II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 217

wegentwickelt zur
lerlei Demonstra¬
n.
rmags der Sinn
en, daß ihr Herz¬
und sich doch für
ssen konnte. Er
um einer Frau
deutete, oder nicht
ng. Im „Zwi¬
nitzlers jüngstem
rwandtschaft hat,
lustspielhaft ge¬
nerhin zur tragi¬
Amadeus Adams,
Nosheim in Ban¬
t ist, und seiner
unger Prinz den
der vielbegehrten
zu entbrennen.
ber bereits den
madeus packt die
hetischen Gefühle
s liebenswürdig¬
fiftig dabei, allen
des Lebens den
entgegenzuhalten.
sagt der
eine Figur, die
es Werk herüber¬
oxe Worte über
er zieht immer
ngen die er mit¬
unter ähnlichen
chte und spielt
irklichen Lebens
binationen aus.
, den Schnitzler
reten läßt, dieses
zdummen Dinge
der natürlichen
hätte Schnitzler,
ößerer Knappheit
einer ungleich
Er hätte ver¬
gauch noch an¬
reden, und er
des Doktor von
ldirektor in den
l des Stückes zu
ktor von Aigner,
em Herrn, erster
n Hohen Aigner,
Wiener Schau¬
und Vater ihres
Dtto von Aigner,
rsten Helden des
ten seines Ver¬
Frau aus, die
sie liebte und
Raum in uns
keue und Treu¬
die eine und
ren oder nach
wohl Ordnung
geht, aber diese
Künstliches
os. Ja — mein
... ist ein
das sagt, das ist
drich Hofreiter;
Glühstrumpf¬
er vorher unter
Aber wie dem. Auch. Il. . Abk in diesemn
geringste lage ... wenn es Haß wäre ...wirren, plaudrigen, willkürlich gedrehten Werk
der Maske des Amadeus Adamis im „Zwischen¬
Wut ... Eifersucht... Liebe
einen Dialog und einige Szenen, die ein
spiel“ als Musiker herumgelaufen ist. Nun hat
„Na ja —“, antwortet Anatol=Amadeus¬
Dutzend korrekterer, energischer geführten
er guten Grund, erfahrene Leute nach ihren
Friedrich: „Na ja, von all dem verspür ich aller¬
„Stücke“ aufwiegen. Der erste Akt in seiner
komplizierten Eheerlebnissen zu fragen. Seiner
dings verdammt wenig. Aber man will doch
träumerischen Weichheit, einige heitere Details
Frau wegen hat sich ein junger Russe erschießen
nicht der Dumme sein“.
des dritten Aktes, die verhaltene Stimmung der
müssen, seiner Frau wegen, die er betrügt, und
ersten Hälfte des vierten — das sind Werte, die
der er scheinbar alle Freiheit läßt, um doch eifer¬
Mit dem Schuß fällt auch der Zauber von
heute selten wer zu bieten hat. Herr Monnard
süchtig krumme Wege zu bespitzeln. Nun ist er
seinem Liebesspiel. Wie zu Beginn des Stückes,
hat eigentlich nur seinen Amadeus aus dem
in starker Glut des Vierzigers der sich in der
im wundervoll weichen, von resignierter Moll¬
Zwischenspiel fortzusetzen; mehr als dort
wahren Reife für die Genüsse der Liebe fühlt,
stimmung durchwehten ersten Akt, da man vom
wünscht man ihm aber — aus eigenem egoi¬
zur reizenden Erna Wahl entbrannt, einem
Begräbnis des jungen Russen spricht, der sich
stischem Interesse natürlich — daß er weniger
Mädchen von jenem entschlossenen, des Jung¬
selber tötete, verflüchtigen sich die ernstgenom¬
massiv sein und dann die Kompliziertheit seines
frauentums müden Schlag, dessen Vertrete¬
menen Dinge des Lebens, deren Nichtigkeit
Empfindens auch durchscheinen lassen möchte.
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rinnen, wenn der bestürmende Liebhaber sagt:
immer nur durch den Tod ad absurdum geführt
Frau Triesch ist durchaus adlig und vor¬
„Wenn heute nicht deine Tür versperrt sein
wird. Dies Mädel, das sich geliebt
nehm=weich; so wie sie die Gestalt der betrogenen
sollte, so schlage ich sie ein, und es ist um uns
glaubte und dessen Liebster einer andern
Frau, die gelassen bleibt und dem Ansturm der
beide geschehn,“ kurzweg antworten: „Es wird
Frau wegen (es ist zufällig seine eigene)
Jugend dennoch nicht widerstehen kann, um¬
nicht um uns geschehn sein.“
einen Duellmord begeht, das neben sich kein Weib
zeichnet, wird man ihr alles verzeihen, weil man
mächtig glaubte über des Liebsten Herz, bleibt
ihr im Grunde den Fehltritt gar nicht glaubt.
Die Liebelei ist im Gange; neues Zwischen¬
mit entsetzten Augen, furchtzerrieben stehen, —
Ein leicht sinnlicher Zug, ein wenig Brand im
spiel; Anatol=Amadeus=Friedrich kommt dann
eine Cousine jener „Liebelei"=Christine, deren
Blut scheint da wohl ronnöten. Herr Reicher
von der neuen Amour übersättigt nach Hause,
Ecliebter sich wegen einer andern totschießen
gibt den Herrn v. Aigner in der Maske Schnitz¬
und das erste, was er zu sehen bekommt, ist
ließ.
lers.
ein junger Schiffsfähnrich, der zur Nachtzeit
So tauchen die alten Lieblingsmotive
Im „Zwischenspiel“ war er der Albertus
aus dem Schlafzimmer seiner Frau steigt. Das
Schnitzlers und auch seine alten Figuren, nur
Rohn, den zetzt Carl Forest in der Maske des
in neuen Verbindungen, allesamt wieder auf.
ist ziemlich viel auf einmal. Aber er findet
Wiener Caféhaus=Bohèmes Peter Altenberg gibt.
Er scheint saturiert, oder sein — Land ist nicht
trotzdem die Ruhe, die ganze Nacht prächtig
Fräulein Herterich ist das junge Mädel mit
weit. Diesmal ist er nicht mehr ganz Herr
durchzuschlafen, um am nächsten Tag die Sache
der schnell zupackenden Liebe; um zwei Grade
seines Stils, er beginnt als echter Schnitzler
mit einem Freunde zu besprechen. Er beleidigt
zuviel Vernunft, um zwei zu wenig Vollblütig¬
und endet als — Knalleffektler. Diese beiden
den Offizier, es kommt zum Duell, er tötet den
keit und Sinnenfreude. Aber in der Linie sonst
letzten Akte haben ein Theatergepräge, das nicht
Liebhaber seiner Frau. Tötet einer Mutter, die
allerliebst. Herr Stieler hat Figur, Haltung
Art von seiner Art ist. Glänzend allerdings in
eine Freundin seiner Frau ist, den Sohn, wirbelt
und Ton für junge Schwärmeriche von der Art
ihrer Struktur, in der Konfrontierung der bei¬
einen Skandal auf, und wird dann das Weite
des Schiffsfähnrichs, aber Fräulein Sussin,
den Frauen, die um zweier Männer Leben zit¬
suchen. „Warum?“ ruft seine Frau, die schon
die immerzu ins „ältere“ Fach gedrängt wird,
tern. Schnitzler hätte besser wohl aus seinem
lange keinen Gatten und nun auch keinen Lieb¬
hat so gut wie nichts für die vornehm=gemessene
Thema einen Roman gewoben, als diese fünf
haber mehr hat, dem sie übrigens nie restlos
Urt der weltschmerzlerischen Anna Meinholds
verschachtelten Akte eines allzubreiten Stückes,
gehörte und den sie weit wegwünschte.
ilka Grüning wieder ganz die feine Wiener#
„Warum? Wenn dir an mir noch das i dem die tragische Stirnfurche nicht gut
Dame, die die lässig=elegante Haltung jener
Aristokratinnenkreise angenommen hat, für die
Pauline Metternich den Typ schuf.
Norbert Falk.