24. Da
s weite Land
Ausschnitt aus:
Sarajevoer Tagblatt
0 m0 1911
vom:
Theater und Kunst.
Schnitzlers neuestes Stück, Man schreibt
uns aus Berlin: Das Lessingtheater hat seinen
ersten großen Tag in dieser Saison, als es am
Samstag zu Schnitzlers neuer Tragikomödie
„Das weite Land“ die vielen Freunde des Dichters
lud. Es sind die wohlbekannten Probleme, die
Schnitzler in den Liebeswirren seiner Menschen
sucht; aber diesmal schaute er mit nachdenklichem
tiefdringendem Blick seinem Helden ins Gemüt und
gab so einen Charakter, dessen Seele nicht rechtlos
aufgeht in der Addition seiner galanten Abenteuer.
Und diese Seele ist das weite Land, darin der Dich¬
ter forschend umherstreift. Er findet seine Beute in
einer bunten Fülle trefflicher Gestalten, individuell
gesehener Typen und in allerlei klugen besinnlichen
Worten über die Kunst des Lebens. Seine welt¬
männische Art, mit den schwersten Dingen leicht
und elegant zu spielen, und sie doch im Spiel
selbst ernst zu nehmen, macht auch sein neues
Stück, das wieder in anderer Tönung freilich in
resignierendem Schlußakkord ausklingt, zu einem
reizvollen Gesellschaftsdrama. Nach dem letzten
Akt erhob sich ein wohltemperierter Beifall, für
den O. Brahm im Namen des Dichters, der bei der
gleichzeitigen Uraufführung in Wien weilt, danken
konnte. Die Aufführung war ausgezeichnet, es
wirkten selbst in den kleinsten Rollen die besten
Kräfte des Lessingtheaters mit. Zu ihrem Ruhm
kann nichts beseres gesagt werden, als daß sämt¬
liche Darsteller in gleich treffender Weise dem
Dichter dienten. Heinz Monnard, Irene Triesch und
Hilde Herterich seien genannt.
box 28/4
Sie Wahrheit, Berlin.
2110 1911
Cheater und Ilufik
Das weite Land
Herr Arthur Schnitzler, Arzt zu Wien an der schönen
blauen, Donau,hat-wirder einmal ein Stück geschrieben, das sich
Otto Brahm beeilte, aufzuführen. Eine Tragikomödie aus
Oesterreich.
Ein Ehebrecher, der sich seines Daseins freut und fast den
Augenblick ersehnt, in dem sich seine Frau die Revanche holt.]
Als aber die „stille Dulderin“ die Magdalenenrolle wirklich satt
hat und mit einem Fähnrich anbandelt, knallt er diesen nieder.
Unverstandene Männer und Frauen . .. Das alte Lied..
Das „weite Land“
Halber Ibsen ... halber Blumenthal..
Ilka Grüning... Irene Triesch... Hilde
Herterich.
Monnard ... Reicher ... Stieler.
Warm geworden ist keiner bei dieser schwindsüchtelnden
Poeterei aus dem schönen Lande der Ki.. i. pfel, der Nazis und
der „deutschen“ Politiker von Ullsteins Gnaden.
Seit der „Liebelei“ ist Arthur Schnitzler nicht wieder auf die
Beine gekommen. Kaffeehausliterat, wie so viele seinesgleichen
Immerhin gibt es Leute, die noch auf ihn hoffen; die das „weite
Land“ seiner „Griechenseele“ suchen und nicht wissen, was sie tun.
Ein verlorener Abend, wie wir soviele schon erlebt haben, und
wie wir leider wahrscheinlich in diesem gesegneten Winter noch
viele erleben werden.
Um das festzustellen, schrieb Schlenther fast vier Feuilleton¬
spalten, bezahlte Mosse sieben Telegramme aus München, Leipzig,
Breslau, Hamburg, Hannover, Wien und Prag ...
Was aus einem verlorenen Stück unter geschickten Journa¬
#e #7.
listenhänden nicht alles werden kann!
Telephon 12.801.
„OUSLRTEK
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitunge¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Gent Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
NeuWork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
#burg, Toronto.
(Gnelienangabe ohne Gewähr.!
Ausschnitt aus:
theinische Musik- u. Thenter¬
vom ZI. ONT. 1.74
ms Köln akh.
Hovitäten.
eee e eten a men aen
sneee
neeenene
„ uen netener echeoener
en den ver sunch un un
s weite Land
Ausschnitt aus:
Sarajevoer Tagblatt
0 m0 1911
vom:
Theater und Kunst.
Schnitzlers neuestes Stück, Man schreibt
uns aus Berlin: Das Lessingtheater hat seinen
ersten großen Tag in dieser Saison, als es am
Samstag zu Schnitzlers neuer Tragikomödie
„Das weite Land“ die vielen Freunde des Dichters
lud. Es sind die wohlbekannten Probleme, die
Schnitzler in den Liebeswirren seiner Menschen
sucht; aber diesmal schaute er mit nachdenklichem
tiefdringendem Blick seinem Helden ins Gemüt und
gab so einen Charakter, dessen Seele nicht rechtlos
aufgeht in der Addition seiner galanten Abenteuer.
Und diese Seele ist das weite Land, darin der Dich¬
ter forschend umherstreift. Er findet seine Beute in
einer bunten Fülle trefflicher Gestalten, individuell
gesehener Typen und in allerlei klugen besinnlichen
Worten über die Kunst des Lebens. Seine welt¬
männische Art, mit den schwersten Dingen leicht
und elegant zu spielen, und sie doch im Spiel
selbst ernst zu nehmen, macht auch sein neues
Stück, das wieder in anderer Tönung freilich in
resignierendem Schlußakkord ausklingt, zu einem
reizvollen Gesellschaftsdrama. Nach dem letzten
Akt erhob sich ein wohltemperierter Beifall, für
den O. Brahm im Namen des Dichters, der bei der
gleichzeitigen Uraufführung in Wien weilt, danken
konnte. Die Aufführung war ausgezeichnet, es
wirkten selbst in den kleinsten Rollen die besten
Kräfte des Lessingtheaters mit. Zu ihrem Ruhm
kann nichts beseres gesagt werden, als daß sämt¬
liche Darsteller in gleich treffender Weise dem
Dichter dienten. Heinz Monnard, Irene Triesch und
Hilde Herterich seien genannt.
box 28/4
Sie Wahrheit, Berlin.
2110 1911
Cheater und Ilufik
Das weite Land
Herr Arthur Schnitzler, Arzt zu Wien an der schönen
blauen, Donau,hat-wirder einmal ein Stück geschrieben, das sich
Otto Brahm beeilte, aufzuführen. Eine Tragikomödie aus
Oesterreich.
Ein Ehebrecher, der sich seines Daseins freut und fast den
Augenblick ersehnt, in dem sich seine Frau die Revanche holt.]
Als aber die „stille Dulderin“ die Magdalenenrolle wirklich satt
hat und mit einem Fähnrich anbandelt, knallt er diesen nieder.
Unverstandene Männer und Frauen . .. Das alte Lied..
Das „weite Land“
Halber Ibsen ... halber Blumenthal..
Ilka Grüning... Irene Triesch... Hilde
Herterich.
Monnard ... Reicher ... Stieler.
Warm geworden ist keiner bei dieser schwindsüchtelnden
Poeterei aus dem schönen Lande der Ki.. i. pfel, der Nazis und
der „deutschen“ Politiker von Ullsteins Gnaden.
Seit der „Liebelei“ ist Arthur Schnitzler nicht wieder auf die
Beine gekommen. Kaffeehausliterat, wie so viele seinesgleichen
Immerhin gibt es Leute, die noch auf ihn hoffen; die das „weite
Land“ seiner „Griechenseele“ suchen und nicht wissen, was sie tun.
Ein verlorener Abend, wie wir soviele schon erlebt haben, und
wie wir leider wahrscheinlich in diesem gesegneten Winter noch
viele erleben werden.
Um das festzustellen, schrieb Schlenther fast vier Feuilleton¬
spalten, bezahlte Mosse sieben Telegramme aus München, Leipzig,
Breslau, Hamburg, Hannover, Wien und Prag ...
Was aus einem verlorenen Stück unter geschickten Journa¬
#e #7.
listenhänden nicht alles werden kann!
Telephon 12.801.
„OUSLRTEK
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitunge¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Gent Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
NeuWork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
#burg, Toronto.
(Gnelienangabe ohne Gewähr.!
Ausschnitt aus:
theinische Musik- u. Thenter¬
vom ZI. ONT. 1.74
ms Köln akh.
Hovitäten.
eee e eten a men aen
sneee
neeenene
„ uen netener echeoener
en den ver sunch un un