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24. bas eitennand
Schluß fehlte. Auch die Aigners lieben sich sehr. Trotzdem
währten Darstellers abgeklärte Kunst gerecht. Es war in allem
nippte der Doktor v. Aigner an jedem Blümlein, das ihm Liebes¬
nd Musik.
eine lebensvolle Leistung, der nichts Komödienhaftes anhaftete.
lust bot. Frau Anna freilich verstand nicht zu resignieren. Sie Frl. Elsinger gab die sehr schwierige Partie der etwas stark
schied sich vom Gatten, schaffte sich ihren Beruf und erzog ihren ans Problemhafte erinnernden Frau Genia mit ihren starken
Hauspielhaus.
Buben. Freilich um den Buben, just als sie am stolzesten auf ihn
und doch feinen Mitteln sehr überzeugend. Für die schwächste
Wer weiß was in ihr wohnt?
war und sein konnte, den Fährnissen der Erotik, die in den
Figur des Stückes, die geschiedene Frau von Aigner, trat Frau
hrer Erscheinungen? Friedrich
weiten Herzen dieser Gesellschaftstypen neben dem Tennis die
Ellmenreich mit ihrer ganzen großen Kunst ein, so daß man
verständige Frau Genia. Und
Hauptrolle spielt, erliegen zu sehen. Er ist der unglückliche
die schwache Position der Figur im dramatischen Getriebe des
Liebe ist, sie konzentriert sich
Glückliche, der Frau Genias Leib und Liebe gewann und vom in
Stückes gar nicht merkte. Heinrich Lang gab dem Doktor
iter liebt in der Runde wie der
seiner Liebe beleidigten Gatten, just als der aus den Armen einer
von Aigner, der vom Dichter nicht viel besser behandelt als die
Blüten nippt, deren leuchtende
Demivierge wieder der Gattin zutaumelte, niedergeknallt wird.
Frau, symphatische Züge und eine sehr eindringliche Charakteristik.
findet sich damit ab. Die Zu¬
Wie in einem Spiegel läßt Schnitzler das Schicksal der Hofreiters
[Gebhardt setzte für den jungen Otto von Aigner seine ganze
hählich zu mütterlicher Sorge.
auftreten im Schicksal der Aigners. Auch Frau Genia scheidet sich
symphatische Jugendlichkeit ein. Eine feine Charaktertype schuf
mer, ob ihres Mannes Liebes¬
nun von ihrem Manne, der ihr jetzt Grauen einflößt. Und auch
Frau Otto=Körner aus der Frau Wahl, einer echten Dame
Bisweilen spielt sie mit dem
die Hofreiters haben einen Buben. Jetzt ist er 13 Jahre alt
der mondainen modernen Gesellschaft. Eine frühreife und früh¬
Ehe sie sich über die Seiten¬
und faßt die Summe seiner Empfindungen, als er nach längerer
verdorbene Tochter der Dame gewann durch Paula Silten
hte sie gar daran, freiwillig aus
Abwesenheit ins Elternhaus heimkehrt, in die beiden Worte zu¬
vortrefflichst Gestalt. Andere Gesellschaftstypen wurden durch
hat einen Buben, den sie lieb hat.
sammen: „Mutter, Vater!“ Aber es wird schon die Zeit kommen,
Toni Heydorn, Hans Andresen, Paul Ellmar,
Gemeinschaft hat sie aufgegeben,
wo seine Empfindungen und Stimmungen in dem weiten Land
Emil Stettner, ein sehr braver Hausfreund von Carl
n noch an ihrem Manne hängt.
seiner Seele gerade ebenso irregehen, wie die seiner Eltern,
Wagner, ein ewiger Tennisspieler von Hans Pichler
er Ausführung des Revanche¬
denn er entstammt ihrem Milieu und wird wahrscheinlich in ihm
ausgezeichnet wiedergegeben. Besonders hervorgehoben zu werden:
hat sie erfolglos umworben, und
leben und sich in ihm und nach ihm entwickeln.
verdient Brahms komischer, aber fein gesehener Hotelportier.
ß, daß er sich erschoß, als er die
Fabel und Personen der Tragikomödie „Das weite
Ueberhaupt standen Spiel und Zusammenspiel an diesem Abend
kkannte. Die Seele dieser Frau
Land“ sind interessant, aber beide machen doch nicht recht warm.
auf besonderer Höhe. Das half der Wirkung des Stückes sehr
it sich in ihr aus. Nicht einmal
Bei dem vielen Dichterischen des Stückes, das vor allem im
nach und stärkte die Teilnahme des Publikums dermaßen, daß
sie doch dem Aerger über die
Nebenwerk steckt, fehlt es den Hauptpersonen und ihrem Schicksal
man am Schluß neben den Darstellern auch Herrn Dr. Hage¬
netter junger Fant gewinnt in
an der Weihe durch den Dichter, die uns Menschenschicksale mit
mann immer wieder vor die Rampe rief.
Liebe und ihren Leib. Ein
innerster Anteilnahme wieder miterleben läßt. Dabei ist alles
gut motiviert. Nie hat man das Gefühl: Ja, weshalb geschieht
die Erotik des Herrn Friedrich
das? oder, weshalb geschieht es gerade so? Das stimmt alles.
keine Frau. Doch allen schwülen
Die Rechnung klappt. Aber es ist nur eine Rechnung, die in
Anhieb. Angefressene Bankiers¬
verschlungenen Ansätzen sich entwickelt bis zur richtigen Lösung.
fe Mädel, und hat doch eine so
Nur fehlt das Hinreißende, das Aufwühlende, das Ergreifende
einer Frau, daß er ihren Lieb¬
des Kunstwerks dabei. Freilich war es wohl kaum möglich, aus
kränktem Ehrgefühl oder einer
diesem zwischen Tennis und Flirt, zwischen Geldmachen und
tung — aus tief empfundener
erotischem Tosen taumelnden Milieu solch ein Kunstwerk
er¬
stehen zu lassen.
doch wird es erklärt aus dem
Herr Dr. Hagemann hatte bei der Inszenierung der
hur Schnitzler eignenden
fünf Akte meines Erachtens eine sehr glückliche Hand in
der
eobachtung und Detailgestaltung
dem
Widerspiegelung des Hautgout dieser Gesellschaft mit
immer geschäftige, schlaffe, stark
Sie
speziellen Wiener Einschlag durch die Bühnenbilder.
modernen Gesellschaft, die sich
atmeten ganz und gar den Geist des Milieus des Stückes. Ueppig
Nilien sind Friedrich und Genia
parfümierter Prunk mit den nötigen Spritzern Benzin.
Un
sondern Typen, wie man ihnen
die Darsteller fügten sich allesamt samos in diesen Kreis,
Tragikomödie „Das weite
Glänzend in seiner flatternden Lebemännlichkeit und erotischen
ants. Alles, das Genia und
Begehrlichkeit war der Hofreiter Nhils. Auch dem gemüts¬
erleben, erlebten vorher schon! losen, grausamen Zug, der dem Manne anhaftet, und der am
Anna. Nur der katastrophale! Ende doch Frau Genia sich von ihm scheiden läßt, wurde des be¬
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Schluß fehlte. Auch die Aigners lieben sich sehr. Trotzdem
währten Darstellers abgeklärte Kunst gerecht. Es war in allem
nippte der Doktor v. Aigner an jedem Blümlein, das ihm Liebes¬
nd Musik.
eine lebensvolle Leistung, der nichts Komödienhaftes anhaftete.
lust bot. Frau Anna freilich verstand nicht zu resignieren. Sie Frl. Elsinger gab die sehr schwierige Partie der etwas stark
schied sich vom Gatten, schaffte sich ihren Beruf und erzog ihren ans Problemhafte erinnernden Frau Genia mit ihren starken
Hauspielhaus.
Buben. Freilich um den Buben, just als sie am stolzesten auf ihn
und doch feinen Mitteln sehr überzeugend. Für die schwächste
Wer weiß was in ihr wohnt?
war und sein konnte, den Fährnissen der Erotik, die in den
Figur des Stückes, die geschiedene Frau von Aigner, trat Frau
hrer Erscheinungen? Friedrich
weiten Herzen dieser Gesellschaftstypen neben dem Tennis die
Ellmenreich mit ihrer ganzen großen Kunst ein, so daß man
verständige Frau Genia. Und
Hauptrolle spielt, erliegen zu sehen. Er ist der unglückliche
die schwache Position der Figur im dramatischen Getriebe des
Liebe ist, sie konzentriert sich
Glückliche, der Frau Genias Leib und Liebe gewann und vom in
Stückes gar nicht merkte. Heinrich Lang gab dem Doktor
iter liebt in der Runde wie der
seiner Liebe beleidigten Gatten, just als der aus den Armen einer
von Aigner, der vom Dichter nicht viel besser behandelt als die
Blüten nippt, deren leuchtende
Demivierge wieder der Gattin zutaumelte, niedergeknallt wird.
Frau, symphatische Züge und eine sehr eindringliche Charakteristik.
findet sich damit ab. Die Zu¬
Wie in einem Spiegel läßt Schnitzler das Schicksal der Hofreiters
[Gebhardt setzte für den jungen Otto von Aigner seine ganze
hählich zu mütterlicher Sorge.
auftreten im Schicksal der Aigners. Auch Frau Genia scheidet sich
symphatische Jugendlichkeit ein. Eine feine Charaktertype schuf
mer, ob ihres Mannes Liebes¬
nun von ihrem Manne, der ihr jetzt Grauen einflößt. Und auch
Frau Otto=Körner aus der Frau Wahl, einer echten Dame
Bisweilen spielt sie mit dem
die Hofreiters haben einen Buben. Jetzt ist er 13 Jahre alt
der mondainen modernen Gesellschaft. Eine frühreife und früh¬
Ehe sie sich über die Seiten¬
und faßt die Summe seiner Empfindungen, als er nach längerer
verdorbene Tochter der Dame gewann durch Paula Silten
hte sie gar daran, freiwillig aus
Abwesenheit ins Elternhaus heimkehrt, in die beiden Worte zu¬
vortrefflichst Gestalt. Andere Gesellschaftstypen wurden durch
hat einen Buben, den sie lieb hat.
sammen: „Mutter, Vater!“ Aber es wird schon die Zeit kommen,
Toni Heydorn, Hans Andresen, Paul Ellmar,
Gemeinschaft hat sie aufgegeben,
wo seine Empfindungen und Stimmungen in dem weiten Land
Emil Stettner, ein sehr braver Hausfreund von Carl
n noch an ihrem Manne hängt.
seiner Seele gerade ebenso irregehen, wie die seiner Eltern,
Wagner, ein ewiger Tennisspieler von Hans Pichler
er Ausführung des Revanche¬
denn er entstammt ihrem Milieu und wird wahrscheinlich in ihm
ausgezeichnet wiedergegeben. Besonders hervorgehoben zu werden:
hat sie erfolglos umworben, und
leben und sich in ihm und nach ihm entwickeln.
verdient Brahms komischer, aber fein gesehener Hotelportier.
ß, daß er sich erschoß, als er die
Fabel und Personen der Tragikomödie „Das weite
Ueberhaupt standen Spiel und Zusammenspiel an diesem Abend
kkannte. Die Seele dieser Frau
Land“ sind interessant, aber beide machen doch nicht recht warm.
auf besonderer Höhe. Das half der Wirkung des Stückes sehr
it sich in ihr aus. Nicht einmal
Bei dem vielen Dichterischen des Stückes, das vor allem im
nach und stärkte die Teilnahme des Publikums dermaßen, daß
sie doch dem Aerger über die
Nebenwerk steckt, fehlt es den Hauptpersonen und ihrem Schicksal
man am Schluß neben den Darstellern auch Herrn Dr. Hage¬
netter junger Fant gewinnt in
an der Weihe durch den Dichter, die uns Menschenschicksale mit
mann immer wieder vor die Rampe rief.
Liebe und ihren Leib. Ein
innerster Anteilnahme wieder miterleben läßt. Dabei ist alles
gut motiviert. Nie hat man das Gefühl: Ja, weshalb geschieht
die Erotik des Herrn Friedrich
das? oder, weshalb geschieht es gerade so? Das stimmt alles.
keine Frau. Doch allen schwülen
Die Rechnung klappt. Aber es ist nur eine Rechnung, die in
Anhieb. Angefressene Bankiers¬
verschlungenen Ansätzen sich entwickelt bis zur richtigen Lösung.
fe Mädel, und hat doch eine so
Nur fehlt das Hinreißende, das Aufwühlende, das Ergreifende
einer Frau, daß er ihren Lieb¬
des Kunstwerks dabei. Freilich war es wohl kaum möglich, aus
kränktem Ehrgefühl oder einer
diesem zwischen Tennis und Flirt, zwischen Geldmachen und
tung — aus tief empfundener
erotischem Tosen taumelnden Milieu solch ein Kunstwerk
er¬
stehen zu lassen.
doch wird es erklärt aus dem
Herr Dr. Hagemann hatte bei der Inszenierung der
hur Schnitzler eignenden
fünf Akte meines Erachtens eine sehr glückliche Hand in
der
eobachtung und Detailgestaltung
dem
Widerspiegelung des Hautgout dieser Gesellschaft mit
immer geschäftige, schlaffe, stark
Sie
speziellen Wiener Einschlag durch die Bühnenbilder.
modernen Gesellschaft, die sich
atmeten ganz und gar den Geist des Milieus des Stückes. Ueppig
Nilien sind Friedrich und Genia
parfümierter Prunk mit den nötigen Spritzern Benzin.
Un
sondern Typen, wie man ihnen
die Darsteller fügten sich allesamt samos in diesen Kreis,
Tragikomödie „Das weite
Glänzend in seiner flatternden Lebemännlichkeit und erotischen
ants. Alles, das Genia und
Begehrlichkeit war der Hofreiter Nhils. Auch dem gemüts¬
erleben, erlebten vorher schon! losen, grausamen Zug, der dem Manne anhaftet, und der am
Anna. Nur der katastrophale! Ende doch Frau Genia sich von ihm scheiden läßt, wurde des be¬