II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 590

*(Kärniner Nachkirchtag der Kärniner Landsmannschaft
er¬
„Alpenrose“.) Derselbe findet Faschingsonntag, den 2. März
Es
d. J. in den alpin geschmückten Sophiensälen, 3. Bezirk, Marxer¬
gasse Nr. 17, statt. Tanzmusik besorgt die Friesacher Stadt¬
kapelle. Vorverkaufskarten an der Tageskasse der Sophiensäle,
Vereinskanzlei, 1. Bezirk, Weihburggasse Nr. 18 und in allen
er
durch Plakate kenntlich gemachten Verkaufsstellen.
cht
(Zweiter Hietzinger Gschnasabenb.) Der Wiener West¬
18=
end=Verein veranstaltet heute ½9 Uhr abends im Hietzinger
en
Hof seinen zweiten Hietzinger Gschnasabend. Vorgeschrieben
ist Gschnaskostüm ohne Maske oder Gesellschaftskleidung mit
m= Gschnaskopf einzeln oder in Gruppen.
an
* (Bunte Redoute für die Rettungsgesellschaft.) Das
ein
unter der Leitung der Delegierten des 2. Bezirkes, Frau
hrt Malvine Friedmann stehende Komitee veranstaltet morgen
hr Sonntag um 9 Uhr abends in den Olympiasälen, 1. Be¬
en
zirk, Rotgasse, unter Mitwirkung erster Wiener Künstler und
tes
Künstlerinnen eine Bunte Redoute, deren Ertrag ganz der
ab
Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft zufließt. Ball¬
r
orchester Domansky. Komponist Robert Stolz und Edmund
Eysler am Dirigentenpult. Arrangements: Konstanze von
Linden, Direktor Viktor Lustig und Architekt Györgyfalvy.
Tanzspiele, Preistanzen — wofür erste Wiener Firmen, deren
1g.
Namen bei der Ausstellung der Gegenstände angegeben werden,
zur
Preise spendeten —, Champagnerangeln, Juxbasar u. dgl.
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Damen: Abendkleid oder Kostüm mit Maske. Herren: Frack
er¬
oder Smoking. Karten bei der Kasse der Olympiasäle, bei der
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son
Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft, Konzertdirektion
Lustig und Gusti Schmidt.
(Karneval im Künstlerhaus.) Für das Gschnasfest der
Genossenschaft der bildenden Künstler, welches unter der Devise
„Walpurgisnacht“ Montag, den 25. d., in sämtlichen, dem
ius Charakter des Abends entsprechend dekorierten Sälen des
Künstlerhauses stattfindet, können Gastkarten nur mehr in be¬
cht¬
schränkter Zahl ausgegeben werden. Der Clou des Festes wird
den
die „Rote Mühle“ sein. — Am Faschingmontag, den
3. März, veranstaltet die Schützengilde der Wiener Künstler¬
+
genossenschaft das traditionelle Schützenkränzchen, welches
durch seinen vornehm wienerischen Charakter stets zu den
ig.)
in
amüsantesten und beliebtesten Faschingsfesten zählte. Die
ter
Kartenausgabe zum Schützenkränzchen erfolgt am 26., 27. und
ellt,
28. d. im Sekretariat des Künstlerhauses. Nach Festschluß
Straßenbahnverkehr.
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den.
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end,
Theater, Kunst und Literatur.
dige,
fest¬
Die Bundestheater im Finanz- und
von
Budgetausschuß.
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Am kommenden Dienstag tritt der Finanz= und Budget¬
nte,
ausschuß in die Beratung des Budgets der Bundestheater ein.
Be¬
Als Referent fungiert heuer Abgeordneter Volker.
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r in
Deutsches Volkstheater. Kühnheit altert schnell. Auch
Schnitzlers „Professor Bernhardi“ hat in unsern
kehr
Tagen viel von seiner literarischen Verwegenheit eingebüßt.
das
ieses
Man sieht das gedankliche Skelett seiner Programm=Menschen
ilde
zu genau, fühlt oft zu deutlich den Tendenzfaden seiner Lebens¬
Das
und Theatertechnik, den allzuoft der anmeldende Diener mit
izei¬
der Visitkarte weiterzuspinnen hat. Auch Bernhardis Kon¬
den.
flikt geht uns menschlich nicht mehr sehr nahe. Was aber auch in
mit
diesem Zeitstücke unverwüstlich lebendig bleibt, das sind die
urch
Schnitzlerschen Charakterzeichnungen, seine Typen, die er aus
der
irgendeinem Kollegium gelangt und förmlich dampfend frisch
die
auf die Bühne gestellt hat: der anständige Kerl und der Leise¬
rub¬
treter, der Konjunktursschuft und die Dauphins und Erb¬
ver¬
zend
schleicher, die zum Inventar aller Aemter, Lehrsäle und
dige
Kanzleien gehören und durch die Niedertracht oder Vorsicht
hat
des ewigen Geschlechtes der Hintermänner leben. Sie werden
nten
von Schnitzler mit liebevoller Sorgfalt geradezu triumphal
lten
gezeichnet. Auf die Handlung, in der sie agieren, kommt es
ann
dabei kaum an. Sie sind wahr, echt und in ihrer Tragik oder
Komik köstlich amüsant, namentlich dann, wenn sie im Lichte
des richtigen Schnitzlerdialogs stehen, der so wienerisch ist
5 K.,
daß man darüber längst vergaß, wie sehr er sich am französischen
sehr
inge Konversationsstück schulte. Für diesen Stil findet sich im
K.
Deutschen Volkstheater alles vor: Bernau, der den Bern¬
Zett¬
hardi ein wenig mißmutig, nicht überaus sympathisch spielt,
offenbar um ihn ja nicht sentimental zu gestalten, was nahe¬
0 K.
raße
liegende Gefahr ist; dann Lackners biederer Gauner, der
uten
Vizedirektor, ein „Vize“ als Symbolmensch. Oder der fein
+
geschaute Gelehrte von Karl Goetz, Kutscheras prächtige
erst= Warmblütigkeit und Forests Dozent Löwenstein mit seiner
+ jüdischen Unrube und dem scharfschießenden Intellekt — ein!