esst
box 31/7
25. Prof#sor Bernhandi
. Status 4—
Unsere heutige Nummer enthält:
dings einen der schärfsten, aber auch der eindringlichsten, inlernt und hatten wi
Seite 8 und 9: Sport.
die Herzen greifendsten und allverständlichsten Konflikte be= geschlossen — aber mi
seite 10 und 11: Sonntagsbriefe vom Schottenring.
handelt. Die Frage, ob die am Krankenbette für allein ent=erst erlittenen Schlages
Seite 12: „Frauenspiegel.“
scheidend geltende Autorität des Arztes vor der des Priesters
schichte erzählt. In L
Seite 11: „Aus dem Schullehen“. Von Albert Malden.
zurückweichen muß, wenn das Krankenlager zum Sterbebett
der den Schauspielern
zu werden droht und der Diener der Kirche Zutritt begehrt, darsteller engagiert w
Unverlangt eingesendete Manustelpte werden nicht zuröckgeschickt, auch dann nicht,
wenn Rückporto beiliegt. Es ist daher notwendig, Kopien zurückzubehalten.
dem Schwerkranken ihren letzten Trost zu bieten, oder obtheater kam. Er wa
der Diener der Wissenschaft dies verwehren dürfe, falls er richtiger spießbürgerlich
besorgt, die Erschütterung bei dem Vorgange der heiligen
nur ja alles vermied
N# 4
Feuilleton.
Handlung könne den Zustand des Patienten verschlimmern
mindesten gegen die 9
%
und vielleicht den Eintritt der Katastrophe fördern. Gewiß Gesellschaft“ verstoßen
(Nachdruck verboten.)
772
eines der heikelsten Probleme, das sich in Wirklichkeit auch
einer „laxen Schauspie
mehr als einmal ins Krankenzimmer drängen mag und den
Eine Szene für Arfur Schnitzler.
soziale Wertung des 2
Dichter der modernen Weltanschanungen wohl reizen konnte.
recht prekäre und er hi
Von Stegmund Schlesinger.
Ebenso begreiflich allerdings, daß die löbliche, noch nicht
des „guten Rufes“.
Ein auffallend steigendes Interesse für die dramatische
so ganz zu solcher Modernität vorgedrungene Zensur -
Tod erkrankte, der Zust
Literatur und für die moderne Produktion macht sich in
ihre Existenzbasis ist ja doch im Gegenteil die „Tradition“
schlimmerte und der A
Wien bemerkbar — bei der Theaterzensur. Ihre Organe be¬
ein Härchen in der Sache finden mochte.
Hoffnung habe und
kunden das redliche Bemühen, zu zeigen, daß ihr Amt keine
Mich persönlich haben die Zeitungsmitteilungen über
machen müsse, war es
Sinekure ist und daß sie ihre Gehälter nicht umsonst be= den Vorwurf, den sich Schnitzler für seine neueste Bühnen¬
Kranken „versehen“ zu
ziehen. Es wird merkwürdig fleißig gearbeitet, die Zensur¬
arbeit gewählt, und die Anfechtungen, die er dabei erfahren,
Traurige eintrete, die
widrigkeiten schießen üppig in die Halme und der Beirat ganz besonders lebhaft interessiert, ja innerlichst ergriffen,
„Schauspielerkind“ wie
führt nichts weniger als ein bloßes Scheindasein, spielt weil eine der herzbewegendsten Erinnerungen dadurch in
sei. Dagegen wehrte sic
aber nichts weniger als die Rolle einer „allergetreuesten
mir wachgerufen worden ist. Aus dieser heraus hätte ich starken Phantasieflügen
Opposition“ — die ungarische Opposition macht den Re= selbst Schnitzler die Anregung zu seinem Stücke geben Mann vor, wie sehr
gierenden das Geschäft saurer. Dabei ergibt sich eine an¬
können. Nicht direkt mit der eigenen Zeugenschaft hätte ich Leben hänge, er denke¬
mutige Abwechslung der Gesichtspunkte, von denen aus
ihm von der zutreffenden Begebenheit erzählen können, wohl Gefahr ganz unbewußt,
„gestrichen" und „verboter“ wird. Einmal hat man das
aber habe ich sie in ihren weiterwühlenden Nachwirkungen Gesundwerden — und
„rendenziöse“, das politisch, kirchlich oder sozial „Anstößige“
mit den Nächstbeteiligten miterlebt. Das waren die Familien= wenn er nun plötzlich
scharf auf dem Zug und läßt manches „Erotische“ und
angehörigen meines Jugendfreundes und allerfrühesten Arbeits= vorzubereiten habe. Es
„Unmoralische“ passieren, mitunter in einem staunenswerten
genossen, des Dichters Franz Nissel — und vor allem werden, bis das Bewu
Grade — dann einmal wieder ist man „liberaler“ im
er selbst, dem dabei die volle Ladung des Schmerzes in die
nicht mehr klar wahrn
Punkte der „Tendenz“ und zieht die Zügel der „Moral“ junge Seele gegangen war. Denn ein kaum zwölfjähriger und mit ihm vorginge.
strammer — da oder dort aber, oder da und dort, wird
Kuabe war er gewesen, als ihm ein um zwei Jahre älterer,
rechte Verständnis für d
immer stramm angezogen. Nur manchmal eben noch ein geliebter Bruder, der einzige, durch den Tod entrissen wurde,
aber mit abgöttischer Liel
bißchen strammer.
und die Beschleunigung des Todes war durch den Schreck instinktiv der Mutter u
Die wichtigste der neueren Zensuraffären bilden die beim Ansichtigwerden des an das Krankenbett tretenden Geistlichen nicht komm
Schwierigkeiten, auf die Artur Schnitzlers jüngstes, für das Geistlichen geschehen. Erst einige Jahre später hatte ich aber blieb unerschütterli
Deutsche Volkstheater bestimmtes Drama stößt, das allere Nissel als Schulkollegen im Schottengymnasium kennen ae=keinen „Anstoße #crege
er
box 31/7
25. Prof#sor Bernhandi
. Status 4—
Unsere heutige Nummer enthält:
dings einen der schärfsten, aber auch der eindringlichsten, inlernt und hatten wi
Seite 8 und 9: Sport.
die Herzen greifendsten und allverständlichsten Konflikte be= geschlossen — aber mi
seite 10 und 11: Sonntagsbriefe vom Schottenring.
handelt. Die Frage, ob die am Krankenbette für allein ent=erst erlittenen Schlages
Seite 12: „Frauenspiegel.“
scheidend geltende Autorität des Arztes vor der des Priesters
schichte erzählt. In L
Seite 11: „Aus dem Schullehen“. Von Albert Malden.
zurückweichen muß, wenn das Krankenlager zum Sterbebett
der den Schauspielern
zu werden droht und der Diener der Kirche Zutritt begehrt, darsteller engagiert w
Unverlangt eingesendete Manustelpte werden nicht zuröckgeschickt, auch dann nicht,
wenn Rückporto beiliegt. Es ist daher notwendig, Kopien zurückzubehalten.
dem Schwerkranken ihren letzten Trost zu bieten, oder obtheater kam. Er wa
der Diener der Wissenschaft dies verwehren dürfe, falls er richtiger spießbürgerlich
besorgt, die Erschütterung bei dem Vorgange der heiligen
nur ja alles vermied
N# 4
Feuilleton.
Handlung könne den Zustand des Patienten verschlimmern
mindesten gegen die 9
%
und vielleicht den Eintritt der Katastrophe fördern. Gewiß Gesellschaft“ verstoßen
(Nachdruck verboten.)
772
eines der heikelsten Probleme, das sich in Wirklichkeit auch
einer „laxen Schauspie
mehr als einmal ins Krankenzimmer drängen mag und den
Eine Szene für Arfur Schnitzler.
soziale Wertung des 2
Dichter der modernen Weltanschanungen wohl reizen konnte.
recht prekäre und er hi
Von Stegmund Schlesinger.
Ebenso begreiflich allerdings, daß die löbliche, noch nicht
des „guten Rufes“.
Ein auffallend steigendes Interesse für die dramatische
so ganz zu solcher Modernität vorgedrungene Zensur -
Tod erkrankte, der Zust
Literatur und für die moderne Produktion macht sich in
ihre Existenzbasis ist ja doch im Gegenteil die „Tradition“
schlimmerte und der A
Wien bemerkbar — bei der Theaterzensur. Ihre Organe be¬
ein Härchen in der Sache finden mochte.
Hoffnung habe und
kunden das redliche Bemühen, zu zeigen, daß ihr Amt keine
Mich persönlich haben die Zeitungsmitteilungen über
machen müsse, war es
Sinekure ist und daß sie ihre Gehälter nicht umsonst be= den Vorwurf, den sich Schnitzler für seine neueste Bühnen¬
Kranken „versehen“ zu
ziehen. Es wird merkwürdig fleißig gearbeitet, die Zensur¬
arbeit gewählt, und die Anfechtungen, die er dabei erfahren,
Traurige eintrete, die
widrigkeiten schießen üppig in die Halme und der Beirat ganz besonders lebhaft interessiert, ja innerlichst ergriffen,
„Schauspielerkind“ wie
führt nichts weniger als ein bloßes Scheindasein, spielt weil eine der herzbewegendsten Erinnerungen dadurch in
sei. Dagegen wehrte sic
aber nichts weniger als die Rolle einer „allergetreuesten
mir wachgerufen worden ist. Aus dieser heraus hätte ich starken Phantasieflügen
Opposition“ — die ungarische Opposition macht den Re= selbst Schnitzler die Anregung zu seinem Stücke geben Mann vor, wie sehr
gierenden das Geschäft saurer. Dabei ergibt sich eine an¬
können. Nicht direkt mit der eigenen Zeugenschaft hätte ich Leben hänge, er denke¬
mutige Abwechslung der Gesichtspunkte, von denen aus
ihm von der zutreffenden Begebenheit erzählen können, wohl Gefahr ganz unbewußt,
„gestrichen" und „verboter“ wird. Einmal hat man das
aber habe ich sie in ihren weiterwühlenden Nachwirkungen Gesundwerden — und
„rendenziöse“, das politisch, kirchlich oder sozial „Anstößige“
mit den Nächstbeteiligten miterlebt. Das waren die Familien= wenn er nun plötzlich
scharf auf dem Zug und läßt manches „Erotische“ und
angehörigen meines Jugendfreundes und allerfrühesten Arbeits= vorzubereiten habe. Es
„Unmoralische“ passieren, mitunter in einem staunenswerten
genossen, des Dichters Franz Nissel — und vor allem werden, bis das Bewu
Grade — dann einmal wieder ist man „liberaler“ im
er selbst, dem dabei die volle Ladung des Schmerzes in die
nicht mehr klar wahrn
Punkte der „Tendenz“ und zieht die Zügel der „Moral“ junge Seele gegangen war. Denn ein kaum zwölfjähriger und mit ihm vorginge.
strammer — da oder dort aber, oder da und dort, wird
Kuabe war er gewesen, als ihm ein um zwei Jahre älterer,
rechte Verständnis für d
immer stramm angezogen. Nur manchmal eben noch ein geliebter Bruder, der einzige, durch den Tod entrissen wurde,
aber mit abgöttischer Liel
bißchen strammer.
und die Beschleunigung des Todes war durch den Schreck instinktiv der Mutter u
Die wichtigste der neueren Zensuraffären bilden die beim Ansichtigwerden des an das Krankenbett tretenden Geistlichen nicht komm
Schwierigkeiten, auf die Artur Schnitzlers jüngstes, für das Geistlichen geschehen. Erst einige Jahre später hatte ich aber blieb unerschütterli
Deutsche Volkstheater bestimmtes Drama stößt, das allere Nissel als Schulkollegen im Schottengymnasium kennen ae=keinen „Anstoße #crege
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