II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 484

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24. Das weiteLand
I. Saterr. bebdral. kenz. C#l.—
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Verfretungen
in Berlin, Budapest, Chicaga, Christlanla, Genf, Kopen¬
en, Lendon, Madrid, Malland, Mieneapolls, New-Vork,
Paria, Rom, San Franciaco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quelienangabe ehne Guwans).
Aoeechaltt aus:
Generalanzeiger für Düsseldorf
9 71. 1911
PeR:
Düsseldurf 94
#
erenen enen
einer ganz prachtvollen Wiedergabe heraus und die Sin¬
Se
Kuns. und Wissenschaft.
fonie E-moll „Es muß doch Frühling werden“ offen¬
in
barte viel edle Schönheit des Klanges! — Prof. Ernst
un
[Kölner Kunstbrief.] Köln, 7. Nov. Anschließend an
Wolff hielt eine sehr fein empfundene kurze Gedenkrede
wi
Reinen letzten Theaterbrief sei von den verschiedenen
und der Abend schloß mit Beethovens „Achter“, nachdem
bei
iszt =Gedenkfeiern die am 21. Oktoher zur Vorfeier
Magsalene Seebe=Dresden, die in der Hillerschen Hymne
be¬
von des Meisters 100. Geburtstage veranstaltete des
das Solo mit wohllautendem hohen Sopran gesungen,
die
[Opernhauses gemeldet, die in einer guten Neuein¬
einige Lier von Hugo Wolff zum Vortrag gebracht. — die
studierung der „Legende von der hl. Elisabeth“ unter
Im Deutschen Theater — das mit zwei ent¬ An
Kapellmeister Weißleders sorgsamer musikalischer Fühetzückenden Rokoko=Matineen aufwartete, in
denen
un
rung bestand. Die Regie hatte schöne szenische Bilder ge¬
[Goethes Jugendlustspiel „Die Mitschuldigen“
8
schaffen, nur vollzog sich das Rosenwunder selbst
(1768) literarhistorisch so hochinteressant, das seltene ab
nicht sinnfällig genug, statt etwa elektrisch auf= Rampenlicht erblickte, gab es eine vortreffliche Erste ge¬
glühender, vielleicht aus mattem Milchglas bestehender
aufführung von Ottomar Enkings Koggen¬
mi
Blumen hatte man Elisabeth, die von Wanda Achsell stedter mit liebevollster Detailkunst gemaltem Idyll „Das
dei
Khr vornehm poctisch gesungen und gespielt wurde, nur Kind“ über die Uraufführung von Dauthen=kal
—mit einem bläßlichen Rosenstrauch ausgestattet.“ Amsdeys „Frau Raufenbarth“ telegraphierte ich
tat
gleichen Tege fanden, nicht gerade angenehm, noch weni Ihnen bereits: es handelt sich um ein Theaterstück von
nie
ger bequem für den Reserenten, zwei — gleich zwei! — sehr krassen „Efiekten“, der Lyriker Dauthendey
ga
Schauspiel=Premieren
oh, wie großebehandelt seinen einfachen alltäglichen Stoff — eine rechem¬
städtisch werden wir! — statt, die ich mir natürlich einefnende Mutter gegen die Liebesheirat ihres Kindes — doch in
nach der anderen „im Wiedertolungsfalle“ ansahl im
als Dramatiker recht brutak=naiv, Fastnachtstrubel erfüllt
D
Schauspielhaus: Arthur: S#zuitzlers neueste
das ganze Stück mit seinem rohen Lärm, die Liebenden
Tragikomödie „Das weite Land“, über deren pein¬
gehen unter, er wird durch den von der kalt=berechnenden
bie
lich ärgerlichen Inhalt Sie ja bereits aus Ihren Ber¬
Mutter protegierten Nebenbuhler einfach erschossen, sie
an
liner un Münchener Berichten die Leser genau orien¬
wird am Schluß wahnsinnig! usw. Abgesehen von einigen
lic
tiert haben.. Wenn man Schnitzters seine oft im Dialog so Feinheiten des Dialogs eine stellenweise doch sehr rohe —
bei
geistreiche Kunst der Seelenanalyse schätzt — und wie
Kolportage=Roman=Tragik! Wie fein ist dagegen die
rei,
sollte man nicht! — tur einem dies wirklich schwache
lebensechte, auch „grelle“ Tragik, die in „Rosenmontag“l hen
romanhafte Stück weh. Die hiesige Aufführung war hohen
den Fasching in die Liebestragödie hineinspielen läßt! — ims
Lobes wert, namentlich boten Heinr. Goetz als „schlanker
Dies muß ich leider sagen, obwohl ich des Autors
baf
Egoist“ deshalb von den Frauen besonders begehrter —
ethische Ideen, seine „Liebes=Religion“ wirk= eh#
Hofreiter, Margarete Frey in der schönen und dankbaren
lich hoch schätze! —
Dr. Rud. Regeniter.
Rolle der Dulderin Genia, ausgezeichnetes.
[Berliner Musikbrief.] Berlin, 8. Nov. Die S.
Opernhaus absolvierte Yvonne de Treville
Komische Oper hat nunmehr wieber eine neue
die wir von den Festspielen her bereits vorteilhaft Direktion erhalten und ist nach einem kurzen Inter= be
kannten
— ein zweimaliges Gastspiel und bereitete
regnum als Operettentheater wieder ernsthafte Opern¬
als Violetta, Verdis Kamiliendame (Traviata), die sie
bühne geworden. Frau Aurelie Révy=Chapman ist die bi
italienisch sang, durch die hohe Kunstiertigkeit ihrer Nachfolgerin Direktor Gregors, sie will das unter dem O
schönen Stimme großen Genuß. Auch ihre — deutsch
jetzigen Wiener Hofoperndirektor zu hoher Blüte ge¬
gesungene Mimi (Wohôme), die sie bereits 1908 im En¬
langte Institut in dessen Sinne weiterführen und haupt¬
W
semble der Monnaie hier dargestellt, war eine fesselnde
sächlich solche Werke bringen, die hier bisher unbekannt
Leistung, wenn mir auch die Künstlerin in Traviata
waren. Es lohnte sich schon, des begabten Itelieners
*
stimmlich weit besser aufgelegt erschien!
Das erste
Giordans dreiaktiges Musikdrama „Sibirien“
Cürzenich=Konzeri am 24. Oktober huldigte im
als Novität vorzuführen, denn es steckt in dem mit dem
Ii
ersten Teil des Abends den Manen F. von Hillers
heißblütigen Temperament der jungitalienischen Schule
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durch eine Gedächtnisfeier seines 100. Geburts¬
geschriebenen Werk neben manchem winiger Gelungenen di
toges, die uns Gelegenheit gab, des Meisters vornehme
eine Menge dramatischer Tonflut, packender Melodie!
von echtester Tonschönheit stets durchwehte edle Ton¬
und schönklingender Orchesterbehandlung. Aber als ge
sprache kennen zu lernen: Israels Slegesgesang (Hymne] Debüt für ein neues Opernensemble mag es doch eine
op. 151) mit seinen herrlichen Chorwirkungen, kam in zu schwierige Aufgabe gewesen sein, die verfügbaren #