II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 327

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25 ProfesserBernhandi
(Quellenangabe ohne Oewähr.)
leue Züricher Zeitung
Ausschnitt aus:
20StR 1913
vom:
1
Lokales.
7T. Im Pfauentheater errang sich am Freikag
cend Arthur Schihleufaktige Komödie
Professor Bernhardi“ einen starken Er¬
folg. Die Aufführung war von Herrn Regisseur
Révy sorgfältig vorbereitet worden. Die große Zahl
von Rollen — allein ein Dutzend Aerzte — bean¬
spruchte das Aufgebot aller verfügbaren Kräfte; daß
dabei nicht lauter Treffer herauskamen, versteht sich
fast von selbst. Im ganzen aber durfte man sich
freuen über die stattliche Zahl individueller Köpfe,
die an diesem Abend auf der Bildfläche erschienen.
In den Applaus mischten sich naturgemäß auch un¬
reine Elemente, d. h. es gab Verschiedene im dicht¬
besetzten Hause, die sich zu geräuschvoller Partei¬
nahme verpflichtet fühlten, sogar bei offener Szene,
als ob ihre Sache auf der Bühne geführt würde.
Doch dem wird nun einmal immer so sein bei der¬
artigen Stücken mit aktuellsten (nicht zuletzt auch
Rasse=) Problemen, wobei das Theater stellenweise
zum Tribunal oder, besser, zur parlamentarischen
und journalistischen Tribüne wird. Das interessante
Drama in seiner durchaus annehmbaren Wieder¬
gabe dürfte noch mehrmals seine Anziehungskraft
bewähren. Die erste Wiederholung findet, laut
Spielpltn, heute über acht Tage statt.
Im Stadttheater geht heute Samstag abend¬
mit Beginn 7½ Uhr Goethes Schauspiel „Götz vond
Berlichingen" unter Leitung von Oberregisseur
Danegger in Szene. Die Titelrolle liegt in den
Händen von Gustav Czimeg. Neben ihm werden ip
den wichtigsten Rollen die Damen Geißel, Lepér¬
und Senken, sowie die Herren Révy, Leser, Stieda
Jessen, Hartmann, Zoder, Voelker und Hoffmann
beschäftigt sein. Es gelten die gewöhnlichen Schau¬
spielpreise.
Spielplan vom 21. bis 28. Sept. Stadt¬
theater. Montag: „Der lachende Ehemann", Ope¬
rette von Edm. Eysler, Abonn., Anf. 8 Uhr.
Dienstag, 2. Volksvorstellung: „Der Biberpelz“.
Mittwoch: „Die Hochzeit des Figaro", Oper von
W. A. Mozart, Abonn., Anf. 8 Uhr. — Donnerstag:
„Der lachende Ehemann", Operette von Edm. Eys¬
ler, Auf. 8 Uhr. — Freitag, zum erstenmal: „Das
kleine Café“, von Tristan Bernard, Abonn., Anf.
8 Uhr. — Samstag: „Der Wildschütz", Oper von
Ddanmon
Lortzing, Auf. 8 Uhr (Schauspielpreise). — Sonntag
nachm. 3 Uhr, 3. Volksvorstellung: „Der fliegende
Holländer". — Sonntag abends 8 Uhr: „Der la¬
chende Ehemann", Operette von Edm. Eysler.
Pfauentheater. Montag: „Wenn der junge
Wein bluht", Lustspiel von Björnstjerne Björnson.
Mittwoch: „Der Biberpelz", Diebskomödie von
Gerh. Hauptmann. — Samstag: „Professor Bern¬
hardi“, Komödie von Artur Schnitzler. — Sonntag:
„Johannisfeuer“, Schauspiel von H. Sudermann.
Beginn jeweilen abends 8 Uhr.

„.