II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 557

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des urgewaltigen Deutschen, dessen Problemstellung dargestellt. Aus der g oßen Zahl der Mitspielenden,
die alle ihr Bestes gebzien haben, seien einige
sich fraglos ohne Zweifel aufwirft und die des
genannt, die durch ihre scharfumrissene Darstellung
subtilen Wiener Juben, dessen Antwort mit
und Wissen.
in Erinnerung bleiben: Rupert Roden als Dr.
einer zweiflerischen, vielleicht verzweifelten Frage
Bernhardi“. Komödie in fünf
Pflugfelder, Ernst Fuchs, ein begabter junger
endet. Aus Bernhardi einen Helden zu machen,
Schnitzler. Im Wien des
Schauspieler, als Bezirksaxzt von Oberhollabrunn,
wäre gelinde gesagt eine künstleri he Unwahrheit
ehrt der jüdische Spitalsdirektor
Norfolk in bewährter Güte. Huttig spielte den
gewesen. Schnitzler ist in diesem ganzen Werke er
staltspfarrer einer schmerzlos und
Alfred Helfer und der den Hofrat Winklee im
selbst, der feine weise Spötter geblieben, und auch
den durch dessen plötzliches Er¬
Unterrichtsministerium. Ein Kabinettstück! Karner
das alte Österreich hat sich durch sein Zensuroerbot
rbesakramenten die letzten Stunden
über üdelte den Dozenten Löwenstein, Aliee Joachim
gegen Professor Bernhardi in seiner Unreitbarkeit
e Christlichsozialen machen selbst¬
F. B.
war Ludmilla, die hysterisch ist.
erwiesen. Österreich hat in diesem Stücke ein
Zwischenfall einen „Kul# irkampf“,
zweites nal frei billig mitspielend Partei gegen
presse eine Sensation. Und ganz
Schnitzler ergriffen. Daß brutale Dummheit oft so
er menschlihe und ehrliche Medi¬
Stadttheater. Donnerstag, 27. ds.: Großes Philhar.
viel Pikanterie erzeugt!
monischés Konzert. Dirigent Kapellmeister Adolf Kienzl¬
mMittelpankt des -politische
Es gelangen Mahlers erste Synphonie und Richard
in Jugendfreund, der Unterrichts¬
Erst nach der Enthabsburgeran Oesterreichs konnte
Strauß' Tondichtung „Tod und Verklärung“ zur Urauf¬
inister liefert ihn aus „höheren
das Stück in Wien aufgeführt werden. Das
führung. — Freitag den 28. ds.: „Herbst manöver“. —
n“ der Strafoerfolgung aus.
Samstag den 29. ds., abends 8 Uhr, neu einstudiert „Tosca“.
Deutsche Volkstheater brachte es in einer ausge¬
Oper in drei Akten von Puceini, szenisch von Karl Sam¬
gen Religionsstörung auf Grund
zeichneten Aufführung zur Darstellung. Die Wiener
wald, musikalisch von Kapellmeisters Kienil geleitet
gen zu zwei Monaten Gefängnis
Kritik lobte damals insbesondere das Zusammenspiel
Sonntag den 30. ds., nachmitags 4 und abends 8 Uhr:
Politikern und ihrem Anhang und
von eta dreiundzwan ig männlichen Darstellern,
„ Walzertraum“.
Mißfalls und Bei alls zu entgehen,
von denen jeder einzelne eine Persönlichkeit wieder¬
llig und auf alle Rechtsmittel ver¬
zugeben hat. Mit einm etwais bangen Gefühl
Gastspiel Willy Thallee. Es wird nachdrücklichst
er: er ist weder Held no hJourialist.
mußte man deshilb der Aufführung in einem Pro¬
noch einmal darauf aufmertsan gemacht, daß der Voroerkauf
er Konsequenz sind in seiner der
vinztheater entgegensehen Kann eine Provinzbühne
zu dem Dienstag den 1. Feber und Mitt voch den 2. Feber,
en und dennoch der zufälligen
nachmittags und abends stattfindenden Gastspiel Willy
dreiundzwanzig Schauspieler dre undzwanzig Persör¬
Thaller Freilag den 28. Jänner, 9 Uhr vormittags an der
enen Persönlchkeit gegeben. Er lichkeiten darstellend auf die Bilhne bringen? Und
Abendkassa des Stabttheaters (in der Vorhalle) beginnt.
indem er sich einsperren läßt.
dennoch, so unwahrscheinl h es klugen mag: es
Der Gast tritt Dienstag den 1. Feber in Anzengrubets
aus Märtyrerbedürfnis, sondern
gelang! Schon die ersten Szenen mizten in Einem
„Krenzelschreiber“ als Steinklopserhans, Mittwoch den
ügigen Bestreben, eine peinliche An¬
2. Feber, abends 8 Uhr, als Robert Müller in Viktor
das befreiende Gesühl auslösen, daß hier ein kühnes
Leous Miener Volksstück „Gebildete Menschen“ auf.
u erledigen. Schnitzler stellt in Bern¬
Werk im Gelingen ist. Und unwillkürlih mußte
Mittwoch den 2. Feber, nachmittags 4 Uhr, „Kreuzelschreiber“
sondern einen lebendigen Menschen,
sich dieses Gefühl im Genuß einzelner Meiter¬
mit Willy Thaller als Gast.
an in wenigen Worten nicht er¬
leistungen und des ungestörten straffen Zusammen¬
kuf die Bühne. Und wenn dieses
spiels zu reiner Freude an dem Erfolg einer schwe¬
Abonnements im 2. Rang. Es wird nochmal¬
hhne Schluß endet, beweist das nur,
darauf aufmerksam gemacht, daß die Ausgabe der neuen
ren Arbeit steigern.
Zehner=Abonnements im 2. Range des Stadttheaters Dienstag
wie unmittelbar aus persönlicher
Ludwig Gibiser spielt den Bernhardi mit
den 25. ds. an der Tageskassa begannen. Eine rechtzeitige
spft es ist. Um die Eigenart
Behebung der angemeldeten Abonnements ist im Interesse der
Sicherheit und restloser Erfassung von Schnitzlers
bergleiche zu umreißen, genügt es,
Abonnementswerber gelegen, da die erste Vorstellung d
Eigenart. Alexander Marich fand sich geradezu
Professor Bernhardi“ Schnitzlers
neu aufgelegten Abonnements Donnerstag den 3. Febe
beispielgebend in die Rolle des Ebenvald. Melnes
stattfindet.
kirchfeld“ nennt. Im Vergleiche
Erinnerns war der Ebenwald des Wiener Volks¬
seine vergleichslosen Gegensätze be¬

erbrückbarkeit zweier Kulturen: die theaters unpeesönlicher, gleichsam charakterschwächer1
Gne, 106007.,
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