II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 808

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25 BEOEA—Bernhandi
1110
Der Morgen
der
Lichtfest im Deutschen Volkstheater.
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Es war die hundertste Aufführung eines echten Kunst¬
werkes. Leuchtende Gedanken, flammende Worte und
sel
brennende Aktualität strömten Licht und Glanz aus. Ich
ält¬
stehe nicht an, zu sagen, daß ich „Professor Bernhardi“ für
irt
die wertvollste Komödie halte, die auf österreichischem
der
Boden gewachsen ist. Also war sie hierzulande selbstver¬
en“
ständlich jahrelang verboten!
Arthur Schnitzler machte die Seelen seiner Menschen
sozusagen zum Greisen transparent. Er ist ein Meister
kämpferisch angewandter Seelenkunde. Überflüssig, den
Gegenstand seiner Satire neuerlich nachzuerzahlen. Man
kennt ja den doppelseitigen Gewissenskonflikt, aus dem sich
in
eine fünfaktige Dispusition entwickelt, eine Disputation,
em
die trotzdem in jeder Szene bramatisches Leben atmet.
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Man weiß, wie korrekt, elegant und gesinnungsfest der
ern
Dichter gegen Unduldsamkeit, Protektionswesen und
er
Strebertum ohne Unterschied der Partei und der Kon¬
fession zu Felde zieht, und man applaudiert um so stür¬
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mischer, als die zähen Übel — Herr Professor, haben Sie
zu intrigieren? — heute aktueller sind denn je. Sagt, was
Ihr wollt, das wahre Zeitstück ist ja doch nur dasjenige,
das seine Zeit überdauert!
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Als Pfingstgast kam Fritz Kortner, der Berliner Pro¬
icht
minenten einer, nach Wien, um uns nach zwei Aufführun¬
ute
gen wieder zu verlassen. „Seine eigentlich wilde, hin¬
ber
reißende Kraft steckt“, wie Julius Bab im Pragrammheft
stor
des Theater schreibt, „ganz in dem schwellenden Strom der
eckt
schmetternden Schlagkraft seiner Stimme.“ Diese Stimme
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blieb in Wien ungeschmettert. Kortners Professor Bern¬
ehr
hardi ist kein lauter Streiter, mehr ein ruhiger Polemiker,
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der bei aller Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit alles
Losgängerische absichtlich vermeidet, der aber in jeder
Lebenslage ein echter Mensch hleibt. Und so unkomödiantisch
und so natürlich gibt er sich, daß er einem beinahe als
Natürlichkeitsprotz vorkommt.
Man darf dem Deutschen Volkstheater für die ganze
Aufführung Lob und Preis singen. Prächtig bei Humor
Edthofer als freimütiger Hofrat Winkler, in welcher Figur
Schnitzler seinen Freund Max Burckkard zum Gescheit¬
ob
sprechen ähnlich porträtierte. Jeder Satz ein „Stößer“!
Hochwürdig Onno als Pfarrer, besonders in der dichtecisch
und menschlich bedeutsamen Auscinandersetzung mit Bern¬
hardi. Die scharf gezeichneten Charaktere der Universitäts¬
professoren fanden in Kutschera, Olden, Schmöle, Brand
und Puchstein vorzügliche Interpreten. Nicht über Krones
vor
als einer jener Juden, die sich taufen lassen aus Überzeu¬
ind
gung, daß sie dann rascher vorwärts kommen.
Lessen, wienerisch jovial als Minister, der den Mantel
gemütlich nach dem politischen Wind dreht. Rührend
Loibner als Bezirksartt, dem ein Kunstfehler passierte, und
vorschriftsmäßig zudringlich Louis Böhm als Schlieferl
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und Denunziant. Forest leistete beste Regiearbeit, machte
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aber aus dem Dr. Löwenstein einen Überjüdler, der sich
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freilich auf seine Lacher ausreden kann.
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Das Publikum freute sich der Dichtung und zeichnete
die Darsteller, insbesondere Fritz K###durch zahlreiche
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