II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 580

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25. Professor Bernhandi
W
und Bernhardi beträgt sich die Kirche, der Geist¬
liche. Dieser reicht als erster dem Gegner die
Hand zur Versöhnung und läßt es völlig unent¬
schieden, erklärt's für unentscheidbar, wer von
ihnen recht hatte, Arzt oder Priester. Auch die
Regierung, der Unterrichtsminister stellen die
alte Freundschaft wieder her und schütteln mit
dem Kopf, wie man sich eigentlich über solche
Kaiserbartfragen in die Haare geraten kann. Und
beschämt nur schleichen die lieben Kollegen des
Obermorgen abend
Ist Schiaf
der Karten-Ausgabe für das 2. Abonnement
der Rotterbühnen.
„Professor Bernhardi.“
8 verschiedene Vorstellungen für
Residenz=Theater.
den Kassenpreis einer Vorstellung!
Der Fall Bernhardi ist mit bester Dialektik und
Grundpreise für acht Vorstellungen:
allen kasuistischen Fähigkeiten ausgedacht.. Religion
und Wissenschaft, der Priester und der Arzt ge¬
Serie A B C D E F
raten in Gewissenskonflikte miteinander. Pro¬
fessor Bernhardi, der Arzt, wehrt aus allen
verziten N. 400.- 4500- 6 400. 8000-
menschlichen Rücksichten den Geistlichen mit den
Auf Wunsch auch Abonnements in höheren Preislagen!
Sterbesakramenten ab vom Bett der Sterbenden,
die ahnungslos, selig ihrer baldigen Wieder¬
Die Inhaber unserer Theater=Abonnemeniskarten
genesung entgegenhofft. Als Gotteslästerer, Re¬
haben das Recht, alle andern Vorstellungen der
ligionsfeind deshalb von den Christen angeklagt,
Rotterbühnen gegen Jahlung von ¼ der Kassenpreise
läßt er sich gern ins Gefängnis stecken, nimmt
zu besuchen.
er die Märtyrerkrone auf sich. Und das Publi¬
Bei Entnahme der Abonnementskarien ist der
kum steht ganz auf seiner Seite, freut sich des Be¬
Betrag (+ 15% Lustbarkeitssteuer) zahlbar. Dabei
kenners und jubelt seinem Freunde, dem Professor
wird eine Vergütung von 10% gewährt, so daß sich
Pflugfelder, zu, der seine edle Tat ins rechte Licht
die Beträge noch um 1/10 ermäßigen.
stellt. Bis dahin geht alles herkömmlich, drama¬
Abonnementskarten sind in allen Geschäftsstellen
tisch, absolutistisch zu, im Kampfe der unüber¬
zu haben; jeder Bezieher unseres Blattes kann soviel
windlichen Gegensätze und Parteien.
Karien entnehmen, wie er für seinen Familienkreis
Dann aber kommt über Artur Schnitzler die
bezw. Haushalt benötigt.
Relativität der Dinge. Alle beeilen sich, Pro¬
fessor Bernhardi wieder zu rehabilitieren, und er
Schluß der Abonnemenks-Ausgabe am 3. Mürz
selber ist am eifrigsten dafür, daß seine Sache doch
weiter gar kein Aufsehen verdient. Aufgeklärter
noch, vornehmer, duldsamer als die Wissenschaft
MUN
NDe 1.M
8
Herrn Professors davon, die nicht au
schauungsgründen, sondern aus Neid,
lungssucher und kleinliche Menschenk
Helden Fußtritte geben.
Natürlich geht's auch bei Artur Schn
kunterbunt zu, und er findet sich zwisch
tistischem und relativistischem Denken n
wirft's durcheinander und gibt bald
bald dem andern Recht.
Damit kommt man auch nicht weiter,
heutiges Drama der Gehirn= und Kn
chungen wird einem neuen erst Pl
wenn der Mensch wieder seine Ruhe,
und Gewißheit unter dem Baume des
funden hat, wo man weder absolutistisch
tivistisch wähnt, meint, glaubt, denkt un
überhaupt weniger aufs Wissen und
gibt und mehr auf das Können, die K
Schnitzlers „Professor Bernhardi“ i
echtes und richtiges Professoren=, Thesen
putierdrama. Auch am Dienstagabend
denz=Theater, ging es am fröhlichsten 1
sten in ihm zu, wenn die Leutchen sich
um nichts und wieder nichts willen in
geraten D
der Kunst steigen
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rofessor Ebenwald,
Roses launig satirisierter Tugendvetter,
Löwes munter mauschelnder Dr. Löwen
Josef Klein als warmherziger und
Freund stachen aus der reichen Fülle der
der Gelehrtenrepublik am charakten
hervor. Heinrich Schroth gab dem Pf