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24. Das MeiteLand
nschen bei Schnitzler sind einander nicht
Schreckliches vollzieht sich. Ein Sohn heißt Percy.
der betrogen haben. Das ist hübsch.
Nicht etwa Peterl. Percy; für Östreicher. Näh.
f Adele Natter, die Bankiersfrau. Der
Eine tiefe Abneigung meldet sich. Man wünscht,
uf den Geliebten seiner Frau. Dieser
irgendwo solle Schnitzler zeigen, daß er sie auch hat.
Es auf den Geliebten der seinigen. Jeder
Doch; er zeigt sie. Durch einen Arzt. Aber matt ..
ästen seiner nahesten Freunde.
Dieser einzig anständige Mensch ist nicht glücklich.
seinem Bankier die Frau weggenommen.
Was geht nun vor? Moralisiert Schnitzler — und
er seinem Arzte die Braut weg. Diese
tadelt er diese Menschen? Oder schützt er sie... und
nt einer Freundin den Mann weg. Die
ist ein Pionier?
din, was nun sie betrifft, nimmt einer
Vielleicht erst das Eine, dann das Andre.
kutter ihren Sohn weg. ... Und so. Der
Eine Absage wäre mir erwünscht. Aber vielleicht
cht feig.
hat er zu viel impassibilité (oder zu wenig Geblüt?..
seine Menschen bei Wien leben lassen;
nein, zu viel impassibilité) um eine Absäge zu geven.
n der eindringlichen Vorstellung ihres
Man wünschte doch Bestätigungen, daß er mit diesen
ei Minuten seekrank bin. Das Ethos
Mollusken, Widerlingen, Karikaturen von Eroberern
nischen (nicht genügend komitragischen)
gar nichts gemein hat. ...
Folgendes. Jemand kann eine Frau
Ich wünschte dann, daß er sich einen besseren
en — und ihr doch untreu sein. Das
Finger angewöhnt — wie einst. Zum hellenischen
Zweitens. Jemandem kann seine Frau
Herausheben des Wesentlichen, des Fesselnden. Er ist
sein — und er liebt sie doch sehr, wie
hier breit. Er gibt Langes. Tote Worte. Was gemeint
Natter.... Die Gattin des Helden
ist, merkt man erst nach dem Buch. (Weil er, beispiels¬
daß in der Liebe alles wie ein Spiel
halber, in das Gewirr und Gelärm eines Hotels un¬
insten ist der Fähnrich dran. Er wird
praktischermaßen die Lebensaspekten eines geschiedenen“
eu beglügt, obschon sie ihn nicht
Mannes verlegt; vielleicht den Schlüssel des Schau¬
iem Mann erschossen. obschon er ihn
spiels. Unkluz!)
Etliche Zivilisierung, von einem
IV.
feilich mehr geplant als gestaltet, aber
: Pionier, der mit greulich wienerischen
In der Aufführung ist Herr Heinrich Monnard sehr
mitteln) der Weltliteratur einen oder gewachsen. Er beginnt, entscheidende Punkte mit den
stellungspunkte zufügt. Eco¬
Augen zu machen; nein, in den Augen zu haben. Er
war möglich — durch diese Augen. Und durch emn
klimmendes Durcharbeiten.
Die Triesch war die beleidigte, oder nicht beleidigte, die
liebende Frau; geschaffen zum Treusein; erbebend in
dem ganzen Getrieh. Sie gab (vor allem in der ersten
Hälfte) letzte Regungen durch Gesichtsausdrücke; durch
halb unterbrochene Handführungen. Etwas ganz
Großes.
An der Tür stand die Herterich. Hilde. Er kann
getan haben, was er will — sie folgt ihm bis an die
Schatten. Sie schenkt sich ihm (oder schenkt sie sich ihn?);
Hilde Wangel, populär und ringstraßig. Hilde Herte¬
rich. Dieses wunderbare Mädel. Wie sie zuletzt an der
Wand gestanden hat. Wie sie unter dem Hut vorsprach,
im Anfang, und geradehin sah. Wie sie mit einem Ba߬
ton anfing
Das Gesicht fest — doch mitunter zerfasert ...
Der Nachwuchs in deutscher Schauspielkunst braucht
niemandem Sorge zu machen.
Mred Kerr.
24. Das MeiteLand
nschen bei Schnitzler sind einander nicht
Schreckliches vollzieht sich. Ein Sohn heißt Percy.
der betrogen haben. Das ist hübsch.
Nicht etwa Peterl. Percy; für Östreicher. Näh.
f Adele Natter, die Bankiersfrau. Der
Eine tiefe Abneigung meldet sich. Man wünscht,
uf den Geliebten seiner Frau. Dieser
irgendwo solle Schnitzler zeigen, daß er sie auch hat.
Es auf den Geliebten der seinigen. Jeder
Doch; er zeigt sie. Durch einen Arzt. Aber matt ..
ästen seiner nahesten Freunde.
Dieser einzig anständige Mensch ist nicht glücklich.
seinem Bankier die Frau weggenommen.
Was geht nun vor? Moralisiert Schnitzler — und
er seinem Arzte die Braut weg. Diese
tadelt er diese Menschen? Oder schützt er sie... und
nt einer Freundin den Mann weg. Die
ist ein Pionier?
din, was nun sie betrifft, nimmt einer
Vielleicht erst das Eine, dann das Andre.
kutter ihren Sohn weg. ... Und so. Der
Eine Absage wäre mir erwünscht. Aber vielleicht
cht feig.
hat er zu viel impassibilité (oder zu wenig Geblüt?..
seine Menschen bei Wien leben lassen;
nein, zu viel impassibilité) um eine Absäge zu geven.
n der eindringlichen Vorstellung ihres
Man wünschte doch Bestätigungen, daß er mit diesen
ei Minuten seekrank bin. Das Ethos
Mollusken, Widerlingen, Karikaturen von Eroberern
nischen (nicht genügend komitragischen)
gar nichts gemein hat. ...
Folgendes. Jemand kann eine Frau
Ich wünschte dann, daß er sich einen besseren
en — und ihr doch untreu sein. Das
Finger angewöhnt — wie einst. Zum hellenischen
Zweitens. Jemandem kann seine Frau
Herausheben des Wesentlichen, des Fesselnden. Er ist
sein — und er liebt sie doch sehr, wie
hier breit. Er gibt Langes. Tote Worte. Was gemeint
Natter.... Die Gattin des Helden
ist, merkt man erst nach dem Buch. (Weil er, beispiels¬
daß in der Liebe alles wie ein Spiel
halber, in das Gewirr und Gelärm eines Hotels un¬
insten ist der Fähnrich dran. Er wird
praktischermaßen die Lebensaspekten eines geschiedenen“
eu beglügt, obschon sie ihn nicht
Mannes verlegt; vielleicht den Schlüssel des Schau¬
iem Mann erschossen. obschon er ihn
spiels. Unkluz!)
Etliche Zivilisierung, von einem
IV.
feilich mehr geplant als gestaltet, aber
: Pionier, der mit greulich wienerischen
In der Aufführung ist Herr Heinrich Monnard sehr
mitteln) der Weltliteratur einen oder gewachsen. Er beginnt, entscheidende Punkte mit den
stellungspunkte zufügt. Eco¬
Augen zu machen; nein, in den Augen zu haben. Er
war möglich — durch diese Augen. Und durch emn
klimmendes Durcharbeiten.
Die Triesch war die beleidigte, oder nicht beleidigte, die
liebende Frau; geschaffen zum Treusein; erbebend in
dem ganzen Getrieh. Sie gab (vor allem in der ersten
Hälfte) letzte Regungen durch Gesichtsausdrücke; durch
halb unterbrochene Handführungen. Etwas ganz
Großes.
An der Tür stand die Herterich. Hilde. Er kann
getan haben, was er will — sie folgt ihm bis an die
Schatten. Sie schenkt sich ihm (oder schenkt sie sich ihn?);
Hilde Wangel, populär und ringstraßig. Hilde Herte¬
rich. Dieses wunderbare Mädel. Wie sie zuletzt an der
Wand gestanden hat. Wie sie unter dem Hut vorsprach,
im Anfang, und geradehin sah. Wie sie mit einem Ba߬
ton anfing
Das Gesicht fest — doch mitunter zerfasert ...
Der Nachwuchs in deutscher Schauspielkunst braucht
niemandem Sorge zu machen.
Mred Kerr.