II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 410

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Ctr. Bln. Laut „Badische Presse“ wurde der franzosen¬
ifreundliche sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Jac¬
die

ihr literarisches Streben und ihre geschmackvollen Insze¬
tei
nierungen hat sie sich einen über Frankfurt hinausgehenden

Ruf erworben. Das sichere und lebendige Zusammenspiel
war es, was in erster Linie gestern den Gästen die Gunst
La
der Zuschauer gewann. Die Flüssigkeit des Gespräches und
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die Lebendigkeit der Gruppierungen zeigten, daß die Frank¬
furter Darsteller den Stil des modernen Konversation¬
stückes mit Geschick beherrschen. Namentlich die erregte
Sitzung der Aerzte im dritten Aufzug kam unter der Spiel¬
leitung von Arthur Helmer vorzüglich zur Wirkung.
Von den Darstellern seien Eugen Klöpfer wegen seines
trefflich charakterisierten „Bernhardi“, Hans Schwartze
als überzeugend eleganter Vertreter eines rücksichtslosen
bu
Intrigantentums in der Gestalt des „Professors Dr. Eben¬
de
wald“ und Max Reimann in der treffsicher gezeichneten
m
Rolle des „Kinderarztes Dr. Löwenstein“ hervorgehoben.
Das gutbesuchte Haus nahm Stück und Darstellung mit
W
lebhaftem Beifall auf.
Allerlei
Honston Stewart Chamberlain hat das Eiserne Kreuz
am weißen Bande erhalten. Man geht nicht fehl, wenn
man diese Auszeichnung auf die „Kriegsaufsätze“ des 17
bekannten Schriftstellers zurückführt.
Hohe Opferwilligkeit bewies dieser Tage eine Kranker.
pflegerin, die Mutter von 13 Kindern ist. Sie war we##“
Unterschlagung verurteilt worden, weil sie, um die Ke¬)
der Beerdigung ihres ältesten Sohnes bestreiten zu kön
Abzahlungsmöbel, die noch nicht voll bezahlt waress
veräußert hatte. Die Strafe wurde dann auf drei
Monate Gefängnis ermäßigt, und es wurde der Angeklag¬
teu die Einreichung eines Gnadengesuches empfohlen. Als
die Kunde von dieser Gerichtsverhandlung in die Oeffent¬
lichkeit drang, gingen aus verschiedenen Städten, auch aus
ausländischen, zahlreiche Spenden für die Krankenpflegerin
ein. Diese hat nun auf die Gaben verzichtet zu¬
gunsten der im Kriminalgerichtsgebäude untergebrachten
ostpreußischen Flüchtlinge, da die gemeinsame Not der aus
ihrer Heimat Vertriebenen hoch über dem Unglück einer
einzelnen stehe. Dem Gnadengesuch ist nun freilich nicht
entsprochen worden, doch ist auf Grund eines ärztlichen
Gutachtens der unglücklichen Mutter Strafaufschub auf un¬
bestimmte Zeit zugebilligt worden.
be
w. Verurteilung eines Kriegsschwätzers. Einer jener
Kriegsschwätzer, welche die abenteuerlichsten Mit= zu