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25. Professor Bernhandi
—
Date
Pe
vom Geiste Scotts als in den drei Stunden des [Aufbau und Inhalt dieses Stückes schor
Feuilleton.
Goeringschen Werkes. Schade, daß sich Leopold jners, Ungers, ja Nestroys Werken zur 0
[Jeßner als Regisseur so wenig glücklich einführte. ldie Pointe dieses Querschnittes durch
Berliner Theaterbrief.
Das Nachhaltigste der Aufführung: die eindrucks=Schicksale eines Hauses im New Yorker #
starken Bühnenbilder Caspar Nehers.
Unser Dr. Ra.=Mitarbeiter schreibt uns aus
blutig aufgemacht ist, nützt dem Stück i
Berlin:
Zu gleicher Zeit spielen augenblicklich zwei der ldings wird der Eifersüchtige, der sein
bedeutendsten deutschen Schauspieler in Berlin, die lschießt, von Bassermann gespielt. Echt,
Das wichtigste Theaterereignis Berlins in der
man lange Zeit nicht mehr auf der Sprechbühne sah: [greifend wie je. Schade, daß er vor ei
letzten Zeit dürfte unzweifelhaft das Experiment
Paul Wegener und Albert Basse:¬
steht, aus der selbst er nicht viel machen
„Die Südpolexpedition des Kapitäns
mann. Wegener soll, so scheint es, die Neuheit des
sowenig wie Grete Mosheim, die
Scott“ im Staatstheater sein. Reinhold Goe¬
Deutschen Volkstheaters retten, den „Marques
ist in ihrer herben Sprödigkeit.
ring, der zwar nur einmal, vor zwölf Jahren, ein
von Bolibar“, den der Engländer Graham
Wohl nur, um eine Rolle für Fritz
Stück, „Seeschlacht“ veröffentlichte, ist trotzdem zu
Rawson aus dem gleichnamigen, vor einigen Jahren
zu finden, hat man Arthur Schnitzle
einer Art mystischen Führers des Expressionismu¬
viel gelesenen Roman von Leo Perutz gearbeitet hat.
fessor Berzhardi“ wieder einmäl
geworden. Nach seinem langen Schweigen mußte
Der Untergang zweier deutscher Regimenter durch
holt. Denn an sich ist die as Stück wirkli
man auf sein neues Werk doppelt gespannt sein. Der
Guerillabanden im spanisch=französischen Krieg 1812
übermäßig oktuell und i. ressant. Aber
Abend wurde ein Experiment — vielleicht ein not¬
bot Perutz den Anlaß zu einer Vision von beacht¬
spielt. Spielt den Bernhurdi, ist Bernha#
wendiges, aber für dergleichen sind die Staatstheater
licher dichterischer und gestalterischer Höhe. Wie der
untheatralisch, diszip## iert
eine d
da. Hier hätte das nicht vorhandene Studio des
gespenstische Marques von Bolibar noch nach seinem
Leistungen des auße##rdentlichen Schauf
Staatstheaters eine Aufgabe zu erfüllen. Goering
Tode die Offiziere der beiden Regimenter zwingt,
versucht, den rein epischen Stoff des Untergangs der
In seiner Komödie Der Ka##ld
sich selbst zu vernichten, das hat stärkste Atmosphäre,
Scottexpedition durch das uralte Mittel des einlei¬
Bei der Bearbeitung Rawsons ging leider viel da¬
tenden, verbindenden, weitertreibenden Chores zu
von verloren, es blieb wenig mehr als ein Spek¬
bewältigen. Er versucht, vom Film her das Kunst¬
takelstück. Daran kann auch die ausgezeichnete Auf¬
mittel der Ueberblendung auf die Bühne zu trans¬
führung, die vor allem durch Paul Wegeners
st
ponieren. Das alles ist interessant — daher spiele
unvergeßliche, an seine meisterliche Gestaltung von
h
man es in einem Studio —, aber es ist nicht ge= Strindbergs „Totentanz“ erinnernde Gestalt des
bi
glückt — daher verschone man das Staatstheater. Zu= Obersten Leslie getragen und gestützt wird, nicht viel
ih
mal die sprachliche Gestaltung nicht immer glücklich,
ändern.
ge
die Geistigkeit dieses modernen Heldenliedes nicht
Albert Bassermann spielt in dem ameri¬ lau
erfaßt, ins rein Sportliche umgebogen ist. Das Pro¬
kanischen Reißer „Die Straße“ von Elmer L.
w
grammheft brachte den letzten Teil des Seottschen
Rice. Anscheinend kommen literarische Moden spä¬
sat
Tagebuches. Hier auf diesen wenigen Seiten ist mehr iter nach U. S. A. als zu uns, jedenfalls kennen wir ldit
25. Professor Bernhandi
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Date
Pe
vom Geiste Scotts als in den drei Stunden des [Aufbau und Inhalt dieses Stückes schor
Feuilleton.
Goeringschen Werkes. Schade, daß sich Leopold jners, Ungers, ja Nestroys Werken zur 0
[Jeßner als Regisseur so wenig glücklich einführte. ldie Pointe dieses Querschnittes durch
Berliner Theaterbrief.
Das Nachhaltigste der Aufführung: die eindrucks=Schicksale eines Hauses im New Yorker #
starken Bühnenbilder Caspar Nehers.
Unser Dr. Ra.=Mitarbeiter schreibt uns aus
blutig aufgemacht ist, nützt dem Stück i
Berlin:
Zu gleicher Zeit spielen augenblicklich zwei der ldings wird der Eifersüchtige, der sein
bedeutendsten deutschen Schauspieler in Berlin, die lschießt, von Bassermann gespielt. Echt,
Das wichtigste Theaterereignis Berlins in der
man lange Zeit nicht mehr auf der Sprechbühne sah: [greifend wie je. Schade, daß er vor ei
letzten Zeit dürfte unzweifelhaft das Experiment
Paul Wegener und Albert Basse:¬
steht, aus der selbst er nicht viel machen
„Die Südpolexpedition des Kapitäns
mann. Wegener soll, so scheint es, die Neuheit des
sowenig wie Grete Mosheim, die
Scott“ im Staatstheater sein. Reinhold Goe¬
Deutschen Volkstheaters retten, den „Marques
ist in ihrer herben Sprödigkeit.
ring, der zwar nur einmal, vor zwölf Jahren, ein
von Bolibar“, den der Engländer Graham
Wohl nur, um eine Rolle für Fritz
Stück, „Seeschlacht“ veröffentlichte, ist trotzdem zu
Rawson aus dem gleichnamigen, vor einigen Jahren
zu finden, hat man Arthur Schnitzle
einer Art mystischen Führers des Expressionismu¬
viel gelesenen Roman von Leo Perutz gearbeitet hat.
fessor Berzhardi“ wieder einmäl
geworden. Nach seinem langen Schweigen mußte
Der Untergang zweier deutscher Regimenter durch
holt. Denn an sich ist die as Stück wirkli
man auf sein neues Werk doppelt gespannt sein. Der
Guerillabanden im spanisch=französischen Krieg 1812
übermäßig oktuell und i. ressant. Aber
Abend wurde ein Experiment — vielleicht ein not¬
bot Perutz den Anlaß zu einer Vision von beacht¬
spielt. Spielt den Bernhurdi, ist Bernha#
wendiges, aber für dergleichen sind die Staatstheater
licher dichterischer und gestalterischer Höhe. Wie der
untheatralisch, diszip## iert
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da. Hier hätte das nicht vorhandene Studio des
gespenstische Marques von Bolibar noch nach seinem
Leistungen des auße##rdentlichen Schauf
Staatstheaters eine Aufgabe zu erfüllen. Goering
Tode die Offiziere der beiden Regimenter zwingt,
versucht, den rein epischen Stoff des Untergangs der
In seiner Komödie Der Ka##ld
sich selbst zu vernichten, das hat stärkste Atmosphäre,
Scottexpedition durch das uralte Mittel des einlei¬
Bei der Bearbeitung Rawsons ging leider viel da¬
tenden, verbindenden, weitertreibenden Chores zu
von verloren, es blieb wenig mehr als ein Spek¬
bewältigen. Er versucht, vom Film her das Kunst¬
takelstück. Daran kann auch die ausgezeichnete Auf¬
mittel der Ueberblendung auf die Bühne zu trans¬
führung, die vor allem durch Paul Wegeners
st
ponieren. Das alles ist interessant — daher spiele
unvergeßliche, an seine meisterliche Gestaltung von
h
man es in einem Studio —, aber es ist nicht ge= Strindbergs „Totentanz“ erinnernde Gestalt des
bi
glückt — daher verschone man das Staatstheater. Zu= Obersten Leslie getragen und gestützt wird, nicht viel
ih
mal die sprachliche Gestaltung nicht immer glücklich,
ändern.
ge
die Geistigkeit dieses modernen Heldenliedes nicht
Albert Bassermann spielt in dem ameri¬ lau
erfaßt, ins rein Sportliche umgebogen ist. Das Pro¬
kanischen Reißer „Die Straße“ von Elmer L.
w
grammheft brachte den letzten Teil des Seottschen
Rice. Anscheinend kommen literarische Moden spä¬
sat
Tagebuches. Hier auf diesen wenigen Seiten ist mehr iter nach U. S. A. als zu uns, jedenfalls kennen wir ldit