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B
2b. Professor bernhardi box 30/4
B
—.—
sich wohl überhaupt garnicht auf der Bühne, sondern allzu scharfe, neu bereichert, das heißt noch herber, ein Mensch, der an dem Aberglauben eigener großen
in seinen Novellen geben. Der „Bernhardi“ ist sogar
pessimistischer gemacht.
gewissermaßen ein Tendenzstück und noch dazu
Bestimmung leidet und ihr gern ein Einzelschicksat
höchstwahrscheinlich einem versönlichen Erlebnis sei¬
oder eine Ueberzeugung opfert. Rolf Ziegler ver¬
Den Einzelheiten dieses dramatischen Werkes
nes Verfassers, der selbst Arzt und Jude ist, nach¬
tritt diese Stütze des Staates in der Maske korrei¬
zu folgen, verbinde ich damit am besten gleichzeitig
geschrieben. Aber der „Bernhardi“ ist das Letzte an
ten Selbstbewußtseins, das nur in unbewachten
die Besprechung der Aufführung selbst.
Augenblicken romantisch enigleist. Auch ein unglück¬
typisierter Charakterzeichnung. Und außerdem be¬
Der erste Akt brachte den Zusammenstoß zwischen
handelt er ein Problem, — weniger allgemeinwich¬
licher Bezirksarzt, der, leider etwas überflüssig ten¬
Arzt und Priester in einem schmalen Raum des
tig als so anregend aufgestellt, daß es in jeder Men¬
denziös von Schnitzler gezeichnet, auftaucht, ist an¬
Krankenhauses, kühl und klar gegeben, ganz das Par¬
schenseele, in jedem Menschenverstand eine Folge von
gemessen vertreten und zwar durch Hans Marc.
füm der traurigen Atmosphäre atmend.
Julius
durch sich selbst fruchtbaren Gedanken auslösen muß.
Der dritte Akt bringt eine packend aufgebaute. un¬
Arnfeld hatte als Professor Bernhardi die Maske
Professor Bernhardi, der Leiter des Elisabeth¬
gemein interessante Sitzungsszene, in der sich Bern¬
Schnitzlers angedeutet. Seine Darstellung stand auf
Krankenhauses ein fast berühmter Arzt, dabei Jude
hardis Ausscheiden aus seinem Amte als erste schwe¬
der Höhe seiner besten Leistungen. Die bewußte
im „christlichen“ Staat, hat eine Patientin, die nur
rere Folge ergibt. Hier wirken die schon genannten
Ruhe eines großen Menschen gab, vereint mit mar¬
noch wenige Minuten leben kann und doch von die¬
medizinischen Kräfte alle ganz einzigartig zusammen
kanten Andeutungen der Eigenheiten des bedeutenden
sem Schicksal nichts ahnt. Der Priester kommt, um
und neu tritt noch hinzu ein Urgermane. der sich als
Mediziners, eine imponierende Persönlichkeit. Den
der Sterbenden die letzte Oelung zu erteilen. Der
wahrer Mensch leidenschaftlich auf die Seite des an¬
Geistlichen verkörperte Herr Falke. Von dieser
Arzt aber weiß, daß die Erscheinung des von der
gegriffenen Kollegen stellt. Albert Ullrich gibt
Kraft des Deutschen Theaters dürfen wir viel er¬
Kirche Gesandten schon genügen wird, um seine
mit dieser Figur eine prächtige, lebenswarme Ge¬
warten. Die glänzende Erscheinung des Schauspie¬
Schutzbefohlene auf's Furchtbarste zu erschrecken, —
stalt, als sei die Rolle für ihn geschrieben. Die
lers hatte sich für diesmal in das ernste Gewand
ihr den seligen Frieden ihrer letzten Minute zu rau= des Dieners der Kirche gefügt. Das weiche offen¬
[Regiekunst Arnfelds aber hat mit der Szene
ben. So hält er kraft seiner Befugnis als Arzt den
etwas unbestreitbar Glänzendes geleistet. Die Be¬
bar sehr modulationsfähige Organ verhielt kunstvoll
Priester zurück, und das Mädchen Ktirbt, nach dem
ebachtung der aufgeregten Herren, die immer wieder
eine starke innerliche Glut. In dem ganzen Men¬
Dogma ihrer Kirche schwer am Wichtigsten geschädigt.
aus dem statutenmäßigen Gange der Sitzung heraus¬
schen gab sich ein schöner liebenswerter Fanatismus,
Der Konflikt liegt klar, und wer der Tat des Pro¬
brechen, die teils feindlich gegen einander operieren,
dessen Schwäche, die ja seine größte Kraft bedeutet,
fessor Bernhardi auf Schritt und Tritt aus ihren in¬
teils in mannhafter Freundschaft für einander strei¬
man ehren muß. Neben diesen beiden Gestalten be¬
nersten Beweggründen heraus folgte, zweifelt keinen
ten, bedeutet einen Höhepunkt des Genusses.
gann sich bereits ietzt auf der Bühne eine ganze
Augenblick, diesem wahren, starken Menschen volles
Reihe origineller Medizinercharaktere zu
Mit dem Beginn des vierten Aktes ist der Prozeß
Recht zu seinem Verstoß gegen einen von ihm nicht
Da ist der Streber mit den parlamentarischen Ver¬
bereits erledigt. Das Urteil ist gefallen. Bernhardi
geglaubten Glauben zuzugestehen.
Trotzdem liegt
bindungen, gegeben durch Hugo Klafft mit Deut¬
will von Berufung nichts wissen. Einen Journalisten
ebenso klar auf der Hand, daß der Geistliche eine Re¬
lichkeit und doch künstlerischer Zurückhaltung. Da
menig bestechender Sorte weist er von sich, wobei
ligionsstörung empfinden muß und daß ihm alle
kommt schiefen Hauptes mit der Brille auf der Nasen¬
Max Caro wieder Gelegenheit zu einem feinen,
Menschen seiner Anschauung, zumal sie den eigent¬
spitze der Nervenarzt Cyprian hereingefegt, von Max
menschlichen Zug erhält: Dann begibt sich das
lichen Vorgang nur aus der Ferne berichtet exhalten,
[Kronert köstlich charakterisiert. Max Caro, der
Außerordentliche, daß der Geistliche selbst Bernhardi
darin folgen werden. Mischt sich noch Antisemitis¬
schon nach dem kurzem Hiersein offenbare Beliebtheit
aufsucht, um in einem psychologisch das Tiefste an¬
mus hinein und kommen die spezifisch wienerischen
genießt, stellt einen Dr. Löwenstein, Dozent fü. Kin¬
rührenden Dialog endlich dem Feind über den Ab¬
Verhältnisse dazu, die Schnitzler schildert (und die
derkrankheiten hin, dessen bieder betontes Judentum
grund der Anschauungsverschiedenheiten hinweg die
übrigens einige Zeit zurückliegen), dann ist die wü¬
Hand zu reichen.
Gelegenheit zu freundlichsten Scherzen gibt, daneben
tende Hetze gegen den überzeugungstreuen Arzt ge¬
aber eine tiefe, echte Menschlichkeit verrät.
Hans
Zum guten Ende, zum Ausgleich der Stimmun¬
geben, und Professor Bernbardi würde auf dem
[Conradi, ein junger, recht beachtenswerter Dar¬
Str
gen, zum schwebenden Verhallen aller Töne führt der
Scheiterhaufen enden, wenn diese Strafart nicht
steller, gibt den Dr. Adler, einen offenen, ehrlichen
letzte Akt. Ein richtiger Weaner Hofrat läßt das
doch schon aufgegeben wäre. Bernbardi bekommt nur
Feind der darum leicht zum Freunde werden kann.
Auditorium zu herzlichstem Lachen kommen. Josef
zwei Monate Gefängnis und auch diese eigentlich
Den Sohn Vernhardis zeigt Hans Ritterskamp,
[Reithofer scheint sich in der Seele solcher Figuren
nur, weil in dem ihm gemachten Prozeß die günsti¬
eine sehr jugendliche Kraft von liebenswürdigster Er¬
auszukennen. Für diese ganz weibliche Persönlich¬
gen Zeugen ihre Aussagen vorsichtig zurückhalten,
scheinung und schon jetzt vornehm verständigem Spiel.
keit des alten Wien gibt es nur das Wort: „herzig“
andere die ihrige belastend übertreiben, so daß —
Einen ganz üblen Schleicher und Opportunitätsmen¬
So ein lieber Anarchist mit dem Hrfratstitel! „Her¬
nach den Erfahrungen alter Juristen nichts Seltenes
schen macht Alfred Krüger aus seinem Kandidaten.
zig“ ist denn auch Reithofers Verkörperung.
der tatsächliche Vorgang völlig entstellt wird.
Dies so etwa die Erscheinungen des ersten Aktes.
Professor Bernhardi hat dem allen gegenüber nur
Der Abschluß der Vorstellung dürfte noch eine
denen als einzigé Dame Maria Marnoff als
ter
einen Wunsch: den nach Ruhe und neuer, menschen¬
kleine Pointisierung erbalten. Schnitzler will wohl
Krankenschwester hübsch und fein assistiert.
ken
heilender Arbeit. Er steht über der ganzen Angele¬
ein unauffälliges Verschweben mit soviel Fragezei
Der zweite Akt bringt in deduktiver Entwickelung
genheit. Er verbietet sogar jedes Rechtsmittel, ob¬
chen, als sich jeder im Publikum wünscht. Aber e
der dramatischen Konstruktion die nächsten Folgen der
wohl nachträglich der Hauptbelastungszeuge reuig
will kein unvorbereitetes Abbrechen. Im Ganze¬
Tat Bernhardis. Die Hetze gegen ihn setzt an. Neue
umfällt. Das üble Erlebnis wird den Menschen und
bedeutet die Aufführung eine hochkünstlerisch#
Erscheinungen mischen sich ins Spiel. So ein byzan¬
Arzt Bernhardi um keines Haares Breite von dem
gediegene Arbeit aller beteiligten Kräfte und die
tinernder Frauenarzt, dessen glänzende Figur Bruno
Komödie selbst das Stärkste einer interessanten Un
Wege seiner Ueberzeugungen abgebracht haben. Viel=[Reichardt lebensecht vorführt, und ein alter terhaltung, an der eigentlich niemand vorübergehe
enleicht hat es nur seine Menschenkenntnis, die schon Studienfreund Bernhardis, jetzt Unterrichtsminister, kann.
Hans Schmidt=Kestner.
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2b. Professor bernhardi box 30/4
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—.—
sich wohl überhaupt garnicht auf der Bühne, sondern allzu scharfe, neu bereichert, das heißt noch herber, ein Mensch, der an dem Aberglauben eigener großen
in seinen Novellen geben. Der „Bernhardi“ ist sogar
pessimistischer gemacht.
gewissermaßen ein Tendenzstück und noch dazu
Bestimmung leidet und ihr gern ein Einzelschicksat
höchstwahrscheinlich einem versönlichen Erlebnis sei¬
oder eine Ueberzeugung opfert. Rolf Ziegler ver¬
Den Einzelheiten dieses dramatischen Werkes
nes Verfassers, der selbst Arzt und Jude ist, nach¬
tritt diese Stütze des Staates in der Maske korrei¬
zu folgen, verbinde ich damit am besten gleichzeitig
geschrieben. Aber der „Bernhardi“ ist das Letzte an
ten Selbstbewußtseins, das nur in unbewachten
die Besprechung der Aufführung selbst.
Augenblicken romantisch enigleist. Auch ein unglück¬
typisierter Charakterzeichnung. Und außerdem be¬
Der erste Akt brachte den Zusammenstoß zwischen
handelt er ein Problem, — weniger allgemeinwich¬
licher Bezirksarzt, der, leider etwas überflüssig ten¬
Arzt und Priester in einem schmalen Raum des
tig als so anregend aufgestellt, daß es in jeder Men¬
denziös von Schnitzler gezeichnet, auftaucht, ist an¬
Krankenhauses, kühl und klar gegeben, ganz das Par¬
schenseele, in jedem Menschenverstand eine Folge von
gemessen vertreten und zwar durch Hans Marc.
füm der traurigen Atmosphäre atmend.
Julius
durch sich selbst fruchtbaren Gedanken auslösen muß.
Der dritte Akt bringt eine packend aufgebaute. un¬
Arnfeld hatte als Professor Bernhardi die Maske
Professor Bernhardi, der Leiter des Elisabeth¬
gemein interessante Sitzungsszene, in der sich Bern¬
Schnitzlers angedeutet. Seine Darstellung stand auf
Krankenhauses ein fast berühmter Arzt, dabei Jude
hardis Ausscheiden aus seinem Amte als erste schwe¬
der Höhe seiner besten Leistungen. Die bewußte
im „christlichen“ Staat, hat eine Patientin, die nur
rere Folge ergibt. Hier wirken die schon genannten
Ruhe eines großen Menschen gab, vereint mit mar¬
noch wenige Minuten leben kann und doch von die¬
medizinischen Kräfte alle ganz einzigartig zusammen
kanten Andeutungen der Eigenheiten des bedeutenden
sem Schicksal nichts ahnt. Der Priester kommt, um
und neu tritt noch hinzu ein Urgermane. der sich als
Mediziners, eine imponierende Persönlichkeit. Den
der Sterbenden die letzte Oelung zu erteilen. Der
wahrer Mensch leidenschaftlich auf die Seite des an¬
Geistlichen verkörperte Herr Falke. Von dieser
Arzt aber weiß, daß die Erscheinung des von der
gegriffenen Kollegen stellt. Albert Ullrich gibt
Kraft des Deutschen Theaters dürfen wir viel er¬
Kirche Gesandten schon genügen wird, um seine
mit dieser Figur eine prächtige, lebenswarme Ge¬
warten. Die glänzende Erscheinung des Schauspie¬
Schutzbefohlene auf's Furchtbarste zu erschrecken, —
stalt, als sei die Rolle für ihn geschrieben. Die
lers hatte sich für diesmal in das ernste Gewand
ihr den seligen Frieden ihrer letzten Minute zu rau= des Dieners der Kirche gefügt. Das weiche offen¬
[Regiekunst Arnfelds aber hat mit der Szene
ben. So hält er kraft seiner Befugnis als Arzt den
etwas unbestreitbar Glänzendes geleistet. Die Be¬
bar sehr modulationsfähige Organ verhielt kunstvoll
Priester zurück, und das Mädchen Ktirbt, nach dem
ebachtung der aufgeregten Herren, die immer wieder
eine starke innerliche Glut. In dem ganzen Men¬
Dogma ihrer Kirche schwer am Wichtigsten geschädigt.
aus dem statutenmäßigen Gange der Sitzung heraus¬
schen gab sich ein schöner liebenswerter Fanatismus,
Der Konflikt liegt klar, und wer der Tat des Pro¬
brechen, die teils feindlich gegen einander operieren,
dessen Schwäche, die ja seine größte Kraft bedeutet,
fessor Bernhardi auf Schritt und Tritt aus ihren in¬
teils in mannhafter Freundschaft für einander strei¬
man ehren muß. Neben diesen beiden Gestalten be¬
nersten Beweggründen heraus folgte, zweifelt keinen
ten, bedeutet einen Höhepunkt des Genusses.
gann sich bereits ietzt auf der Bühne eine ganze
Augenblick, diesem wahren, starken Menschen volles
Reihe origineller Medizinercharaktere zu
Mit dem Beginn des vierten Aktes ist der Prozeß
Recht zu seinem Verstoß gegen einen von ihm nicht
Da ist der Streber mit den parlamentarischen Ver¬
bereits erledigt. Das Urteil ist gefallen. Bernhardi
geglaubten Glauben zuzugestehen.
Trotzdem liegt
bindungen, gegeben durch Hugo Klafft mit Deut¬
will von Berufung nichts wissen. Einen Journalisten
ebenso klar auf der Hand, daß der Geistliche eine Re¬
lichkeit und doch künstlerischer Zurückhaltung. Da
menig bestechender Sorte weist er von sich, wobei
ligionsstörung empfinden muß und daß ihm alle
kommt schiefen Hauptes mit der Brille auf der Nasen¬
Max Caro wieder Gelegenheit zu einem feinen,
Menschen seiner Anschauung, zumal sie den eigent¬
spitze der Nervenarzt Cyprian hereingefegt, von Max
menschlichen Zug erhält: Dann begibt sich das
lichen Vorgang nur aus der Ferne berichtet exhalten,
[Kronert köstlich charakterisiert. Max Caro, der
Außerordentliche, daß der Geistliche selbst Bernhardi
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schon nach dem kurzem Hiersein offenbare Beliebtheit
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genießt, stellt einen Dr. Löwenstein, Dozent fü. Kin¬
rührenden Dialog endlich dem Feind über den Ab¬
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übrigens einige Zeit zurückliegen), dann ist die wü¬
Hand zu reichen.
Gelegenheit zu freundlichsten Scherzen gibt, daneben
tende Hetze gegen den überzeugungstreuen Arzt ge¬
aber eine tiefe, echte Menschlichkeit verrät.
Hans
Zum guten Ende, zum Ausgleich der Stimmun¬
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[Conradi, ein junger, recht beachtenswerter Dar¬
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gen, zum schwebenden Verhallen aller Töne führt der
Scheiterhaufen enden, wenn diese Strafart nicht
steller, gibt den Dr. Adler, einen offenen, ehrlichen
letzte Akt. Ein richtiger Weaner Hofrat läßt das
doch schon aufgegeben wäre. Bernbardi bekommt nur
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Auditorium zu herzlichstem Lachen kommen. Josef
zwei Monate Gefängnis und auch diese eigentlich
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eine sehr jugendliche Kraft von liebenswürdigster Er¬
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keit des alten Wien gibt es nur das Wort: „herzig“
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So ein lieber Anarchist mit dem Hrfratstitel! „Her¬
nach den Erfahrungen alter Juristen nichts Seltenes
schen macht Alfred Krüger aus seinem Kandidaten.
zig“ ist denn auch Reithofers Verkörperung.
der tatsächliche Vorgang völlig entstellt wird.
Dies so etwa die Erscheinungen des ersten Aktes.
Professor Bernhardi hat dem allen gegenüber nur
Der Abschluß der Vorstellung dürfte noch eine
denen als einzigé Dame Maria Marnoff als
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einen Wunsch: den nach Ruhe und neuer, menschen¬
kleine Pointisierung erbalten. Schnitzler will wohl
Krankenschwester hübsch und fein assistiert.
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heilender Arbeit. Er steht über der ganzen Angele¬
ein unauffälliges Verschweben mit soviel Fragezei
Der zweite Akt bringt in deduktiver Entwickelung
genheit. Er verbietet sogar jedes Rechtsmittel, ob¬
chen, als sich jeder im Publikum wünscht. Aber e
der dramatischen Konstruktion die nächsten Folgen der
wohl nachträglich der Hauptbelastungszeuge reuig
will kein unvorbereitetes Abbrechen. Im Ganze¬
Tat Bernhardis. Die Hetze gegen ihn setzt an. Neue
umfällt. Das üble Erlebnis wird den Menschen und
bedeutet die Aufführung eine hochkünstlerisch#
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gediegene Arbeit aller beteiligten Kräfte und die
tinernder Frauenarzt, dessen glänzende Figur Bruno
Komödie selbst das Stärkste einer interessanten Un
Wege seiner Ueberzeugungen abgebracht haben. Viel=[Reichardt lebensecht vorführt, und ein alter terhaltung, an der eigentlich niemand vorübergehe
enleicht hat es nur seine Menschenkenntnis, die schon Studienfreund Bernhardis, jetzt Unterrichtsminister, kann.
Hans Schmidt=Kestner.