II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 310

Be
25. ProfessEnhandi box 30/4
ane Gewam.,
Ausschnitt aus: Aouls Wioner Journal, Vien
vom:
17.APR. 1973
1
Aus Hamburg wird uns gemeldet: Im Deutschen
Schauspielhause wurden jetzt wieder einmal in rascher Aufeinander¬
folge zwei Werke von Wiener Autoren aufgeführt. Hans Müllers
„Gesinnung“ das Einakterquartett dieses begabten Wiener Dichters,
fand dank der vorzüglichen Darstellung und Inszenierung lebhaften
Beifall. Die jüngste Novität war Artur Scchmitz##Pro¬
fessor Bernhardi“, die mit stürmischem -Appläus ausgenommen
wurde. Die Kritik lobt einstimmig den fesselnden Inhalt und die
außerordentlich seine Individualisierung der einzelnen Personen
sowie den geistreichen Dialog und die unaufdringliche Schilderung
des Milieus. Die scharfgeistige Inszenierung des Werkes durch
Direktor Hagemann wird ebenso allgemein anerkannt wie die
vorzüglichen schauspielerischen Leistungen von Robert Nhil, Max
Montor, Brahm, Kreidemann, Holsiein, v. Dollen und Waaner

Ausschnitt aus:
aPn 1o# Der Humertet, W.er
vom:
60
„—
Im Deutschen Schauspielhause brachte man
„Professor Bernhardi“, von Schnitzler heraus. Auch bei uns
errang die geistvolle Komödie einen nachhaltigen Erfolg. Herr
Direktor Hagemann führte mit gewohnter Umsicht die Regie,
dank deren denn auch das österreichische Kolorit gewahrt blieb,
ohne daß das allgemeine Interesse an dem Fall Einbuße erlitt.
Herr Nhil schuf in der Titelrolle eine prachtvolle Figur wie aus
einem Guß, kraftvoll und lebenswahr in jeder Phase. Auf gleicher
Höhe standen die Leistungen der übrigen: der widerharige Eben¬
wald des Herrn Montor, der schlichte Cyprian des Herrn
Brahm, der eifernde Pflugfelder des Herrn Kreidemann
und der konziliante, überlegene Minister des Herrn Lang. Eine
brillante Type k. u. k. Beamtenphlegmas war Herr Wlach als
Hofrat, während Herr Wagner als Pfarrer eine glückliche Ver¬
bindung von religiösem Eifer und menschlichem Verstehen in
seine Rolle brachte. Im übrigen wirkten verdienstlich: die Herren
Andresen, Kallenberger, Holstein, v. Dollen,
Pichler, Sartory, Gebhardt, Stettner. Frl. May
sprach die wenigen Worte ihrer Rolle mit schlichter Wärme.

Seine 25jährige Zugehörigkeit zu den vereinigten Stadt¬
theatern beging Herr Auspitz festlich unter zahlreichen Beweisen
der Verehrung und Freundschaft im Altonaer Stadt¬
theater. Als Rechtsanwalt Oppenheimer in Arno Holz' wirkungs¬
voller Komödie „Bürl“ überschüttete man den Jubilar, der in dieser
seiner Glanzrolle erneut zeigte, ein wie vielseitiges Talent ihm
eigen ist, mit reichem Beifall und umfänglichen Spenden. Am
Schlusse war der Gefeierte noch als Conferencier in einem „bunten
Teil“ tätig und hatte hier besonders Gelegenheit, mit dem ihn
„durch jubelnden Beifall, auszeichnenden Publikum in Kontakt zu tretent.
Inns Staugenbengèr.