II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 222

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W
24. bas 1teLand
„ der
Die Fortschrittl
nerals Caneva in Tripolis vor einigen Tagen
letzten Zeit eine außerorde
verlautet, Aufklärungen über die militärischen Ma߬
vor Verlesung in der vatikanischen Drucke¬
hatte auf den heutigen Son
nahmen der Türkei an der bulgarischen Grenze. Der Mi¬
versammlung gegen d
rei Propaganda Fidei in Rom in arabischen und
nister soll hierauf geantwortet haben, daß die angeblichen
in den Kolosseumsaal eingell
türkischen Schriftzeichen unentgeltlich gedruckt
Konzeutrationen nichts anderes seien, als die längst begon¬
aber nicht so stark besuch
neue turnusweise Einberufung der Ersatzreserve zu
worden ist. Die Sache ist bis zum letzten Augenblick
Bevölkerung so aktuelle Th
dacswöchigen Uebungen.
Stadtrat Dr. Ludwig
geheim gehalten worden.
den 10. Wahlkreis, der ein
Die türkische Thronrede.
Der Redner kam ein
Stapellauf eines neuen italienischen Dreadnoughts.
Amt der Stadt Karlsruhe
Wie uns aus Konstantinopel berichtet wird,
In Gegenwart des Unterstaatssekretärs der Marine
bensmittelpreise zu sprechd
hatte die bei der Eröffnung der außerordentlichen
Bergamasco ist am Samstag in Genua der vierte
daß die Teuerung sich kein
italienische Dreadnought „Giulio Cesare“ glücklich vom
türkischen Parlamentssession durch den
strecke. Dabei habe aber
und wesentlicher Lebensm
Stapel gelaufen.
Großvezier verlesene Thronrede des Sultans fol¬
allem die Kolonialwaren
genden Wortlaut:
Zucker, deren Preis ganz
„Zu einer Zeit, da die Regierung unter Anwen¬
Deutsches Reich.
reform in die Höhe gegar
dung der in der letzten Session genehmigten Gesetze
rung, sagte der Referen
Erscheinung. Wir haben
an die Verwirklichung der Maßnahmen zur fortschrei¬
Dr. Potthoff dementiert
Jahren eine chronische
tenden Entwicklung des Landes heranging, um so nach
Unsere Berliner Redaktion telegraphiert
zünächst unsere Wirtschaft
und nach die unzähligen Irrtümer und Versäumnisse
Interesse des. Großgru
uns: Die Post hatte vor einigen Tagen behauptet, der
der Vergangenheit wieder gut zu machen, erhielt sie
Nachteil der städtischen
Reichstagsabgeordnete Dr. Potthoff, der bekanntlich
mittleren Landwirtschaft.
das Ultimatum Italiens,
bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren wird, werde
toren, auf die wir kein

durch das Italien sich bemühte, unter dem Schein der
allem das Sinkendes
Die „Hydra“ hatte einen unbestrittenen Erfolg. Das
den Menschenmasse

Publikum kam, in den ersten zwei Alten wenigstens, kaum
men in Deutschland 9000
die geniale Irene Lenz zur berühmmiten Kokottendarstellerin
aus dem Lachen heraus, und rief den Autor und die Dar¬
und essen wollen. Das
in französischen Schwänken, und umgekehrt regt in dem Geld¬
steller, unter denen Gustav Waldau (Lindt), Ludwig Heller
deutsche Landwirtschaft,
menschen Werther sich zuletzt wieder eine Sehnsucht nach
(Rosenberg) und Lina Woswode (Irene Lenz) Vorzügliches
nebmer für ihre Produkt
höherer Kunst und die Lenz möchte die Maria Stuart
Dr. Karl Wollf
wie frivol es vom Bund
boten, oftmals und herzlich.
lauf der Bühne sagte man leider Hamlet) spielen. Dies
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zwischen Stadt und Land
tolle Purzelbaumschlagen könnte ergötzlich, ja von tiefer sati¬
* (Verbot der Berliner „Orestie“=Aufführung.) Die
in dem Städter den besten
rischer Bedeutung sein. Schade, daß kein Versuch, auch nicht
Stotistik der Vieh= und
zweite Orestie=Aufführung im Zirkus Schumann,
der allerbescheidenste, gemacht wird, die Wandlung glaub¬
In den Jahren 1883—1
die heute stattfinden sollte, ist, wie die B. Z. meldet, von
haft zu machen. Sie vollzieht sich in der Pause zwischen
Teutschland von 16 000
der Polizei verboten worden. Es war der Direktion
dem zweiten und dritten Akt. Der Vorhang fällt, und
der an Schweinen von
des Deutschen Theaters schon vor der ersten Aufführung
Direktor Lindt ist noch der schwärmende Idealist, den schon
gestiegen. Unsere Wirt
aufgegeben worden, eine Generalprobe zu veranlassen und
die Erwähnung des Wortes „Schwank“ in Tobsucht ver¬
Rücksicht auf die Bedürfn
der Polizeibehörde nachzuweisen, wie es möglich sei, die
setzt. Der Vorhang hebt sich: etliche Jahre sind vergangen,
sondern denkt ausschließ
großen Chöre aufzustellen, ohne die Eingänge nach
und Direktor Lindt, durch französische Schwänke reich ge¬
dem Innern des Zirkus vollständig zu versverren. Obwohl
grundbesitzes. Zwischen
worden ist ein armseliger raffinierter Poseur, der auf
diese Forderung der Volizei abgelehnt wurde, habe die Be¬
dem mittleren und klei
sein früheres Ich mit Verachrung herabsieht. Und ähnlich
hörde schließlich die erste Aufführung doch zugegeben. Bei
restehen schwere Interes
geht es bei den anderen Personen.
dieser Aufführung soll ein Polizeibeamter festgestellt haben,
Kurzum, es ist ein wunderliches Stück: voll feiner psycho¬
jetzt in der Frage der
daß zeitweise sämtliche Eingänge zum Innern des Zirkus
Interesse der kleinen B
kogischer Beobachtungen und ganz ohne Psychologie, voll
durch die Chöre vollständig besetzt gewesen seien. Daraufbin
mittel geöffnet werden,
treffendere Wahrheiten und ganz ohne Wahrheit. Das Wer!
wurde Direktor Reinhardt aufgegeben, heute vormittag eine
sich dagegen. Auch hist
eines ausgezeichneten Feuilletonisten, der kein, aber auch gar
Generalprobe anzuorhnen. Reinhardt weigerte sich aber,
kein Dichter ist; darum sind seine Gestalten nicht eigentlich
Kon¬
worauf prompt das Verbot der ##eutigen Aufführung ersolgte. #unker stets ein Feind
lebendige Menschen, sondern — wie soll ich sagen?
Die Polizei hat sich aber noch jetzt, wie unsere Berliner ##in Deutschland einen ges
gentrationspunkte witziger Gospräche verschiebenartiger Für¬
Redaktion uns telegraphisch berichtet, bereit erklärt, heutg wir eine Wirtschaftspo
unseres Bauernstandes g
gung.
nachmittag einer eventuell anberaumten Generalprobe beizs¬
Dies Lustspiel, eweifellos wirksam auf der Bühne, ist
wohnen und so die Aufführung viellricht noch zu ermsg= Zufuhr aus dem Auslau
nicht selbst ernähren kan
noch weit wirksamer beim Lesen. Wer das Buch kauft,
uns liesern kann desto
das im Verlag von Georg Müller in München erschienen
lichen
grundbesitzes seien wir i
ist, wird es gewiß nicht bereuen. Hier mag man sich rück¬
Swirtschaftlichem Gebier
haltlos der bunten Glitzersteine freuen; im Theater wird]
man zu sehr daran erinnert, daß alles Schütteln des
#ch kein Eiemälbe Vercrimat n