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25. Profeor Bernhardi
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Unser Kampf um die Bühne.
der Kunst teilweise zu hindern oder einzuschränken und das Theater selbst
haft erwirbt sich erfreuliche
in weitem Umfang feindseligen Kreisen zu überlassen.“
schutzlos der Flut preis¬
Am 4. Juli 1900 begann der bayerische Archivrat Dr Joseph Bernhard
sie hinrollt!
Weiß in der „Literarischen Beilage zur Kölnischen Volkszeitung“ einen
eiter erzählt in der „Augs¬
verdienstlichen Artikel über „Unsere Stellung zum Theater“ mit dem un¬
er katholischen Stadt von
heimlich treffenden Gleichnis, durch das Taine die Macht revolutionärer
rkschaften“ seit 1910 jeden
Gedanken schildert. Im ersten Stock des Hauses „waren die Gedanken
mal die Direktion, obschon
bloß Abendbeleuchtungen, Salonfunken, lustige bengalische Feuer, mit denen
ge, ein eigenes Drama ein¬
man spielte, und die man lachend aus dem Fenster warf“. Aber in den
Katholiken erreichen, wenn
Wohnungen und Geschäftsräumen des Erdgeschosses setzten diese Funken
s, die in unsern blühenden
alte Stoffe in Brand — und im Keller war ein riesiges Pulverlager!
sich endlich einmal wirksam
Das war am Vorabend der großen Revolution. Heute haben die
en wollten! Für die Sache,
Salons ihren führenden Einfluß längst verloren. Aber im Theater fliegen
nicht bloß Arbeiter in Be¬
die gefährlichen Funken so dicht auf wie nur je. Und wir alle wohnen
„Neue Freie Volksbühne“
in dem bedrohten Hause, wo dieses frevelhafte Spiel getrieben wird. Wir
„Dieser Verein beweist, daß
wären herzlos und töricht, wenn wir müßig zuschauten. Wenn wir aber
s Parteiprogramms möglich
die wackern Männer und Frauen, die an der Rettung arbeiten, gar noch
amten, Kleinbürgern, Kauf¬
hindern — dann wird vielleicht auch uns nach den vielen Mahnern, die
n umfaßt, ist er doch nicht
voraufgegangen sind, eines Tages ein Mirabeau mit niederschmetternder
eine freie Vereinigung von
Beredsamkeit unsere Schuld in die Ohren donnern. Aber dann ist es
scher Kunst wollen, und die
zu spät.
Jakob Overmans S. J.
st um so leichter alle Klüfte
ungen überbrücken, als wir
Theaterverband zugleich der
ngen Dienst zu leisten. Und
chdenen offen stehen könnten,
dann wirklich nach und nach
ohne schwer erschwingliche
ng — die auch durch das
ie echten Werte zu genießen,
beltliteratur beschlossen liegen.
frömmsten Vereines ebenso¬
Unsittlichkeit und Unglauben
mgartner (Staatslexikon der
htiger und fruchtreicher sein,
Schauspielkunst ihrem wahren
nd Abstinenz den Mißbrauch
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Unser Kampf um die Bühne.
der Kunst teilweise zu hindern oder einzuschränken und das Theater selbst
haft erwirbt sich erfreuliche
in weitem Umfang feindseligen Kreisen zu überlassen.“
schutzlos der Flut preis¬
Am 4. Juli 1900 begann der bayerische Archivrat Dr Joseph Bernhard
sie hinrollt!
Weiß in der „Literarischen Beilage zur Kölnischen Volkszeitung“ einen
eiter erzählt in der „Augs¬
verdienstlichen Artikel über „Unsere Stellung zum Theater“ mit dem un¬
er katholischen Stadt von
heimlich treffenden Gleichnis, durch das Taine die Macht revolutionärer
rkschaften“ seit 1910 jeden
Gedanken schildert. Im ersten Stock des Hauses „waren die Gedanken
mal die Direktion, obschon
bloß Abendbeleuchtungen, Salonfunken, lustige bengalische Feuer, mit denen
ge, ein eigenes Drama ein¬
man spielte, und die man lachend aus dem Fenster warf“. Aber in den
Katholiken erreichen, wenn
Wohnungen und Geschäftsräumen des Erdgeschosses setzten diese Funken
s, die in unsern blühenden
alte Stoffe in Brand — und im Keller war ein riesiges Pulverlager!
sich endlich einmal wirksam
Das war am Vorabend der großen Revolution. Heute haben die
en wollten! Für die Sache,
Salons ihren führenden Einfluß längst verloren. Aber im Theater fliegen
nicht bloß Arbeiter in Be¬
die gefährlichen Funken so dicht auf wie nur je. Und wir alle wohnen
„Neue Freie Volksbühne“
in dem bedrohten Hause, wo dieses frevelhafte Spiel getrieben wird. Wir
„Dieser Verein beweist, daß
wären herzlos und töricht, wenn wir müßig zuschauten. Wenn wir aber
s Parteiprogramms möglich
die wackern Männer und Frauen, die an der Rettung arbeiten, gar noch
amten, Kleinbürgern, Kauf¬
hindern — dann wird vielleicht auch uns nach den vielen Mahnern, die
n umfaßt, ist er doch nicht
voraufgegangen sind, eines Tages ein Mirabeau mit niederschmetternder
eine freie Vereinigung von
Beredsamkeit unsere Schuld in die Ohren donnern. Aber dann ist es
scher Kunst wollen, und die
zu spät.
Jakob Overmans S. J.
st um so leichter alle Klüfte
ungen überbrücken, als wir
Theaterverband zugleich der
ngen Dienst zu leisten. Und
chdenen offen stehen könnten,
dann wirklich nach und nach
ohne schwer erschwingliche
ng — die auch durch das
ie echten Werte zu genießen,
beltliteratur beschlossen liegen.
frömmsten Vereines ebenso¬
Unsittlichkeit und Unglauben
mgartner (Staatslexikon der
htiger und fruchtreicher sein,
Schauspielkunst ihrem wahren
nd Abstinenz den Mißbrauch
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