II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 335

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25. Professor Bernhardi
rates wurde das umgeardenele O.....

kerei und Nadelmalerei (Blattstiche, Hohlsäume,
Vater sei. Ob das richtig ist, weiß ich nicht. Je= Publikum und Kritik mit Dank anerkannt wird. Monogramme, Verweben usw.). Es wird die
denfalls wäre es dann eher zu verstehen, daß Es war ein gediegener und gehaltvoller Thea¬
Frauenwelt interessieren, daß die Schweiz. Näh¬
Schnitzler sich auf das ihm sonst fremde politisch= terabend, für dessen Veranstaltung wir der maschinenfabrik, Bern, Bollwerk 41, vom 15.
polemische Gebiet begeben hat. An der Auffüh= Theaterleitung aufrichtig danken; man gingsbis 20. Dez. durch eine Fachlehrerin einen
rung selbst konnte man Freude haben. Das um¬
nicht ohne geistigen Gewinn nach Hause.
fangreiche Personenverzeichnis mit lauter Män¬
Kurs erteilen läßt, der für alle Nähmaschinen¬
Wir möchten die nächste Wiederholung de¬
besitzer zugänglich ist.
nerrollen stellt unerhörte Ansprüche an die Lei¬
Stückes angelegentlichst zum Besuche empfehlen;
stungsfähigkeit eines Theaters. Die Schwierig¬
das Problem interessiert nicht nur Aerzte und
Freistudentenschaft Bern. (Eing.) Es ist uns
keiten sind im Rahmen unserer Verhältnisse von
Geistliche, sondern jeden gebildeten Menschen.
gelungen Ludwig Hardt, einen der besten, ru
Herrn Regisseur Willy Schrader mit Geschick
H. B.
wenin nicht den besten Rezitationskünstler, zu ei¬ v
und Verständnis überwunden worden; man
kem Vortragsabend in Bern zu gewinnen,
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brauchte sich über keine einzige Fehlbesetzung zu
Hardt wird heitere und ernstere Dichtungen mo¬ ka
ärgern. Das Zusammenspiel klappte in jeder
derner Dichter vortragen. Hans Leuß urteilt im de
Beziehung ausgezeichnet, Zug um Zug entstand
Literatur.
„Pan“ folgendermaßen über Hardt: „Das Ge= ei
das große Charaktergemälde ohne Lücken und
Von unseren Vätern. Bruchstücke aus schweizeri¬
heimnis Hardts, das was ihn zum Phänomen
Fehler. Die Ausstattung der Szenenbilder war
schen Selbstbiographien vom 15. bis 19. Jahrhundert.
macht, ist seine innere Bestimmung für die hohe A
in gediegener Einfachheit, unaufdringlich und
Herausgegeben von Otto von Greyerz. Verlag
Lyrik und lyrische Epik. Er ist ihr Prophet: Der
wahr. In der anstrengenden Titelrolle entwarf
von A. Francke in Bern. Preis Fr. 4.
Mann, der die höchste Kunstleistung des Zeit¬
Der zweite Band dieser interessanten und verdan¬
Herr Schrader, der in seiner Maske zwar
alters, die verfeinerte und zu religiösem Rang so
kenswerten Publikation liegt damit vor. Er bringt
mehr einem Alldeutschen als einem jüdischen
gesteigerte Empfindungsdichtung zu ihrem rech= die
Ritter Hans Bernhard von Eptingens Pilgerfahrt
Professor glich, ein fesselndes, abgeklärtes Bild
ten Ausdruck und zu ihrer Gebühr erhebt.
pa
(1460), Stücke aus Hans Stockars von Schaffhausen
des Professors Bernhardi. Aber sollten die hef¬
(Handlung ist der Welt allmächtiger Puls=; wer de
Tagebuch (1525/26), aus Thomas Platters Lebens¬
tigen, inneren Stürme, die Bernhardt fraglos
beschreibung (1572), usw. Die neuere Zeit ist vertre¬
aber Plarens Wort vom hohen lyrischen Dichter¬
durchlebt, nicht auch zuweilen an der Oberfläche
ten mit Gottfried Kellers Lebensroman „Der grüne
verstehen will, — unter uns ist der Prophet auf¬ M
stärkere Kreise ziehen und die heitere Ruhe des
Heinrich (Fassung von 1880) und Riggenbachs Erin¬
erstanden, der es wahr macht.“ Der Vortrag fin¬m
nerungen eines alten Mechanikers, die vor vielen
Mannes etwas mehr aus dem Gleichgewicht
det nächsten Freitag im Großratssaal statt.
bringen? Jedenfalls aber war Schraders Lei= Jahren beim Verein für Verbreitung guter Schriften
herausgekommen sind. Schon diese kurze Inhaltsgabe
Stadttheater. (Mitg.) Die auf Freitag, 12. d
stung in jeder Hinsicht bedeutsam und interessant.
dürfte zeigen, was das Buch bietet. Wer sich gern
angesetzte Wiederholung von „Tannhäuser“
Um all den zahlreichen Mitwirkenden durch
in alte Zeiten versenkt, ihre Anschauungen, Sitten
dürfte dadurch ein erhöhtes Interesse bieten, als
obende Erwähnung ihrer Namen Gerechtigkeit
und Gebräuche kennen lernen will, wird in der Lek¬
unsere Primadonna Hanne Lisken erstmalig
widerfahren zu lassen, müßte man fast den gan¬
türe dieses Buches mannigfache Anregung, Belehrung
die Elisabeth darin singen wird und Elisa¬
zen Theaterzettel abschreiben; die Herren mö¬
und gediegene Unterhaltung finden.
H. B.
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beth Imme gleichfalls zum erstei Male die
gen sich daher mit der Versicherung begnügen,
[Venus vertritt.
daß ihr eifriges Bestreben, zu einer einheitlichen
—00 —
Aufführting das Möglichste beizutragen, von

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