e
Gechiltadt dnt in nete. eseen
Wen
sein Prinzeßlein heimgeführt. Daran bedeutet alles, aber es wird nicht daran
bezeigung für den Komponisten, der so viel
gedacht, was eigentlich geschehen würde,
wäre allerdings noch nichts so Besonde¬
Schönes geschaffen hat.
wenn die Frau das Gleiche thäte. Ehe¬
res, wenn nicht der Prinz, der nach dem
Im Großen Musikvereinssaale sang ge¬
bruch? Kleinigkeit! Bis er eines Tages
gegenwärtigen Thronfolger erbberechtigte
stern Emmy Destinn. Dinh Gilly von der
doch so weit kommt und in diesem Mo¬
Anwärter auf den Habsburgerthron wäre,
a in New York wirkte
Metropolitan
mente das durch moderne Zucht zurückge¬
und seine junge Frau, ein wirklich reizen¬
mit. Die Destinn ist ja bei uns in Wien
haltene, aber so ungeheuer menschliche Ge¬
des Weibchen, so ein echtes Märchenprin¬
nicht unbekannt und wie immer so wur¬
fühl der Eifersucht sich Bahn bricht, und
zeßlein, die allen Leuten den Kopf ver¬
den ihre Darbietungen aus diesmal mit
dieses ganze System moderner Lebensauf¬
dreht. Aber es kommt noch viel mehr.
lautem Beifall belohnt. Das Programm
fassung über den Haufen wirft.
Etwas, was bei österreichischen Erzherzo¬
allerdings schien diesmal nicht von Mei¬
Auch die Operette hat in Wien bereits
gen eigentlich schon ziemlich lange nicht da
sterhand gewählt zu sein. Wagner's
war, ist in Schwarzau geschehen: Die
ihre Triumphe gefeiert. Im Johann
Duett aus dem „Fliegenden Holländer“
Heirath ist nämlich standesmäßig und soll Strauß=Theater, und eine Woche später
gehört nicht in den Konzertsaal, ebenso¬
eine veritable Liebesheirath sein. Sie
im Carl=Theater. Hier ist Oskar Strauß
wenig die „Ballade der Senta“. Dinh
der Komponist, dort Ottenheimer, ein gu¬
heißt Zita, er Karl Franz Joseph. Er ist
Gilly haben wir das erste Mal in Wien
der älteste Sohn des verstorbenen Erzher¬
ter Kapellmeister, aber ein noch ganz un¬
gehört. Ein schöner klarer Bariton aber
bekannter Operettenkomponist, der schein¬
zogs Otto, der Großneffe unseres Kai¬
ohne Wärme.
bar gegen die Popularität Straußen's
sers, kaum vierundzwanzig, seit seiner
Nun schreitet die Saison rüstig ihrem
nicht aufkommen zu können schien. Auf
Verehelichung Major der österreichischen
Höhepunkt zu. Die Theater machen die
beiden Seiten Routiniers als Librettisten.
Armee; sie eine Prinzessin von Parma,
besten Geschäfte und die ersehnten Kassen¬
Im Strauß=Theater unser bekannter Sa¬
und die beiden heiratheten, wie gesagt,
erfolge bleiben nicht aus. Burgtheater,
tyriker Julius Bauer. Im Carl=Theater
— aus Liebe. Man erzählt da ein ganz
Carl=Theater und Johann Straußtheater
—
Leo Stein und Dr. Willner, da und dort
hübsches Anekdötchen: Als nach dem Ring¬
haben bereits ihre Zugstücke, ebenso die
schönklingende und vielsagende Titel:
wechsel die kleine Schloßkapelle, denn die
Volksoper mit der Aufführung von Um¬
„Heimliche Liebe“ und die „Kleine Freun¬
jungen Leute hatten sich für eine Hoch¬
berto Giordano's Sibirien, worüber ich
din“. Als man vor etwa einem Monat
zeit im engsten Kreise, ganz nach moder¬
das nächste Mal berichten werden. Nur
von den beiden Novitäten hörte, da waren
ner Art, entschieden, ohne auf das Zere¬
Herr Direktor Gregor schlägt vergebens die
sich die Operettenmacher klar darüber, daß
Reklametrommel. Ihm blüht kein Kassen¬
moniell viel Rücksicht zu nehmen, das „Te
der Schauplatz der Sensation das Carl¬
deum laudamus“ durchbrauste, und selbst
erfolg. Mag er thun was er will. Und
Theater sein werde. Aber wie oft im Le¬
der Kaiser gerührt das Taschentuch zu
da er schließlich nichts Besseres zu thun
ben, so ist auch diesmal das Entgegen¬
den Augen führte, gebärdete sich das
weiß, greift er wieder zu seinem alten
gesetzte von dem eingetroffen was man er¬
Trostmittel und zettelt Streit mit den
Brautpaar so verliebt, daß der dem
wartete. Die „Kleine Freundin“ im Carl¬
Mitgliedern seines Ensembles an. Dies¬
päpstlichen Nuntius assistirende Onkel des
Theater hat der „Heimlichen Liebe“ im
Bräutigams, der durch seinen Antimoder¬
mal hat er es auf unseren tüchtigen Bari¬
Johann Strauß=Theater nicht widerstehen
nistenkonflikt bekannte Prinz Max von
tonisten Melms abgesehen, den er eines
Sachsen, sich einigemale recht vernehmlich können. Zunächst schon nicht durch das
Tages ganz unerwartet mit der Forderung
räuspern mußte, sonst hätte vielleicht noch Libretto: Feine geistreiche Arbeit, ein sym¬
kam, sich seine Gage von fünftausendzwei¬
pathisches Milieu und sympathische Gestal.
hundert Dollars auf zweitausendsiebenhun¬
gar der Zeremonienmeister einschreiten
ten. Das Stück spielt in Wien im Vor¬
müssen. Dann speiste man, mehr der
dert Dollars reduziren zu lassen, angeblich
märz. Da ist die kleine Toni, ein Putz¬
Form zu genügen, als aus Vergnügen,
weil er zu wenig beschäftigt ist. Als sich
machermädel, das in den Jägerhauptmann
der Sänger natürlich weigerte, diesem An¬
auf Gold, und ehe man sich versah, war
Romberg verschossen ist; der aber wieder
erbieten Folge zu leisten, wurde er ganz
schon zur Hochzeitsreise gerüstet. Aber
sie ging nicht nach Aegypten oder Indien,
liebt Rositta, die erste Tänzerin der Mai= einfach kalt gestellt. Und nun soll die In¬
länder Scala, die gerade in Wien gastirt
nicht einmal nach Italien oder Tirol, son¬
tendanz darüber entscheiden. Derweilen
und Furore macht. Krieg ist im Anzug
brüstet sich Herr Gregor, Hans Richter für
dern man that just so wie ein recht ver¬
und das Jägerregiment, dem Hauptmann
liebtes Pärchen, das recht rührend von
die nächste Saison für's Hofoperntheater
Verwandten und Freunden Abschied Rombert angehört, muß nach dem Süben.
gewonnen zu haben. Gewiß, daß ist ein
nimmt, als würde es eine recht weite Just an den Gardasee wird der Haupt¬
großer Erfolg und ein großer Vortheil
mann kommandirt, wo Rositta eine Villa
Reise antreten, aber schon im nächsten
für's Hofoperntheater. Fraglich ist nur,
hat. Die Sache ist schnell abgemacht.
ob Herr Direktor Gregor, noch als Direk¬
Städtchen Station macht. Von „Schwarz¬
au“ fuhr das junge Erzherzogenpaar ge= Die Beiden geben sich unten Rendezvous.
tor der Wiener Hofoper, Hans Richter am
Das hält die kleine Toni, die das Ge¬
Dirigentenpult erscheinen sehen wird. Ich
rade nicht weiter als zwei Stunden,
spräch mitangehört hat, nicht aus. Da
bis nach Reichenau. In einem kleinen,
zweifle daran. J. P. Flandrak.
kommt ihr eine verteufelte Idee. Sie ver¬
nicht gerade komfortablen Jagdschloß,
kleidet sich als Mann, entschlüpft schlau
mitten in der herrlichen Alpenwelt, wird
der Assentirungs=Kommission und läßt sich
Aufenthalt genommen. Was kümmert sie
just bei der Kompagnie als Tambour an¬
die Welt? Dürfen denn Erzherzoge nicht
werben, die Hauptmann Romberg kom¬
gerade so thun wie andere Menschen? Und
mandirt. Unten am Gardasee sind alle
ohne Rücksicht auf das Naserümpfen
Mädel in den jungen Tambour verschos¬
mancher hohen Herren werden da in der
Waldeinsamkeit die Flitterwochen verlebt. sen, der seinerseits aus dem Gefängnisse
nicht herauskommt, weil man ihn stets nach
In Wien macht so etwas populär, po¬
dem Zapfenstreiche noch im Freien an¬
pulärer als all die angestammte und an¬
trifft und immer hinter dem Hauptmann
erzogene Hochachtung für das Kaiserhaus,
her. Romberg hat nun einen Ring, den
besonders für ein Mitglied desselben, das
er im letzten italienischen Kriege erbeutete
einmal Kaiser werden soll. Diese unge¬
zwungene offene Art imponirt. Man und der dem verstorbenen Grafen Arturno,
gehörte, dem ersten Freunde der Rositta.
liebt es, sich darüber zu, unterhalten, Be¬
trachtungen darüber anzustellen und am Er hat diesen Ring versetzt, um seinen
Stammtisch mit Details zu brunken. Zu= Freund Willibald Stölzt vom Schuld¬
nächst sind es natürlich wieder unsere lie¬arrest zu bewahren und der Profos hat ihn
in Verwahrung. Da ereignet es sich nun,
ben Frauen, die sich der Sache bemächtigt
daß die Profosin diesen Ring findet und
haben und die junge Erzherzogin mit
ihn in der Meinung, ihr Mann hätte ihn
Sympathiebeweisen überschütten. Schon
für irgend eine italienische Donna reser¬
kopirt man ihre Frisur à la Zita, man
virt, wegnimmt und beim Gastwirth ge¬
geht, wenn man es sich leisten kann, zu
genüber verkauft. Der hat wieder ein
ihrer Schneiderin, man schwärmt von ih¬
Töchterlein, das in den Tambour ver¬
rer Schönheit, von ihrer Haltung und
schossen ist und den Ring just maust, um
auch Anekdoten werden natürlich erfun¬
ihn als Herzensgabe dem kleinen Freund
den, über ihre Güte und Einfachheit
zu überbringen. Derweilen sucht Haupt¬
(sicher hat sie daheim Zimmer gebürstet)
mann Romberg wie wahnsinnig nach dem
und den heranwachsenden Töchtern, die
Ring, denn Rositta hat erklärt, sie werde
von Einfachheit nichts mehr wissen wol¬
ihn nur dann erhören, wenn er ihr den
len, recht häufig als Beispiel präsentirt.
Ring wiederbringt. OOhne diesen Sach¬
Geschickte Spekulanten sind auch schon an
verhalt zu ahnen, erfährt der kleine Tam¬
der Arbeit, und wir haben es neben der
bour, daß der Hauptmann den Ring sucht
Frisur auch zu einem Puder und einer
und übergiebt ihn ihm. Erst später sieht
Seife à la Zita gebracht. Wie gesagt,
Toni was sie angerichtet hat und nun
Wien schwelgt wieder einmal in Begeiste¬
giebt es nur eins: Rasches Handeln. Nach
rung und Theuerung und Wohnungsnot)
Eintritt der Finsternis soll Romberg den
treten vorläufig in den Hin#egrund.
Weg zur Tänzerin Rositta offen finden.
Die Sache hat aber auch eine ernste
Gleichzeitig aber hat der Bruder des ver¬
Seite. Wir haben nun eine nichtstandes¬
gemäße Thronfolgergattin und eine stan= storbenen Grafen Arturno, der die Tänze¬
Gechiltadt dnt in nete. eseen
Wen
sein Prinzeßlein heimgeführt. Daran bedeutet alles, aber es wird nicht daran
bezeigung für den Komponisten, der so viel
gedacht, was eigentlich geschehen würde,
wäre allerdings noch nichts so Besonde¬
Schönes geschaffen hat.
wenn die Frau das Gleiche thäte. Ehe¬
res, wenn nicht der Prinz, der nach dem
Im Großen Musikvereinssaale sang ge¬
bruch? Kleinigkeit! Bis er eines Tages
gegenwärtigen Thronfolger erbberechtigte
stern Emmy Destinn. Dinh Gilly von der
doch so weit kommt und in diesem Mo¬
Anwärter auf den Habsburgerthron wäre,
a in New York wirkte
Metropolitan
mente das durch moderne Zucht zurückge¬
und seine junge Frau, ein wirklich reizen¬
mit. Die Destinn ist ja bei uns in Wien
haltene, aber so ungeheuer menschliche Ge¬
des Weibchen, so ein echtes Märchenprin¬
nicht unbekannt und wie immer so wur¬
fühl der Eifersucht sich Bahn bricht, und
zeßlein, die allen Leuten den Kopf ver¬
den ihre Darbietungen aus diesmal mit
dieses ganze System moderner Lebensauf¬
dreht. Aber es kommt noch viel mehr.
lautem Beifall belohnt. Das Programm
fassung über den Haufen wirft.
Etwas, was bei österreichischen Erzherzo¬
allerdings schien diesmal nicht von Mei¬
Auch die Operette hat in Wien bereits
gen eigentlich schon ziemlich lange nicht da
sterhand gewählt zu sein. Wagner's
war, ist in Schwarzau geschehen: Die
ihre Triumphe gefeiert. Im Johann
Duett aus dem „Fliegenden Holländer“
Heirath ist nämlich standesmäßig und soll Strauß=Theater, und eine Woche später
gehört nicht in den Konzertsaal, ebenso¬
eine veritable Liebesheirath sein. Sie
im Carl=Theater. Hier ist Oskar Strauß
wenig die „Ballade der Senta“. Dinh
der Komponist, dort Ottenheimer, ein gu¬
heißt Zita, er Karl Franz Joseph. Er ist
Gilly haben wir das erste Mal in Wien
der älteste Sohn des verstorbenen Erzher¬
ter Kapellmeister, aber ein noch ganz un¬
gehört. Ein schöner klarer Bariton aber
bekannter Operettenkomponist, der schein¬
zogs Otto, der Großneffe unseres Kai¬
ohne Wärme.
bar gegen die Popularität Straußen's
sers, kaum vierundzwanzig, seit seiner
Nun schreitet die Saison rüstig ihrem
nicht aufkommen zu können schien. Auf
Verehelichung Major der österreichischen
Höhepunkt zu. Die Theater machen die
beiden Seiten Routiniers als Librettisten.
Armee; sie eine Prinzessin von Parma,
besten Geschäfte und die ersehnten Kassen¬
Im Strauß=Theater unser bekannter Sa¬
und die beiden heiratheten, wie gesagt,
erfolge bleiben nicht aus. Burgtheater,
tyriker Julius Bauer. Im Carl=Theater
— aus Liebe. Man erzählt da ein ganz
Carl=Theater und Johann Straußtheater
—
Leo Stein und Dr. Willner, da und dort
hübsches Anekdötchen: Als nach dem Ring¬
haben bereits ihre Zugstücke, ebenso die
schönklingende und vielsagende Titel:
wechsel die kleine Schloßkapelle, denn die
Volksoper mit der Aufführung von Um¬
„Heimliche Liebe“ und die „Kleine Freun¬
jungen Leute hatten sich für eine Hoch¬
berto Giordano's Sibirien, worüber ich
din“. Als man vor etwa einem Monat
zeit im engsten Kreise, ganz nach moder¬
das nächste Mal berichten werden. Nur
von den beiden Novitäten hörte, da waren
ner Art, entschieden, ohne auf das Zere¬
Herr Direktor Gregor schlägt vergebens die
sich die Operettenmacher klar darüber, daß
Reklametrommel. Ihm blüht kein Kassen¬
moniell viel Rücksicht zu nehmen, das „Te
der Schauplatz der Sensation das Carl¬
deum laudamus“ durchbrauste, und selbst
erfolg. Mag er thun was er will. Und
Theater sein werde. Aber wie oft im Le¬
der Kaiser gerührt das Taschentuch zu
da er schließlich nichts Besseres zu thun
ben, so ist auch diesmal das Entgegen¬
den Augen führte, gebärdete sich das
weiß, greift er wieder zu seinem alten
gesetzte von dem eingetroffen was man er¬
Trostmittel und zettelt Streit mit den
Brautpaar so verliebt, daß der dem
wartete. Die „Kleine Freundin“ im Carl¬
Mitgliedern seines Ensembles an. Dies¬
päpstlichen Nuntius assistirende Onkel des
Theater hat der „Heimlichen Liebe“ im
Bräutigams, der durch seinen Antimoder¬
mal hat er es auf unseren tüchtigen Bari¬
Johann Strauß=Theater nicht widerstehen
nistenkonflikt bekannte Prinz Max von
tonisten Melms abgesehen, den er eines
Sachsen, sich einigemale recht vernehmlich können. Zunächst schon nicht durch das
Tages ganz unerwartet mit der Forderung
räuspern mußte, sonst hätte vielleicht noch Libretto: Feine geistreiche Arbeit, ein sym¬
kam, sich seine Gage von fünftausendzwei¬
pathisches Milieu und sympathische Gestal.
hundert Dollars auf zweitausendsiebenhun¬
gar der Zeremonienmeister einschreiten
ten. Das Stück spielt in Wien im Vor¬
müssen. Dann speiste man, mehr der
dert Dollars reduziren zu lassen, angeblich
märz. Da ist die kleine Toni, ein Putz¬
Form zu genügen, als aus Vergnügen,
weil er zu wenig beschäftigt ist. Als sich
machermädel, das in den Jägerhauptmann
der Sänger natürlich weigerte, diesem An¬
auf Gold, und ehe man sich versah, war
Romberg verschossen ist; der aber wieder
erbieten Folge zu leisten, wurde er ganz
schon zur Hochzeitsreise gerüstet. Aber
sie ging nicht nach Aegypten oder Indien,
liebt Rositta, die erste Tänzerin der Mai= einfach kalt gestellt. Und nun soll die In¬
länder Scala, die gerade in Wien gastirt
nicht einmal nach Italien oder Tirol, son¬
tendanz darüber entscheiden. Derweilen
und Furore macht. Krieg ist im Anzug
brüstet sich Herr Gregor, Hans Richter für
dern man that just so wie ein recht ver¬
und das Jägerregiment, dem Hauptmann
liebtes Pärchen, das recht rührend von
die nächste Saison für's Hofoperntheater
Verwandten und Freunden Abschied Rombert angehört, muß nach dem Süben.
gewonnen zu haben. Gewiß, daß ist ein
nimmt, als würde es eine recht weite Just an den Gardasee wird der Haupt¬
großer Erfolg und ein großer Vortheil
mann kommandirt, wo Rositta eine Villa
Reise antreten, aber schon im nächsten
für's Hofoperntheater. Fraglich ist nur,
hat. Die Sache ist schnell abgemacht.
ob Herr Direktor Gregor, noch als Direk¬
Städtchen Station macht. Von „Schwarz¬
au“ fuhr das junge Erzherzogenpaar ge= Die Beiden geben sich unten Rendezvous.
tor der Wiener Hofoper, Hans Richter am
Das hält die kleine Toni, die das Ge¬
Dirigentenpult erscheinen sehen wird. Ich
rade nicht weiter als zwei Stunden,
spräch mitangehört hat, nicht aus. Da
bis nach Reichenau. In einem kleinen,
zweifle daran. J. P. Flandrak.
kommt ihr eine verteufelte Idee. Sie ver¬
nicht gerade komfortablen Jagdschloß,
kleidet sich als Mann, entschlüpft schlau
mitten in der herrlichen Alpenwelt, wird
der Assentirungs=Kommission und läßt sich
Aufenthalt genommen. Was kümmert sie
just bei der Kompagnie als Tambour an¬
die Welt? Dürfen denn Erzherzoge nicht
werben, die Hauptmann Romberg kom¬
gerade so thun wie andere Menschen? Und
mandirt. Unten am Gardasee sind alle
ohne Rücksicht auf das Naserümpfen
Mädel in den jungen Tambour verschos¬
mancher hohen Herren werden da in der
Waldeinsamkeit die Flitterwochen verlebt. sen, der seinerseits aus dem Gefängnisse
nicht herauskommt, weil man ihn stets nach
In Wien macht so etwas populär, po¬
dem Zapfenstreiche noch im Freien an¬
pulärer als all die angestammte und an¬
trifft und immer hinter dem Hauptmann
erzogene Hochachtung für das Kaiserhaus,
her. Romberg hat nun einen Ring, den
besonders für ein Mitglied desselben, das
er im letzten italienischen Kriege erbeutete
einmal Kaiser werden soll. Diese unge¬
zwungene offene Art imponirt. Man und der dem verstorbenen Grafen Arturno,
gehörte, dem ersten Freunde der Rositta.
liebt es, sich darüber zu, unterhalten, Be¬
trachtungen darüber anzustellen und am Er hat diesen Ring versetzt, um seinen
Stammtisch mit Details zu brunken. Zu= Freund Willibald Stölzt vom Schuld¬
nächst sind es natürlich wieder unsere lie¬arrest zu bewahren und der Profos hat ihn
in Verwahrung. Da ereignet es sich nun,
ben Frauen, die sich der Sache bemächtigt
daß die Profosin diesen Ring findet und
haben und die junge Erzherzogin mit
ihn in der Meinung, ihr Mann hätte ihn
Sympathiebeweisen überschütten. Schon
für irgend eine italienische Donna reser¬
kopirt man ihre Frisur à la Zita, man
virt, wegnimmt und beim Gastwirth ge¬
geht, wenn man es sich leisten kann, zu
genüber verkauft. Der hat wieder ein
ihrer Schneiderin, man schwärmt von ih¬
Töchterlein, das in den Tambour ver¬
rer Schönheit, von ihrer Haltung und
schossen ist und den Ring just maust, um
auch Anekdoten werden natürlich erfun¬
ihn als Herzensgabe dem kleinen Freund
den, über ihre Güte und Einfachheit
zu überbringen. Derweilen sucht Haupt¬
(sicher hat sie daheim Zimmer gebürstet)
mann Romberg wie wahnsinnig nach dem
und den heranwachsenden Töchtern, die
Ring, denn Rositta hat erklärt, sie werde
von Einfachheit nichts mehr wissen wol¬
ihn nur dann erhören, wenn er ihr den
len, recht häufig als Beispiel präsentirt.
Ring wiederbringt. OOhne diesen Sach¬
Geschickte Spekulanten sind auch schon an
verhalt zu ahnen, erfährt der kleine Tam¬
der Arbeit, und wir haben es neben der
bour, daß der Hauptmann den Ring sucht
Frisur auch zu einem Puder und einer
und übergiebt ihn ihm. Erst später sieht
Seife à la Zita gebracht. Wie gesagt,
Toni was sie angerichtet hat und nun
Wien schwelgt wieder einmal in Begeiste¬
giebt es nur eins: Rasches Handeln. Nach
rung und Theuerung und Wohnungsnot)
Eintritt der Finsternis soll Romberg den
treten vorläufig in den Hin#egrund.
Weg zur Tänzerin Rositta offen finden.
Die Sache hat aber auch eine ernste
Gleichzeitig aber hat der Bruder des ver¬
Seite. Wir haben nun eine nichtstandes¬
gemäße Thronfolgergattin und eine stan= storbenen Grafen Arturno, der die Tänze¬