II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 936

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WIEN, I., WOLLZEILE 11
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Ausschnitt aus:
Mortagszeitung
vom:
28
Sensationelles Theaterprojekt
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Wie wir erfahren, befaßt sich der bekannte Schauspieler Fritz Kortner,
der sich gegenwärtig in Marienbad zur Kur aufhält, mit der Organisation
eines sensationellen Theaterprojekts, das eine ständige Ver¬
bindung der beiden berühmtesten Kunststädte Europas, Wien und Paris, her¬
stellen soll.

Fritz Kortner schafft eine Bühnenproduktion nach amerikanischem Muster
Kortner, dessen erfolgreiche Tätigkeit am
und vor allem in Paris, wo das Interesse für die öster¬
Berliner Staatstheater durch den 'Imsturz in
reichische Kunst in der letzten Zeit außerordentlich groß
Deutschland ein Ende gefunden hat, will
geworden ist, unternehmen würde. Er ist bereits mit
einigen Pariser Theatern, die diese österreichie
nun nach dem Muster der großen amerika¬
nischen Filmproduktionen eine Schau¬
schen Musteraufführungen jeweils „mieten“ wollen, in
Verhandlungen.
spiel= und Bühnenproduktion aufziehen,
die Stücke erster Autoren erwirbt, mit
Großzügiges Aktionsprogramm
prominenten Darstellern besetzt und diese
Kortner hat für seine neuartige Schauspielproduktion
Aufführungen jeweils in der Inszenierung
bereits ein großzügiges Aktionsprogramm ausgearbeitet.
Kortners an diverse Bühnen gleichsam ver¬
Zunächst will er eine revueartige Neubearbeitung von
mietet, ähnlich, wie die Filme an die Kinos ver¬
Anzengrubers „Das vierte Gebot“, die er selbst her¬
liehen werden
gestellt hat, zur Aufführung bringen. Als zweites Werk
ist ein Schauspiel „Abdul Hamid“, das er gemeinsam
Wiener Theater wird gepachtet
mit Leo Lania verfaßt hat und an dem auf eine Ein¬
Zu diesem Zweck beabsichtigt Kortner eines der großen,
ladung Kortners auch Ferdinand Bruckner mit¬
leerstehenden Wiener Theater zu pachten.
arbeiten soll, vorgesehen.
Er denkt hiebei an das Raimund=Theater und an
Ferner will Kortner das Drama „Schweiger“ von
das Bürgertheater.—
Franz Werfel, dessen Stoff er für besonders aktuell
An der betreffenden Wiener Bühne will er seine
hä“t obwohl es kurz nach dem Kriege geschrieben wurde,
Stücke mit einem erstklassigen Ensemble ein¬
und Schnitzlers „Professor Bernhardi“, den er
erst vor zwei Jahren im=Deutschen Volkstheater mit großem
studieren und zur Erstaufführung bringen, worauf er später
mit diesen Aufführungen Gastspiele in den
Erfolg spielte, im Nahmen seiner Produktion zur Auf¬
deutschsprachigen Gebieten des Auslandesf führung bringen.