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Herr Onno, der bekanntlich im „Bernhardi“,, ihn schon lange und die Stille seines so länd= im
Aus der Bühnenweit.
den Geistlichen spielt. Ein Aufatmen in der
lich=schlichten Sieveringer Heims mit dem
Kurzweiliges aus dem Deutschen
letzten Parterrereihe: „Na endli', da is er ja,
eine
Garten, der zu Dreivierteln von der sorasamen
Volkstheater. — „Professor Bern¬
der Pfarrer von Kirchfeld!“ Zweiter Akt: „Ja
Si
Hausfrau emsig betriebener Nutzgorten ist, war
hardi“ oder „Der Pfarrer von Kirch¬
jeld“?
wieso haßt denn dös „Der Pforra von Kirch¬
an
das richtige Milieu, den großen Intriganten
Harry Waldens Franz¬
der
feld!“ Wo is er denn? Der kommt ja gar
Ersatz. — Eininteressantes drama¬
durchzudenken, zu feilen und zu polieren. Viel
kurgisches Buch des Künstlers. —
nimmer?“ Dritter Akt: „Dös is ja ka' Stuckl
Selbstentsagung gehört zu solcher Art für einen
Gegen den Regiesenat. — Theater
Wo is denn der Pforra?“ Das Fräulein versucht
Schauspieler, den sich die Menge ohne ihren er¬
und Kohle. — Wer will ein Theater
immer wieder, den jungen Mann zu besäuf¬
munternden Beifall und die äußeren Ehrungen
1
kaufen?
tigen: „Der wird halt jetzt in Kirchfeld sein!“
koum vorstellen kann. Harry Walden hatte die
Im Deutschen Volkstheater wird jetzt
vermutet sie. Endlich in der großen Pause:
Selbstentsagung und er hatte die Bildung, den
Schnitzlers „Professor Bernhardi“ en suita
Besichtigung des Theaterzettels, Erkenntnis
Theaterintellekt, aus dem stummen Spiel mit
— unterbrochen durch die theaterlosen Abende
wie im
und mit ihr die Enttäuschung,
und für sich höchst Beredtes und Wertvolles für
gegeben. Als noch nicht bekannt war, daß
Leben so auch im Theater Hand in Hand gehen.
die Dauer zu gestalten. Nach diesem originellen
am vorigen Samstag nicht gespielt werden
Franz Moor muß ein womöglich noch origi¬
dürfe, und solche Dinge werden bei uns merk¬
Th
nellerer und noch interessanterer Richard III.
In Wien, der Stadt der Theateraffären -
würdigerweise immer erst im allerletzten
erm
ein Buch¬
folgen. Hoffentlich nicht wieder
für die freilich Theater, in denen gespielt wird,
Augenblick bekannt, hatte Direktor Bernau
drama.
Voraussetzung sind — mach ein Schauspieler
für den Sonntagnachmittag den „Pfarrer von
Gäbe es übrigens ein Theaterdoktorat,
von Namen, der eine gewünschte Rolle nicht zu¬
Kirchfeld“ angesetzt, entschloß sich aber dann,
Harry Waldens „Franz Moor“ würde als
geteilt bekommt, daraus eine Affäre. Harry
auch nachmittags „Professon=Bernhardi“ zu
Dissertation anzusehen sein, die zur Promotion
Walden hat aus dem Franz Moor, der in seinen
spielen. Naturgemäß konnte dies nicht rasch
tref
summa cum laude berechtigt. Aus dem
schauspielerischen Träumen als nächste Aufgabe
genug bekannt werden, wenigstens für die¬
der
Akademischen ins Praktische gewendet, bedeutet
nach dem Edmund im „König Lear“ und dem
jenigen, die nicht sehr gewissenhaft die Theater¬
[bed
sie, wenn je etwas, den Befähigungsnachweis
l##:
vielbemerkten Spiegelberg winkt, keine Burg¬
rubriken der Blätter verfolgen.(In der letzten
zur modernen Regie. Und ist eine Mahnung,
He
theateraffäre, dafür aber ein eindrucksvolles
Reihe des Parterres saßen nun zwei junge
mit dem in unsere freie Zeit nicht mehr passen¬
Burgtheaterbuch gemacht. „Mein Vorhaben ist
Leute und ein junges Mädchen, die das nicht
den System zu brechen, wonach im Burgtheater
m
eigentlich nur für mich bestimmt, ist, um einen
getan zu haben schienen, denn sie saßen, als
immer nur der Regisseur wird, der sichs durch
schlechten aktuellen Scherz zu gebrauchen ein
die eiserne Kurtine sich zum erstenmal erhob,
die Anciennität ersitzt. Das Regiekollegium muß
Franz=Ersatz für mich“ sagt er in der Einleitung
in der ebenso festen wie seligen Zuversicht
nicht notwendig ein Aeltestenkollegium sein. Das
des vom Amalthea=Verlag soeben in würdiger
da, jetzt würde ihnen der „Pfarrer von Kirch¬
metl
Aufmachung herausgegebenen Buches. Es fesselt
feld“ beschert werden. Der Vorhang erhebt sich:
dnl wesen erehncht als er den Ariur Golz aus
met
und interessiert, weil es wieder einmal ein ehr¬
das Zimmer auf der Klinik. Der eine der drei
Deutschland berief. Eine Auffrischung der Regie¬
der
liches Buch aus vornehm=künstlerischer Werk¬
vird nach ein paar Minuten schon etwas un¬
kräfte ist womöglich noch wichtiger als die Auf¬
statt ist.
ruhig: „Jo, wo is denn der Pforra?“ fragt
frischung der Spieler, denn sie wirken auf die
der reine Tor wiederholt und immer enr¬
Harry Walden schreibt den Franz Moor,
Gesamtheit, während der Spieler allein steht.
schiedener. Die beiden anderen beschwichtigen
den er dermalen und bis auf weiteres an der
ihn: „Sei do' net so ungeduldig; er wird
„Burg“ nicht spielen kann, Akt für Akt, Szene
scho' komma ...“ Aber der Unzufriedene gib¬
für Szene. Und er gibt seinem literarischen oder
Auch in Deutschland brauchen die Theater
keine Ruhe: „Wo is denn der Pforra? Wos
eigentlich dramaturgischen Franz Moor den
Kohle, auch in Deutschland hat man mit einer
haßt denn dös?“ Die Umgebung des jungen
Untertitel: Eine Studie. Ernstes tiefes, ge¬
möglichen Kohlennot gerechnet, aber schon im
Dab
Herrn protestiert bereits gegen die Störungen
wissenhaftes Studium war für Waldens neueste
Teiten
August 1917 (1), und hat beizeiten jene Ma߬
zurch viederholte Pfssst=Rufe. Endlich kommt! Leistung selbstverständlich. Die Rolle beschäftigt1 nahmen erariffen, die neeignet sind... Die sich
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Herr Onno, der bekanntlich im „Bernhardi“,, ihn schon lange und die Stille seines so länd= im
Aus der Bühnenweit.
den Geistlichen spielt. Ein Aufatmen in der
lich=schlichten Sieveringer Heims mit dem
Kurzweiliges aus dem Deutschen
letzten Parterrereihe: „Na endli', da is er ja,
eine
Garten, der zu Dreivierteln von der sorasamen
Volkstheater. — „Professor Bern¬
der Pfarrer von Kirchfeld!“ Zweiter Akt: „Ja
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Hausfrau emsig betriebener Nutzgorten ist, war
hardi“ oder „Der Pfarrer von Kirch¬
jeld“?
wieso haßt denn dös „Der Pforra von Kirch¬
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das richtige Milieu, den großen Intriganten
Harry Waldens Franz¬
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feld!“ Wo is er denn? Der kommt ja gar
Ersatz. — Eininteressantes drama¬
durchzudenken, zu feilen und zu polieren. Viel
kurgisches Buch des Künstlers. —
nimmer?“ Dritter Akt: „Dös is ja ka' Stuckl
Selbstentsagung gehört zu solcher Art für einen
Gegen den Regiesenat. — Theater
Wo is denn der Pforra?“ Das Fräulein versucht
Schauspieler, den sich die Menge ohne ihren er¬
und Kohle. — Wer will ein Theater
immer wieder, den jungen Mann zu besäuf¬
munternden Beifall und die äußeren Ehrungen
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kaufen?
tigen: „Der wird halt jetzt in Kirchfeld sein!“
koum vorstellen kann. Harry Walden hatte die
Im Deutschen Volkstheater wird jetzt
vermutet sie. Endlich in der großen Pause:
Selbstentsagung und er hatte die Bildung, den
Schnitzlers „Professor Bernhardi“ en suita
Besichtigung des Theaterzettels, Erkenntnis
Theaterintellekt, aus dem stummen Spiel mit
— unterbrochen durch die theaterlosen Abende
wie im
und mit ihr die Enttäuschung,
und für sich höchst Beredtes und Wertvolles für
gegeben. Als noch nicht bekannt war, daß
Leben so auch im Theater Hand in Hand gehen.
die Dauer zu gestalten. Nach diesem originellen
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Franz Moor muß ein womöglich noch origi¬
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In Wien, der Stadt der Theateraffären -
würdigerweise immer erst im allerletzten
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für die freilich Theater, in denen gespielt wird,
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Voraussetzung sind — mach ein Schauspieler
für den Sonntagnachmittag den „Pfarrer von
Gäbe es übrigens ein Theaterdoktorat,
von Namen, der eine gewünschte Rolle nicht zu¬
Kirchfeld“ angesetzt, entschloß sich aber dann,
Harry Waldens „Franz Moor“ würde als
geteilt bekommt, daraus eine Affäre. Harry
auch nachmittags „Professon=Bernhardi“ zu
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summa cum laude berechtigt. Aus dem
schauspielerischen Träumen als nächste Aufgabe
genug bekannt werden, wenigstens für die¬
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nach dem Edmund im „König Lear“ und dem
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vielbemerkten Spiegelberg winkt, keine Burg¬
rubriken der Blätter verfolgen.(In der letzten
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theateraffäre, dafür aber ein eindrucksvolles
Reihe des Parterres saßen nun zwei junge
mit dem in unsere freie Zeit nicht mehr passen¬
Burgtheaterbuch gemacht. „Mein Vorhaben ist
Leute und ein junges Mädchen, die das nicht
den System zu brechen, wonach im Burgtheater
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getan zu haben schienen, denn sie saßen, als
immer nur der Regisseur wird, der sichs durch
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die eiserne Kurtine sich zum erstenmal erhob,
die Anciennität ersitzt. Das Regiekollegium muß
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nicht notwendig ein Aeltestenkollegium sein. Das
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Untertitel: Eine Studie. Ernstes tiefes, ge¬
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wissenhaftes Studium war für Waldens neueste
Teiten
August 1917 (1), und hat beizeiten jene Ma߬
zurch viederholte Pfssst=Rufe. Endlich kommt! Leistung selbstverständlich. Die Rolle beschäftigt1 nahmen erariffen, die neeignet sind... Die sich