II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 866

Nr. 27
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DIE AKELT
Bei der Administration „Die Welt“ sind eingegangen:
sich jetzt nicht rühren oder sich sogar gegen ihn stellen..
Für das Mikrobiologische Institut:
eine

Die Deutschnationalen und natürlich die Juden
Johann Kremenezky, Wien „Vergesset nicht das
gewisse Sorte mein' ich, die keine Gelegenheit vorüber¬
Mikrobiologische Institut“ Kr. 10.—= J 8.40
gehen läßt, sich in den Schutz der herrschenden Mächte
Aus Franzensbad wird unsensehrieben: Die erste Etappe des kur¬
zu begeben.“ —
örtlichen Betriobes, dio Vorsaison ist vorsen. Pur Franzensbad ist dieselbe
sohr befriedigend vorlaufen, da sie neben einem stattlichen Plus in der
Vom Wucherer bis zu Bernhardi, von der Shylock¬
Frequenz auch eine horvorragend gute Qqualitüt des Kurpublikums gebracht
hat. Soit Tagon stcht Franzensbad im Zoichen der haute saison. Wer den
ligur des „roten ltzig“ bis zur modernen Nathangestalt des
Kurort um diese Zeit nicht kennt, kunn sich unmöglich ein Bild des gesell¬
schaftlich regen und frohbewegten Lebens und Treibens machen. Für all
Rabbiners Markuse, weich weiten Kreis von jüdischen Ge¬
die Schönheit, Jugend und Eloganz, die hier aus aller Horren Länder auf
stalten hat der moderne deutsche Dramatiker erschaut, 7n
Wechen hier vereinigt sind, kann es aber auch keinen entzückonderen
natürlichen Rahmen geben, als die in Fruchtbarkeit, Duft und Farbe
wie verschieden gearteten Judenfiguren hat das Lch
prangende Gartenstadt Franzensbad. Der Kurpark währond des Nach¬
mittags-Konzertes, die Kaisorstrasson-Avenue und die herrliche Isabollon¬
dem Dichter Modell stehen müssen! Aus den
Promenado während der abendlichen Trinkstunden, das gibt Bilder von
schiedensten Berufen hat er sich Juden hergeholt, aber
berückender Schönheit. Auf dem Gebiete des Amüsements und der Zor¬
streuueg sorgt die Kurvorwaltung nach wie vor für reiche Abwechslung
so vielgestaltig er sie uns auch vorführt, er muß, wenn
Im Stdttheater gastiert Gräfin Claire Metternich-Wallentin bei ausver¬
kaufen Häusern. Für den 16. Juli ist ein Konzert des berühmten Violin¬
er nur guten Willens ist, sie als ehrlich Strebende, als
Virtosen Willi Burmester angekündigt.
Kämpfende und Ringende, mit ihren Fehlern und Vor¬
Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht stehenden
zügen, als Menschen unter Menschen zeichnen. Ein all¬
Mheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und Maschinen¬
Ingenieuren, Technikern und Werkmeistern und beziffort sich der Besuch
mähliches Verstehen spricht aus den jüdischen Gestalten,
fauf jährlich 2—3000. Der Unterricht sowohl in der Elektrotechnik als auch
die das moderne deutsche Drama zeigt. Und das ist ein
im Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und
wird durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotech¬
großer Schritt zur Verständigung auch im Leben. Freuen
nik und Maschinenban, Werkstätten und Masehinenanlagen usw. sehr wirk¬
wir uns dessen! -
sam unterstützt. Das Wintersemester beginnt am 14. Oktober 1913, und
es finden die Aufnahmen für den am 20. September beginnenden, unentgelt¬
lichen Vorkursus von Mitte Septe aber an wochentäglich statt. Ausführliches
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Programm mit Bericht wird kostenlos vom Sekretariat des Technikum Mitt¬
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weida (Königreich Sachsen) abgegeben In den mit der Anstalt vorbundenen,

cn. 3000 qm bebaute Grundfläche umfassenden Lehr-Fabrikwerkstätten
SPRECHSAAL
finden Praktikanten zur praktischen Ausbildung Aufnahme. Auf allen bis¬
S

C

her beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum Mittweida bezw.
seine Präzisione-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen. Industrie¬
and Gewerbeausstellung Plauen: dio Ausstellungsmedaille „für hervor¬
Wir erhalten folgende Zuschrift:
ragende Leistungen“, Industrie- und Gewerbeausstellung Loipzig: die
Königl. Staatsmedaille, für herverragende Leistungen im tochnischen Unter¬
Sehr geehrte Herren!
richtewesen“. Industrieausstellung Zwickau: die goldene Medaille. Inter¬
nationalo Weltausstellung Lüttich: den Prix d’honneur
Ich bitte Sie hierdurch um gefl. Abdruck nachfolgender
Berichtigung in der nächsten Nummer Ihrer gesch. Zeitschrift:
in seinem Aufsatz „Alljudentum und Zionismus“ (Seite 718,
Nr. 23, Jahrgang 1013) behauptet Herr Dr. Hugo Herrmann:
„Die Vertreter des „Alljudentums“ die sich um Nathan
Birnbaum (Mathias Acher) scharen, haben es jetzt an der
Zeit gehalten, eine eigene Zeitschrift, die „Freistatt,
alljüdische Revue“ zu begründen..“

Diese Annahme beruht auf einem tatsächlichen irrtum.
Freistatt“
stete von mir betont wcure,

hängig von jeder Richtung gegründet worden. Sie will, wie
ihr Name und wie ihr Untertitel „a11jüdische Revue“ be¬

6250
sagen, alle positiv-jüdischen Bestrebungen und Strömungen
zu Worte kommen lassen.
Ich muß daher alle Unterstellungen irgendweicher Art, die

G
die „Freistatt“ zum Organ einer bestimmten Gruppe charakte¬

risieren, als unrichtig zurückweisen.
Sieneleennange“
Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Liebenswürdigkeit
und reichne
mit vorzüglicher Hochachtung
„Die Freistatt“ Alljüdische Revue.
Sahleittrheikalt
Der Herausgeber: Julius Kaufmann.
mut Hohlmundsfück
Hierzu möchten wir bemerken, daß in dem fraglichen
Artikel von Dr. Hugo Herrmann Unterstellungen irgend¬
welcher Art“ mit Bezug auf die „Freistatt“ nicht enthalten
waren. Dr. Herrmann hat keineswegs behauptet, die „Frei¬
Saleltssia
statt“ sei das Organ einer bestimmten anjüdischen Partei¬
gruppe die es ja gar nicht gibt. Er hat bloß gesagt, daß
Goldmudstick
diese Zeitschrift im einleitenden Aufsatz ihres ersten Heftes
und in anderen Beiträgen dem „Alljudentum“ als Theorie
Ggarefien
als einer gewissen Gedankenrichtung, wie sie u. a. von Nathan
Birnbaum und seinem Kreis vertreten wird, das Wort redet,
2
und er hat gegen diese alljüdische Theorie vom zionistischen
Gesichtspunkte polemisiert. Dal der Untertitel „alljüdische
Gnaslatste.
Revne“ den die „Freistatt“ trägt, nichts anderes besagen
will, als daß in der Zeitschrift „alle positiv-jüdischen Be¬
strebungen zu Worte kommen“ sollen, mutet angesichts des
965667
90 3½ 4-
erwähnten einleitenden Aufsatzes und des übrigen Inhalts der
bisher erschienenen Hefte etwas merkwürdig an. Jedenfalls
Ise. 4- Rf d. Stck. 5 6 S 10 9/ d. Sick.
hätte der Herausgeber der „Freistatt“ wenn ihm daran ge¬
JosumOnaliten. BGualien.
legen ist, seine Zeitschrift als „unabhängig von jeder Rich¬
tung“ zu kennzeichnen, gut daran getan, einen eindentigeren
Reine Ausstanung In Original-Neerall.
Untertitel zu wählen.
Nardons von 2OStüc
Nur-Gualirär
Berichtigung:
Orter u h.Jge Terz
In Nr. 26 muß es auf S. 838 in der Besprechung des
oflieferant S Nd
Green br
Buches „Für unsere Jugend“ anstatt Gut-Köln, Gut-Frank¬
Benidze Dresde g n
furt heißen.
Schluß des redaktioneilen Teiles