II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 491

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S
25 PfRernhandi
und über seine Tendenz hinaus, Menschliches, Reinmenschliches
en Schrecken der Todes¬
und Allzumenschliches behandelt, so wird es doch immer Tendenz¬
als Politikum oder
stück bleiben und die Schwächen einer solehen in künstlerischer
ugenblickliche Situation
Beziehung aus sich nehmen müssen. Allerdings läßt die absolute Be¬
gen den Professor zur
herrschung des Milieus irgendwelche derartige Bedenken kaum aufsteigen.
hervorgeht. Die Frage,
Menschlich bleibt das Stück (mehr ein Stück Leben als Theater)
s Mithelfer und Helfer
ganz besonders wertvoll. Bemerkenswert auch, daß es hier keinen
wichtige und dabei
Liebeskonflikt, in der Haupthandlung aber nicht einmal eine Frau
oßen ungelösten Komplex:
gibt, ein in Schnitzlers Werken einzig dastehender Fall und Beweis
dafür, daß sein Gebiet weiter und tiefer ist als Erotik oder gar¬
iesem Stücke
seichte Erotik.
ine
Wahrheits¬
rt sind, haben die Frage
Ohne die beiden Werken mitemnander zu vergleichen oder
ocht, sondern vielmehr
egeneinander ausspielen zu wollen; e wäre der Vergleich im
ern gesucht. Die neue Zeit,
Falle „Schöpfer“ - „Professor Bernhardi“ ungemein lockend. Dort
lieses Stückes einzuwenden
die großen Konflikte („Mensch oder Idee*), hier eigentlich
chlich-würdige Einigung zu
außerordentlich kleine fas abgeklärte Konflikte, die erst demjenigen,
ibt.
der mit den Verhältnissen voll vertraut ist, groß erscheinen werden,
n gleichgültig ist, welcher
Dort Probleme menschlich-theatralischer Natur, hier fast politische.
oder einer fremden Kirche
die bisweilen zu menschlichen anschwellen und dabei eigentlich nie
Falle angehört, ist wohl
theatralisch wirken, Man mag über die künstlerischen Werte dieser
ie ihn Schnitzler. der Arzt,
beiden Werke denken wie man will — ganz besonders wird man
schildert, ist Jude. Dieser
sagen müssen, daß sich Hans Müller bis jetzt noch immer nicht zu Inner¬
Gelegenheit, die vollen Ge¬
lichkeit des Schaffens, wie sie der wahre Künstler unbedingt braucht,
mus für die Gesellschaft und
durchgerungen hat — sie werden dem Arzt unserer Tage, denen
n Arzt in sich bergen, mit
sie allerdings beide, jedes in seiner Art, schon ziemlich entrückt.
schildern.
Ct. Kfd.
sind, zweifellos volle Anregung bieten.
ien gezeichnet, Charaktere,
gerade wieder die Arzte —
cht weniger als 15 vor —
D
ben. Bernhardi selbst, der
Gesetze der Menschlichkeit.
ker als Arzte darstellen.
— Ko wh )
udent und derjenige, der
pflegten Bart: der kleine
eld, Bezirksarzt in Ober¬
ie
nete Figur der ganzen
Medizin, der durch
zu halten sucht, wie
konnte. Der Sohn des
ofessor, dessen
hohe Politik
t dieses
cher Lauf¬
n es auch
Gesellschatte-Buchdruckerei Brüder Hollinck, Wien III. Stelngasse 76.
Rahmen