II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 742

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25. Bre—Bernhandi
These halte nur sehr undbalominen die Zuhpter von der
Ist bei fapanischi Lelge
Richtigkeit der italienischen Ansprüche überzeugen können.
kehrung der Relation der einzelnen Flotten untereinander
Pertinax im „Echo de Paris“ unterstreicht zustimmend,
durchaus in der Lage, auch mit Italien in Kontakt zu
1 daß Tardien, indem er den Anspruch Frankreichs aufI kommen.
stark individueller Haltung wandelt. Ein einziger toller
und hinreißender Einfall aber ist das Finale. Ein
„Professor Bernhardi“
rasantes Stück, in dem es virtuos und doch musikalisch
hergehl, angefüllt mit einer elementaren Musik, die in
Theater in der Königgrätzer Straße
nie erlahmendem Antrieb vorwärtsstürmt. Die Wirkung
ist überwältigend, besonders wenn man das so spielen
Nach dem dritten Akt ist das Stück eigentlich aus. Der
kann wie Strawinskij, und wenn ein Dirigent von der
jüdische Arzt, der seinerzeit dem Priester mit den Sakra¬
Genialität Klemperers am Pult steht. Er faßte das Wesen
menten den Zutritt zu einer ahnungslos Sterbenden ver¬
dieser Musik mit intuitiver Sicherheit, er führte sein pracht¬
volles Orchester mit aller Ueberlegenheit und war so der
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idealste Mithelfer zu dem gewaltigen Erfolg des Werkes.
Pe

Jubelnder, minutenlanger Beifall dankte ihm, dem

Orchester und dem Meister Strawinskij.

Modarts G=Moll=Symphonie wurde zum wundervollen

Ausklang des reichen Abends. Klemperer deutelt an ihr
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nicht herum; Er macht sie weder „dämonisch“ noch ent¬
deckt er, wie Schumann, ihre „griecpische Grazie“ aber sie


bekommt unter ihm ihre volle Wirkung als eines der

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herrlichsten und erregendsten Stücke Musik, die wir besitzen.
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Schrenk

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Vortragsreihe über Hernlan Wirth.
Zur „Ur¬
geschichte der Menschheit“ und insbesondere zu
G
Herman Wirths Werk „Der Aufgang der Mensch¬
heit“ gab Studienrat Dr. Kadner (Dahlem) einen

hochinteressanten, lebendigen und anschaulichen Ueber¬
sichtsvortrag. Von der verschwindenden Zeitspanne der
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Geschichte im Verhältnis zur Vorgeschichte der Mensch¬
heit und nun gar erst zu der der Erde ausgehend, ließ er
an der Hand von Tafelskizzen Vorgeschichte zur Ur¬


geschichte werden.
Vor unsern Augen wanderten die
Bewohner Nordwesteuropas ausweislich der vorgefunde¬
K
nen Dolmen, Megalithgräber, Kultfäulen, Obelisken und

Pyramiden und der in bestimmten Schichten der Erde
gefundenen Knochen, Schädel und Hausgeräte von Irland,
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der Bretagne und der Nordsee her durch West=, Mittel¬

und Südeuropa nördlich und südlich des Mittelmeeres
nach Aegypten und Vorderasien Von hier fluteten

2er.
Umformungen ihrer Kultur wieder von Osten nach Westen
N
in einem späteren Pendelschlag des Weltgeschehens zurück.
Dr. Kadner bezeichnete als intnitiven Entdecker mit
Kortner — Stahl=Nachbaur
seherischer Begabung, dessen Werk ein Malzeichen
F. Bressart Paul Otto
einer Zeitwende in unserer Geschichtsauffassung sein
werde. Dr. Kadner wird im Rahmen der Humboldt¬
wehrt hatte, um diese zu schonen, und auf das Betreiben
hochschule drei sich aneinanderreihende Vorträge mit
einer Kamarilla als politisches Opfer zu zwei Monaten
Lichtbildern über das obige Thema, auch über Atlantis
Gefängnis verurteilt worden war, reicht dem Priester die
und Alphabet am
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Januar und
und
Hand und beide erkennen für einen Augenblick respektvoll
12. Februar, abends 8,15 Uhr bis 9,45 Uhr, in der Aula] die Unüberbrückbarkeit ihrer Wesenheit an.
des Falkrealgymnasiums, Lützowstr. 84d, halten.
Dann folgt ein vierter Akt. Das war noch um 1913
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