II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 411

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25. Profesbernhandr
unige Behandlung der Gasherde vermieden werden! Tod nach einige Heit erfolgte.
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und Heuchelei, Charakterstärke und Strebertum, bilden den
Kernpunkt der komödie und verleihen ihr das Haupt¬
" Sroßherzogliches Softheater.
interesse. Auch die gegensätzlichen Charaktere des Profes¬
sors Bernhardi, eines Fanatikers der Wahrheit und
Mittwoch, 28. April.
Ueberzeugung, und des Pfarrers, der für sich in Anspruch
Gastspiel „Neues Theater“ von Frankfurt a. M.
nimmt, des Zwickes wegen die Unwahrheit zu sagen —
denn „eine minzerwertige Wahrheit könne in höherem
Zum ersten Male:
Sinne zur Lüge werden“ — tragen zur Steigerung des
Profelfor Bernhardi.
Interesses in drimatischem Sinne bei.
Neben den einsten Betrachtungen, die in dem Gespräch
Komödie in 5 Akten von Arthur Schnitzler.
zwischen dem Piofessor und dem Pfarrer gipfeln, finden
W-I. Während des Krieges herrscht „Burgfrieden“,
sich satirische Anpielungen und geistreiche Persiflagen auf
h. alle politischen und religiösen Streitigkeiten ruhen,
politische und soziale Verhältnisse, die von echtem Humor
nicht die Gegensätze, die uns trennen, sondern das Ge¬
und feiner Beolachtungsgabe zeugen. Einzelne Charak¬
meinsame, was uns einigt, soll uns am Herzen liegen.
tere sind geradzzu prachtvoll gezeichnet, während die
In diesem Sinne wäre es vielleicht besser gewesen, wenn
Hauptperson imlGrunde nur der Träger einer Idee ist.
dieses Stück jetzt nicht zur Aufführung gebracht und den
Die Aufführung muß als vorbildlich für solche Stücke
Burgfrieden auf der Bühne nicht gebrochen wäre.
bezeichnet werden. Bei keinem Darsteller merkte man
Ganz unterdrücken möchten wir diese Bemerkung nicht.
irgend etwas von Pose oder Pathos, wozu manche Rol¬
Abgesehen hiervon haben wir für das Stück selbst,
len leicht verleiten, sondern alle spielten mit einer sol¬
das im Jahre 1900 spielt, und die Aufführung nur
chen Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit, daß man den
Worte des Lobes. Der Konflikt ergibt sich daraus, daß
Eindruck des wirklich Empfundenen und Erlebten und
der Direktor einer Privatklinik, Professor Bernhardi, „ein
ein Abbild wirklichen Lebens erhielt. Offenbar spielten
Bekenner der mosaischen Religion“, dem katholischen Pfar¬¬
sie ohne Souffleur; wenigstens mußte man das aus dem
rer den Zutritt zu einem sterbenden Mädchen verweigert,
leichten und natürlichen Fluß des Dialogs schließen.
weil dieses über seinen Zustand gar nicht unterrichtet, son¬
Das, Stück hat eine große Zahl männlicher Rollen
dern des freudigen Glaubens sei, daß es in Kürze wieder
und nur eine weibliche, die überdies noch untergeordneter
genesen werde; es sei seine Pflicht als Arzt und Mensch, das
Art ist. Auf die einzelnen Rollen können wir nicht ge¬
sterbende Mädchen dieses Glücksgefühls in seinen letzten
nauer eingehen. Das mustergültige Zusammenspiel war
Stunde nicht zu berauben. Der Pfarrer geht mit einer
ja auch die Hauptsache. Die Titelrolle spielte Herr
Drohung davon. Der Konflikt ist fein zugespitzt, weil
Klöpfer; ein famoser Darsteller des jovialen Dr. Lö¬
beide Männer von ihrem Standpunkt aus Recht haben
wenstein war Herr Reimann, sehr fein charakterisiert
und sich dies auch gegenseitig zugestehen. Die Sache wird
war der eitle und aufgeblasene Minister für „Kultur
von der klerikal=antisemitischen Partei zu einer großen
und Heuchelei“ des Herrn Heding, eine brillante
Affäre aufgebauscht und im Parlament Gegenstand einer
Wiener Charakterfigun der Hofrat in diesem Ministerium
gehässigen Interpellation gemacht. Hetzereien seiner lie¬
des Herrn Hellmer. Unter dem Professoren= und Do¬
ben Kollegen, die teils aus Neid, teils aus nichtswürdiger
zentenkollegium war jeder Darsteller ein Charakterkopf.
Gesinnung und gekränkter Eitelkeit entspringen, veran¬
Den Pfarrer der im wesentlichen auch nur der Träger
lassen den Professor Bernhardi, sein Amt niederzulegen.
einer Idee ist, spielte Herr Framer.
Er wird außerdem wegen Religionsstörung angeklagt und
Mit den Worten des von Idealen wenig angekrän¬
zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.
kelten Hofrats, daß der, welcher immer nur das Rechte
Nicht die Handlung des Stückes, die zwar sehr ge
tut, „ein Viech“ ist, bricht das Stück mitten im Dialog ab.
schickt aufgebaut und spannend ist, sondern die geistreich
Den Schluß muß man sich selbst hinzudenken.
Das
pointierten und in witzigen Antithesen sich ergehenden
zahlreich erschienene Publikum nahm die getstreiche Ko¬
Erörterungen über Religion und Wissenschaft, Politik mödie mit lebhaftestem Beifall auf.
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