II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 63

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24. Das weite Land
t.) läßt er n, fehlen sollien. Wie kaum ein anderer war Daron d Alor.,
Pauf, wie e
Schnitzler verstärkt nun die Bedeutung seines
nte, das dr
haut des Schauenden sich das Wunder des Lebens. So' übrigens vollkommen überfl
Don In
Themas durch Parallelismen. Die Ehetrennung der
hat Schnitzler auch primäres Erlebnis, Gefühls¬
Problems ist) nach einer
Aigners, die Ehekettung der Natters zeigen das
r gleich die
reaktion und ihre Reflexe auf die Außenwelt mit der
fragen, so liegt sie darin, da
Nebeneinander, das Durcheinander, das Chaos der
und der la
sensibelsten Erkenntnis durch, mit, aneinander wirkend
die Hofreiter niedergestoßen,
Gefühle, die den Stil eines Daseins prägen. Aigner
Ebbel und Il
gemacht. Und hat so gleichsam eine künstlerische Mitarbeit
er allein der Erliegende ist
hat in jungen Jahren seine Frau, die er unendlich liebte,
Individuum
seines Publikums als Forderung aufgestellt. Nur wer für
Gesühl in die neue We
betrogen. Und hat es ihr dann gestanden. „Das war ich
e akzeptieren
das neo=impressivnistische Gemälde die richtige Distanz
kannt und verloren, er
ihr schuldig. Gerade weil ich sie anbetete, ihr und mir.
che ihm, da
findet, dem wird die optische Wahrheit. Und nur wer
ihre Jugend gab ihm das Be
Ich wäre mir recht feig vorgekommen, wenn ich's ihr
wert wird, si
piychologische Selbstanalyse getrieben hat, nur wer die
hat seinem besten Freund d
verschwiegen hätte. So leicht darf man sich die Dinge
Korsakow
Distanz zu Seelenerlebnissen besitzt, dem kann die Zer¬
nommen; und dieser geht stol
nicht machen.“
davon bist
teilung, die Zerfaserung der Psyche, die der Dichter
vielleicht erkannt, gewürdigt,
pppeltem S
Friedrich: „Das war ziemlich großartig gedacht,
durch tiefste Einfühlung zu projizieren vermochte, zu
Nur Eine ist zermalmt durch
wenn es eben nicht nur eine Art Affeklation war. Oder
icht vor
synthetischen Formen sich einen.
lose Waltenlassen einer Weiten
Raffinement... Oder Bequemlichkeit ..
ie eine Hei
Leicht hätte die Idee, man könnte sagen die Poinke
Mutter, der Hofreiter den Soh
Aigner: Oder alles zugleich, was auch möglich wäre.
nicht so
des Themas, in einem Geist, der nicht das instinktiv!
notwendig brutaler Tod, weil
Denn die Seele usw.
nder geword
Bildnerische
des Dramatikers besitzt, zum Tendenz=, zum
eines Willens in seiner schreck
Hier hat sich einer, der glücklich liebt, treu geliebt
nde Annähei
Thesenstück ausarten können. Die Variationen über
Schicksal gezeigt werden soll.)
wird, dennoch von den Ehebanden losgerungen. Natter
r Frau wie
„Mannigfaltigkeit“ des Seelischen, zur Einförmigkeit einer
nichter als der Vernichtete da.
aber, der immer Betrogene, zum Dreieck Verdammte,
igt, zu sprä
Formel erstarrt, zum mathematisch klappenden Beweis,
Doch ist es dem Dicht
wird der Gesellschaft verächtlich, wird zum Schuften, wird
einem
zur restlos aufgehenden Rechnung, diese Gefahr lag im
letzte Antwort auf solche Frag
der gefällige Zuschauer der wechselnden Abenteuer, die
ergibt sich ei
Keimgedanken des Werkes eingekapfelt. Doch „das Not¬
baut hier keine Brücke, gibt
sein Haus entehren, weil er trotz allem der Gatte seiner
wendige bringen in Form des Zufälligen — das ist das
wissenschaftlich reiht er Fall
Frau bleibt. „Weil mir eine Existenz ohne Adele als
ttäuschung,
ganze Geheimnis“. Dadurch wird hier das Experiment der
Hofreiter, Aigner, stehen den
vollkommener Unsinn erschiene,“ sagt einmal Natter
er Erregung
Seelenkomplexität zu fließendem Leben. Weil die Verkettung
Mauer, Natter, in scharfer Ko
in seiner Qual. „Ich bin nämlich rettungslos verliebt in
des Geschehens so absichtsfrei sich ergibt, daß sie den Mechanis¬
werden von
Die Polygamen sind die Ra
sie. Das kommt vor Hofreiter. Dagegen hilft nichts.
Ihrem Gatten
mus der beweisführenden Idee verdeckt. Weil Schnitzler
Ueberblickenden, die Schmerzhaf
Ahnen Sie denn, was ich versucht habe, um innerlich
einem ein
nicht mit konstruierten, sondern mit gewachsenen Seelen¬
Reflektierende
zugleich. Sie
G von ihr loszukommen? Vergeblich. Ich liebe sie trotz
hatte?
produkten agiert. Friedrich Hofreiters Gestalt ist aus
menschen, die,
wie Hofreiter
allem. Ungeheuerlich wie?“
gegenüber.
Fleisch und Blut, ist aus Instinkt und Nerv gebaut. Ob
sich ausgeben, sind aber auch
Nur im äußersten Umriß kann ich hier das Irr¬
chologischen
sie kritisch erklärbar, darauf kommt es nicht an, sondern
Regungen. Sie leben und sehen
lichtern der Gefühle aufzeigen, die Komplexität der
ber nicht 6
darauf, ob sie dem Gefühl nachlebbar ist. Hofreiter ist
die Einmal=Menschen, si
ktrieh des eig Menschen, die Schnitzler bildet; das Schillern ihrer
der schnellschaffende, straff handelnde, sensualistische Typus
landes nicht bewußt. Es sind d
Psyche und die Unberechenbarkeit ihrer Entschlüsse. Wären
des modernen Großstadtmenschen. Er ist in seiner engeren
linigen, die Vereinfachten. Die
Gesetze von Kunst auf Kunst übertragbar, so könnte der
er zurückt
Eingrenzung ein Neugieriger der Liebe, ein rücksichtsloser
gesetzesmäßigen Einklang zu bri
Stil dieses Werkes
neo- impressionistisch genannt
Ausbeuter des Augenblicks, ein Erliegender dem Wunsch,
Findet sie alf
einanderprallen solcher Kräfte
werden. So sehr sind hier psychologische Ereignisse, gleich
der Phautasie gegenüber. Diese Eigenschaft ist seine Kraft
türliche Rev
spannung aus. Daß Schnitz
in Frau gepi optischen Gesetzen in der Malerei, künstlerisch verwertet.
und seine Schwäche. Er hat die Energie, alles um sich
lung und Schicksal aus solchen
hinnehmen. Die Farbennuancen der Empfindungspalette in ihrer
zu vernichten, um sich den Moment zu erringen. Weil
Vorgänge hervorzuleiten, dar
beelenlogik g Ungebrochenen Reinheit, zwar einzeln aufgetragen, werden
aber das Bewußtsein des Besitzes schon allein genügt, um
Werkes. Das wissenschaftliche Ex
mit elemen aber in unendliche Abstufungen zerlegt. Weiden Strich
den Wunsch in ihm zu töten, so verliert er alles Wert¬
aufgehoben, die bisher zwischend
hatte erschießt an Strich nebeneinandergesetzt, unvermengt in scheinbar
volle seines Daseins; verkennt, opfert es, ohne
psychologischen Vorgang mensch
! regellosen Tupfen. Und es flimmert dem Beschauer erst
deshalb die tiese Sehnsucht nach solchen Gütern
Wenn man das „Weite Land“
ihm freiges formlos entgegen. Ein Wogen von Farben und
loszuwerden. Er sucht Gina
stärke
vielleicht
in allen
so bleibt als reiner Gedanke
Linien. Nur wenn die Lokalfarbe, die Beleichtungs¬
Frauen und verliert die Gina, die er besitzt, weil nur
über den 2
einanderfließens von sinnlicher
farbe und die Reflexfarbe von schöpferischen Maler¬
Wunsch ihm als Erleben gilt. Die Erfüllung aber — schon
samkeit, von der Vereinigung des
sinn richtig dosiert sind, dann bildet in der Netz= wieder als Lüge, als Enttäuschung. Wollte man (was! Phänomens. In Hofreiter und