II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 519

I.
24. bas weite nand
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Fortsetzung in der zweiten Beilage.
immer geschmackvolle und geschickte Arrangement halten. Für die
Hauptrolle hatte man sich Herrn Monnard vom Lessingtheater in
— Berlin verschrieben, einen rassigen Künstler, der diesen brutalen Tat¬
dieser ist hierzu erst vereit, ienn Walther Ihn.einen uI1,
menschen ganz meisterlich verkörperte. Seiner ganzen Art traute man
folger stellt. Ein solcher wäre, falls er in Mailand freizubekommen
von vorneherein die selbstverständlichen Erfolge im Geschäfts= und
ist, Serafino, der Direktor der Scala. Die deutsche Oper in
Liebesleben ohne Einschränkung zu. Er hatte die zynische Ueberlegenheit
Wien soll Hans Richter leiten, der wieder frischer ist als bisher.
des längst Desillusionierten und versteckte sie geschickt hinter einer
R. Gera, 1. Dezember. (Privat=Telegramm.) Im Hoftheater
einnehmenden, weichen Ironie. Von einem Wiener hätte man
zu Gera erlebte das dreiaktige Schauspiel „Um eines Königs
vielleicht mehr Geist und geschmeidige Eleganz erwartet; Herr
Liebe“ von Palle Rosenkranz, ein in seiner dänischen Heimat ofi
Monnard gab statt dessen eine kraftvolle verschleierte Brutalität, die
gespielter Dramatiker, in der deutschen Uebersetzung von Ernst Schlack
den Mann von Schnitzlers Figur etwas abrückte, ihn aber ganz
seine Uraufführung. Es behandelte die historische Episode zwischen
gewiß nur glaubhafter machte. Frau Rosner spielte die Genia
Heinrich VIII. und Anna Boleyn, der Mutter der großen Königin
mit reifer Kunst und warmer Innerlichkeit und verstand es
Elisabeth. Der dramatische Mittelpunkt liegt im zweiten Akt, der
ausgezeichnet, dieser Frau den seelischen Adel auch dann zu wahren,
allein als ganz gelungen anzusehen ist, während im ersten Akt die
als sie sich verliert. Die junge Erna, die in Hofreiter ihr Schicksal sucht,
Exposition zu longatmig, der dritte durch überflüssige Episoden in
gab Fräulein Sering; am Anfang hätte die kokette, spielerisch¬
die Länge gezogen und seiner dramatischen Wirkung beraubt ist. Trotz
elegante Wienerin stärker betont sein können, vom dritten Akt an
dieser Mängel ist es ein brauchbares Stück.
aber gelang der Künstlerin eine durch echtes Temperament ungemein
R. Eisenach, 1. Dezember. (Privat=Telegramm.) „Scher¬
fesselnde Leistung. Verständig, aber nicht immer ohne theatralischen
bengericht", Schauspiel in drei Akten von Hans Hauptmann,
Anflug spielte eine Debütantin, Frau Wolter, die lebengereifte
wurde bei seiner Uraufführung mit starkem Applaus aufgenommen,
Schauspielerin Frau Meinhold. Frau Peppler war eine echte
der bereits nach dem ersten Akt einsetzte. Namentlich die Ehren¬
Wiener Klatschschwester, Fräulein Bauer eine Wiener Bankiers¬
gerichtssitzung erzielte eine starke Wirkung.
gattin, die man sich, ebenso wie ihren Gatten, Herrn Förster,
Stuttgart, 30. November. Wie das „Neue Tagblatt“ be¬
eleganter und weltmännischer vorstellen möchte. Nicht leicht
richtet, hat heute Nachmittag eine von dem Kultusminister v. Fleischhauer
hatte es Herr Werder als großzügiger Hoteldirektor, Liebes¬
einberufene Versammlung vorbereitende Schritte für die Veran¬
staliung einer württembergischen Kunstausstellung
künstler und Dolomitenherrscher; aber er hätte sich doch wohl anders
beschlossen, mit der im Frühjahr 1913 das an Stelle des abgebrannten
als durch lautes Pathos aus der Affäre ziehen können. Herr
Hoftheaters gegenwärtig entstehende Kunstausstellungsgebäude eröffnet!
Aldor war ein vornehmer junger Liebhaber; Herr Falke als
werden soll. Zu der Ausstellung sind Werke der bildenden Künste,
anständiger, herzensklarer Dr. Mauer hatte sich für diesen Klugen,
Malerei und Bildhauerei, nicht aber der Architektur und des Kunst¬
gewerbes zugelassen. Sie wird im wesentlichen deutschen Charakter
Ueberlegenen leider eine viel zu jugendliche Maske zurechtgelegt.
tragen mit internationalem Einschlag. Die Mittel werden so reichlich
Aus der Fülle wirksamer Chargen, die mit wechselndem Gelingen für
bemessen sein, daß für den Ankauf von Werken etwa 200000 M. zur
humoristische Lebendigkeit zu sorgen hatten, sei nur der exzellente
Verfügung stehen werden.
Dichter Rhon des Herrn du Bois=Reymond genannt: bis in
Karl Schönherr hat, wie die „Leipziger Abendzeitung“
Bewegungen und drollige Einzelheiten eine lebensprühende Schöpfung.
mitteilt, zwei neue Dramen aus dem Tiroler Bauernleben geschrieben;
das eine behandelt die Frage der Fruchtbarkeit und wird wahr¬
Dichter, Gast, Aufführung — sie gaben zusammen einen ungewöhnlich
scheinlich auch diesen Namen tragen. das andere heißt: „Tiroler
interessanten Abend, der uns längere Zeit in der Erinnerung haften
Bauern von 1809“. Beide sind in drei Akte gegliedert, eine Ein¬
wird.
teilung, die Schönherr auch allen seinen zukünftigen Bühnenarbeiten
Franz Deibel.
geben will. Er wird demnächst auch eines seiner ersten Werke, den
„Sonnwendtag“, in drei Akte umarbeiten.
Aus Kunst und Wissenschaft.
Richard Strauß' Musikdrama „Elektra“, das bisher!
R. Berlin, 1. Dezember. (Privat=Telegramm.) Unker den
in deutscher, französischer, italienischer, böhmischer und ungarischer
Persönlichkeiten, die als Nachfolger Hugo v. Tschudis in München in
Sprache zur Aufführung gelangte, wird demnächst auch in englischer
Sprache (übersetzt von Alfred Kalisch) in Szene gehen. Herr Direktor
Betracht kommen, wird auch Professor Heinrich Wölfflin
Ernst Denhof hat die „Elektra“ zur Aufführung erworben und wird die
genannt.
Oper voraussichtlich im Monat Februar nächsten Jahres in Städten
R. Berlin, 1. Dezember. (Privat=Telegramm.) Die Wiener
wie Edinburgh, Glasgow, Manchester, Leeds, Hall u. a. geben.
und Münchener Kapellmeisterfrage steht jetzt so, daß der Wiener Hof¬
Upsala. Professor A. Gullstrand hat, wie die
kapellmeister Bruno Walther, ein geborener Berliner, einen
„Deutsche Mediz. Wochenschr.“ mitteilt, den ihm zugefallenen Nobel¬
preis (100000 Kronen) der Medizinischen Fakultät zur Unterstützung
vom Münchener Generalintendanten Freiherrn v. Speidel bisher
wissenschaftlicher Reisen und zur Unterhaltung eines Instituts für
allein unterzeichneten fünfjährigen Kontrakt mit einer Jahresgage Physiologie und pathologische Anatomie überwiesen.

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Archangelsk
Petersburg
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Warschau
Mossen
Krakau
Wien
Budapest
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