi közönség esak itt läthatia a darabot. amelyet
a cenzura Ausztriäban eltiltott. Mezértettük a mal
est utän, hegy mièrt mozdult meg a Professor Ber¬
nardi ellen az egész hivatalos szervezet Ausztriäban.
Ez a darab alig mäs és alig több, mint hatalmas agi¬
täciös fegyver a klerikälis Ausztria ellen, tirädäk
hangzanak el a szinpadon és a szereplök között na¬
gyon sok olyan van, akikre a bécsi közönség bi¬
zonyára nyomban räismerne. A darah középpontlá¬
bau Bernardi orvostanär äll, a zsidó tudös, aki aka¬
rata ellenére belekeveredik valami botränyperbe. A
jó alkalmat fölliasznäljäk a klerikälisck, akciôt indi¬
tanak ellene, klerikälisok es liberälisok összetüzése
lesz a dologböl. Mindenki megalkuszik. esak Bern¬
hardi es egy pür barütia nem, Bernhardit valläshäbo¬
ritäs miatt elitélik és ... és a darab vegen megiele¬
#nik egy finom öreg ur, praktikus életböles, aki meg¬
mondja Bernliardinak, hogy nem volt erdemes bör¬
tönbe csukatnia magät. Mert vagy apostola akar
lenni a# liberälis mozgalonmak es akkor harcolion,
vagy pedig seinmi egyeb, csah orvos, akkor meg
gondolia meg, mit esinal es ne avatkozzék olyan
dolgokba, ammek a konzekvenciäit nem viseli. Ez
volna a darab, de nem nagyon fontos. hogy ez a tör¬
tenet öt felvonäson keresztül hogy bonyolódik. Le¬
gyünk tisztaban azzal, hogy Schnitzler agitälé da¬
rabot akart irni, a literaturänak esak mäsodrangu sze¬
repe volt nala és ez meg is lätszik a darabon. Sze¬
rintünk: a darab 16. Schnitzlernek sikerült az, amit
akart, a hatalmäba eiti a közönséget, izgatia, läzitia
Es azt mondia uekik: Lätjäick? Ez történik nälatok.
Nem häborodtok fel? Nem kergetitek el ezcket az
einbereket? Es: nagyon Erdekes. A harmadik felvonás
izgalmas. Schitzler nagrszerü technikäja diadalmas¬
kodik itt is. A. szinészek nagyon löl jätszottak. A
legkevésbbé fetszett még Decarli ur, aki a cim¬
szerepet jätszotta. Darabos, nyers volt. Klein¬
Röhden, Herzield, Cyprian, Wolif és
Handa urak igen kitünd és iellegzetes alalditäsokat
produkältak, minden ielvonäs utän zugott a taps és
Schnitzlernek is többször kellett mezielenvie
a közönség elött.
(640—
sschnitt aus: clgg
oster Jeurnar
17 K 1912
n:
Gastlspiel des Berliner Kleinen Thea¬
ters.) Am ersten Abend ihres Gastspiels hat die
Berliner Bühne, die unser neuester Gast ist, ein
verfolgtes Stück aus Land gesetzt, wo es die Wohl¬
that des freien Geleites genießen kann. Das große,
fast ungestüme Interesse, das unser Publikum für
Arthur Schnitzlers Professor Bernhardi“ bekun¬
dete, ist ell Zeichen, daß es mit dem Schicksal dieses
Werkes im Klaren war. Es ist ein Stück, das seinen
guten Ruf der moralpolizeilichen Leumundsnote ver¬
dankt. Man erwartete es wie einen sympathischen
Emigranten, der Freilandsboden unter den Füßen fühlt
und dem neuen Asyl zuschreitet, durch eine Gasse, in der
Neugierde und Theilnahme Spalier stehen. Es ist keine
Gestalt, die mit Absicht auf Eindruck hinarbeitet
damit, daß sie feierlichen Schmerz in wehwonniger
Haltung einherträgt, ja, wenn man genau hinsieht,
scheucht man mit dem vorwitzigen Blick sogar den
Geist der Schaltheit aus seinem Versteck auf. Denn
mit klugem, spottlustigem Augenzwinkern werden
Dinge aufs Korn genommen, die sich dem Witz des
Dichters dirett zum Spiel anbieten. Doch wir wollen
vorerst den Professor Bernhardi und seinen Fall in
der Erinnerung des Lesers auffrischen. Er ist Heil¬
anstaltsdirektor und Jude dazu. Eine seiner Kranken
ist sterbenskrank, dem Ende nahe. Der katholische
Geistliche will ihr den letzten Trost der Religion
spenden, aber der Professor verhindert diesen Vorsatz,
denn die Kranke weiß von ihrer hoffnungslosen Lage
nichts und würde es durch die geistliche Funktion
erfahren und die Kenntniß der Wahrheit über ihren
Zustand würde sie tödten. Der Professor vertritt
also dem Priester den Weg zur Sterbenden. Aber
was der Priester zu unterlassen genöthigt ist, be¬
sorgt die Krankenschwester in ihrem christlichen Ge¬
fühl und die Kränke stirbt an den Folgen der fürch¬
terlichen Aufregung, die die schreckliche Wahrheit in
ihr erzeugt. Das ist der dramatisch geschürzte Anfang
des Stückes, das sich dann in der Hetze gegen Pro¬
fessor Bernhardi, die mit dessen Verurtheilung endet,
den rein polemischen Boden betritt in der Gegen¬
überstellung der klerikalen und liberalen Anschauung
auf speziell Wiener Untergrunde. Ein Kampfstück ist
die Komödie Schnitzler's nicht, und das Aufeinander¬
prallen der Gegensätzlichkeiten ist für den Dichter
keine so wichtige Saché wie die Aussprachen, die
er genau wahrnehmbar in ausgleichsfreundlichem
Sinne führt. Pikant wird die Sache freilich durch
kecke Wahrheiten, die mit gleicher Vertheilung für
beide Theile angebracht werden und so die taktische
Balance gewährleisten. Die Polemik wird unter vol¬
lem Verzicht auf die dramatische Forderung mit
fürstlicher Verschwendung von Zeit und Witz be¬
trieben, es wird gleichsam mit Behagen an den dra¬
matischen Stromschnellen vorübergesegelt, um im stillen
Wasser des Milieuhumors und der Argumenten¬
produktion fahren zu können. Die Aufführung durch
das Ensemble des Berliner Kleinen Theaters ist eine
vorzügliche. Die Künstler des Direktors Bar¬
nowsky sind im Begriffe, in das Lessing=Theater
einzuziehen, und ihr Ensemble zeigt die nöthige
Spurweite, um auf den Geleisen Brahm's fahren zu
können. Die Regie weist auf eine Führung hin,
die mit den Absichten des Schnitzler'schen Werkes im
Reinen ist und sich auf ernste und intelligente Dar¬
steller stützt, die in der Anspannung einer künstleri¬
schen Disziplin frei zu gestalten vermögen. Die¬
ganze Darstellung ist von der Wiener Linie ab¬
gedrängt, aber einige österreichische Mitglieder der
Gesellschaft finden auf diese Linie wieder glücklich
zurück, und ihnen sind einige gar liebenswürdige
Anregungen zu danken. Da soll denn auch der
Herren Wolff, Klein=Rohden und Wurmser