II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 528

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24. Daste Land
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Beide Gäste waren wiederholt der Gegenstand be= Regie hatte allerhand neue Arrangements getroffen, sich zuerst aus einem Säuglingsheim ein Kind geben.
geisterten Jubels, und nach dem vierten Akt dauerte von denen mich namentlich die bessere Beleuchtung
es geraume Zeit, bis der Vorhang zur Ruhe kam.
des dritten Akts erfreute. Zugleich aber hatte mon
Ihr Mann ist notürlich entzückt. Als das Kind von
Ein dritter Gast wor Herr Willy Bader, und dieser
wieder der Vorliebe für das Kavalleristische Raum
der Mutter zurückgefordert wird, läßt sie sich einen
war eigentlich der wichtigste, weil er auf Engagement
geben zu sollen geglaubt: die Königin erschien im
der Zwillinge ihrer Wäscherin geben, um diesen
für den ersten Bassistenposten auftrat. Sein Marcel
ihrem Mann vorzustellen, und muß, nachdem der
erwies sich dem Volumen und der Tragfähigkeit nach
dritten Akt zu Pferd. Es mag ja sein, daß Fräulein Monn beide zugleich gesehen hat, sich als Mutter
als ausreichend. Aber sein Ton entwickelle eigent¬
Hempel das von Berlin, wo man königliche Personen von Zwillingen vorstellen. Schließlich läßt sie sich,
bekonntlich gern hoch zu Roß sieht, so gewohnt
lich keinen besonderen Reiz für das Ohr. Er besitzt
um endlich das Kind aus dem Säuglingsheim frei¬
ist, und in diesem Foll hätte man natürlich recht ge¬
keinen recht edlen und glatten Metallklang und zeigte
tan, ihr auch hier diese Gepflogenheit nicht zu be¬
machen und der lärmenden Mutter zurückgeben zu
vielfach etwas Sprödes, Hartes und Unruhiges, wo¬
können, auch noch den weiteren Zwilling geben, und
schneiden. Aber das Roß war ziemlich unruhig
bei natürlich dahingestellt bleiben muß, ob dieses
und störte im Singen, und die Sängerin schien gegen
der Mann findet sich jetzt plötzlich als glücklicher
etwa der erklärlichen Aufregung des Probe=Gast¬
Vater von Drillingen.
ihren Willen früher abzuspringen.

spiels zuzuschreiben war. Von den mitwirkenden
Schließlich wird dann die
Sache zu einem etwas wenig imponierenden, aber
heimischen Kräften war nur Frl. Gerstorfer als
Intimes Theater.
immerhin doch nicht gar zu arg abfallenden Schluß
Valentine von früher her bekannt. Ihre temperaz
gebracht. Irgend welche literarische Qualitäten hot
mentvolle und gesanglich fein ausgearbeitete Durch¬
+ Nürnberg, 4. Dez. Das Intime Theater hat der Schwank natürlich nicht, aber er ist, wie gesagt.
führung der Rolle verdiente auch gestern volle An¬
om Samstag obend mit der ersten Aufführung des überaus wirksam und bringt manche gute Bemerkung.
erkennung, wenn auch die Stimme in der Höhe nicht
Schwanks in 3 Akten von Margaret Maye: Das Hauptverdienst an dieser Wirkung ist Frl.
„Mein Baby“ einen außerordentlichen Loch¬
immer so weich klang, wie es bei der Sängerin die
Lindeck zuzuschreiben, die mit drastischen Mitteln die
erfolg gehabt. Das Publikum hat sich die 3 Akte
Regel ist. Von den neu eingetretenen Kräften ist
hindurch auf das allerbeste unterhalten, und es hot
Wöchnerin und Mutter gab. Auch Herr Clodius
diesmal Stella Eisner der Preis zuzuerkennen, die
derort gelacht, wie es in dem Theater kaum jemals
wußte den richtigen Ton für ihren Mann zu finden.
den Pagen mit guter Technik und recht fließend sang.
ärger geschehen ist. Der Schwank ist eigentlich eine
Sonst wären von den Darstellern noch Herr Heinz
Besonders kam eine chromotische Skala ganz virtnos
Pabst und Frl. Hedi Herbert zu nennen, die aber
mit Tert verseyene Zirkuspantomime; er ist ganz beide nicht recht in ihrem Fahrwasser waren.
zu Gehör, und die Cavatine erhielt Beifall bei offe= grob zusommengemacht, aber doch in einer so drastisch Namentlich die Kunst des Herrn Pabst arbeitet zu
ner Szene. Die Damen Held und Hothum schlossen lustigen Weise, daß man selbst dann lachen muß.
sich im Domen=Terzett und =Quortett den Genann= wenn der schon seit längerer Zeit vorausgeahnte
diskret und intim, um in einem solch derb ge¬
ten mit Erfolg an. Herr Rudow als Nevers war zu
Haupttrick wirklich in die Erscheinung tritt.
zimmerten Schwank zu richtiger Geltung zu kom¬
Anfang etwos matt in der Tongebung. Ebenso wäre
Es
handelt sich in dem Schwank um ein Ehepaar,
men. Diese Würdigung seiner Leistung soll natür¬
von Herrn Stern als St. Bris bedeutend mehr welches sich fortwährend streitet, nomentlich deshalb,
lich in gar keiner Weise ein Tadel sein, eins schickt
Energie und Wucht in Ton und Darstellung er¬
weil die Frau suxchtbar schwindelt und dann weil
sich nicht für alle. Die Regie durch Herrn Direktor
wünscht gewesen, und Herrn Schubert lag die nach
die Ehe kinderlos geblieben ist. Der Mann möchte
Hans Blum hatte alles mögliche getan, um ein ge¬
der Höhe sehr anspruchsvolle Partie des hugenotti¬
schlossenes Zusammenspiel und schlagende Wirkungen
um alles in der Welt Kinder, während die Frau die zu erzielen. Sehr vernünftig wor es vor allem, daß
schen Chorführers wenig günstig. Von den kleineren häßlichen Babys verobscheut Da nun der Mann man die nach dem zweiten Akt angesagte Zwischen¬
Rollen erregten einige der allerkleinsten unfreiwillige nach einer schlimmen Eifersuchtsszene angeblich auf pause fallen ließ und dos Stück in einem Zug
Heiterkeit. Orchester, Chöre und Ballett, von denen Nimmerwiedersehen verschwindet, so will die Frau, herunterspielte, denn es wäre gefährlich gewesen,
erstere unter Leitung des Herrn Del Cupolo stan= die ihn im Grunde des Herzens doch gern haf ihn das Publikum zu einem ruhigen Nachbenken über“
den, befriedigkan im allgemeinen; im Finale des zurückrufen dadurch, daß sie sagt, sie sei die Mutter diese Clownspässe kommen zu lassen.
zweiten Aktes war das Orchester etwas zu laut. Die eines Kindes geworden. Zu diesem Zweck läßt sie