aus verborgener Liete zu ihrem Mam der lee S
Leidenschaft eines jungen Künstlers, des Russen Kor zur Geltung. Frl. Karoly statt
sakoff versagt, der darum aus dem Leben ging. Das! mit modern mädchenhafter Entschied
macht ihr nun die Nähe ihres Mannes unerträglich.
würdiger Vornehmheit sprach Frau
Sie sagt ihm auf seine Fragen die Wahrheit. Nun
Worte einer freiwillig Vereinsumten
ist plötzlich er es, der nicht bei ihr aushält. Er be¬
hold=Aigner) träftig und voll Gef
greift das Opfer dieser Frauentugend nicht, sie wird
bel den Part ihres Sohnes, des
ihm unheimlich. Er verläßt sein Haus und begibt
Den verschlagenen und intriguanten
sich in Begleitung seines Freundes, des Arztes Dr. gab Herr Hardimuth mit beiß
Mauer, in die Alpen. In einem Tiroler Hotel findet und Ironie. Frl. Winter war als
er dann den größeren Teil seiner städtischen Gesell= kiersfrau wohl zu wenig repräsentati
schaft wieder. Da ist der Bankier Natter, der Mann als „Mama Wahl“ sehr interessant
jener Letzten, und diese selbst; da ist die wortreiche, tem Humor. Herr Mahr gab d
klatschhafte Frau Wahl mit ihrem snobistischen Sohn Rosenstock, eine nichtssagende, überflü
und ihrer sehr modernen, sehr entschiedenen, sehr
der nichts anzufangen ist, Herr K
persönlichkeitsstolzen Tochter Erna; da ist der junge
Kreindl mit bekanntem Geschick.
Herr Kreindl mit dem vergeblichen Fanatismus der
der die Dekorationsfigur des Husam
Tennis=Meisterschaft, und die anderen Typen, Char¬
„(Stanzides“ darstellte, wirkte mit
gen und Karikaturen. Da trifft der Unstete auch auf
lichen Attila wenig dekorativ — frü
einen, der ihm wie ein kaum verändertes Spiegelbelo
mit dem Theaterschneider vor dem
seiners elbst erscheinen muß. Der Direktor des Hotels,
lich empfehlen. Die übrigen Nebenfig
Dr. v. Aigner, ist es; Lebemann, Politiker, Unter¬
Das Haus war ausverkauft; das
nehmer, und in allem ebenso erfolgreich, ebenso un¬
das Stück mit geteiltem, die vorzüg
verwüstlich, ebenso wenig sentimental, wie Hofreiter
mit einmütigem Beifall auf und übe
selbst. Seit vielen Jahren ist er, nach dem ersten
ders den Gast, Herrn Korff, mit Au
Treubruch, den seine Gattin entdeckt hat, von den
Seinen weg. Sein Sohn Otto, jetzt schon Fähnrich
Jugend. Schauspiel in 3 A
bei der Marine, ist ihm ein Unbekannter. Früher
—
einmal war Dr. Aigner einer der Allerkühnsten;
eine halsgefährliche Bergspitze, die er als erster koll¬
ristisch bezwungen hat, führt seither seinen Namen.
Aber feitdem ihm das Alter die gewagtesten Touren
verwehrt, mag er auch die leichteren nicht mehr, die für
ihn noch ganz unbedenklich wären. Er verzichtet rest¬
los, wo er nicht siegen kann. Hofreiter aber ist keiner
von denen, die sich jemals bescheiden. Mit seinem
Freund, dem bravon Doktor und mit Erna Wahl
erklimmt er die lebensgefährliche Spitze. Droben,
im Rausch der Höhe, treibt es die beiden zueinander;
Erna wird die Geliebte Hofreiters.
Indessen hat auch seine Frau einen gefunden,
den sie nicht wieder, wie jenen unglücklichen ersten,
tödlicher Hoffnungslosigkeit überlassen will. Es ist
der Sohn des Hoteldirektors, der junge Marinefähn¬
rich. Hofreiter entdeckt bei seiner Rückkehr das Ver¬
hältnis. Der Selbstmord jenes Ersten, der sich aus
Liebe zu dieser Frau getötet hatte, war ihm damals
unbegreiflich und unerträglich. Nun aber, da er den
Zweiten glücklicher sieht, treibe ihn seine Eitelkeit,
reizt ihn seine Nervosität, verführt ihn der Rausch
seines eigenen verliebten Taumels zu einer jähen
Gebärde der Rache. Er provoziert den jungen Men¬
schen zu einem Duell. Es soll eine ganz unbedenkliche
Sache sein, Ehrenkomödie, um der Form zu ge
nügen. Aber der Fähnrich bleibt tot auf dem Platz.
Hofreiter hat ihn mit festem Willen erschossen. Nicht
aus Haß und nicht aus Eifersucht; sondern weil er in
dem kühlen kühnen Auge des Nebenbuhlers den Blick
der Jugend sah, der Jugend, vor der er sich trotz
seiner sieghaften Unnahbarkeit nun doch verloren
weiß. Und darum muß er diesen einen, den er eben
vor der Pistole hat, erschießen. Er weiß aber auch,
daß dieser Sieg sein letzter und sein fruchtlosester
gewesen ist. Er gibt sein gegenwärtiges Leben ver¬
Kom, dan Francisco, Stockholm, ot. Tarleug.
Onallenangebe enme Gowan).
loren, entflieht. Seine junge Geliebte, die Herz und
altt achte eessch-deutsche Teitung
Willen genug hat, sein Schicksal zu teilen, weist er
Bielitz-Blala.
zurück. Ihm ist nun gewiß, daß die Jugend nichts
mit ihm zu schaffen hat. Und in dem Augenblick, da
„
sein heimgekehrter Sohn das Haus betritt, verläßt er
H MTARERISTT
selbst es auf immer.
Die Handlung der Tragikomödie ist ungemein
breitspurig und mit vielem unnützen Ballast beschwert,
Theater, Kunst und Literatur.
der ihren Fortgang fortwährend behindert und das
Das weite Land. Tragikomödie in 5 Akten
Stück, das sich eher wie ein Roman anhört, ungebühr¬
von Artur Schnitzter Ein Spiel zwischen Liebe und
lich in die Länge zieht. Es ist ein modernes Ge¬
Tod, wie es sü fäft kein Werk von Schnitzler gibt,
sellschaftsstück, dessen Figuren der Wiener vorneh¬
unter dessen Titel sich dieser Vermerk nicht setzen men bürgerlichen Gesellschaft — aber jedenfalls nicht
ließe. Der Titel heißt hier „Das weite Land“ und der bodenständigen — entnommen sind und mit
Leidenschaft eines jungen Künstlers, des Russen Kor zur Geltung. Frl. Karoly statt
sakoff versagt, der darum aus dem Leben ging. Das! mit modern mädchenhafter Entschied
macht ihr nun die Nähe ihres Mannes unerträglich.
würdiger Vornehmheit sprach Frau
Sie sagt ihm auf seine Fragen die Wahrheit. Nun
Worte einer freiwillig Vereinsumten
ist plötzlich er es, der nicht bei ihr aushält. Er be¬
hold=Aigner) träftig und voll Gef
greift das Opfer dieser Frauentugend nicht, sie wird
bel den Part ihres Sohnes, des
ihm unheimlich. Er verläßt sein Haus und begibt
Den verschlagenen und intriguanten
sich in Begleitung seines Freundes, des Arztes Dr. gab Herr Hardimuth mit beiß
Mauer, in die Alpen. In einem Tiroler Hotel findet und Ironie. Frl. Winter war als
er dann den größeren Teil seiner städtischen Gesell= kiersfrau wohl zu wenig repräsentati
schaft wieder. Da ist der Bankier Natter, der Mann als „Mama Wahl“ sehr interessant
jener Letzten, und diese selbst; da ist die wortreiche, tem Humor. Herr Mahr gab d
klatschhafte Frau Wahl mit ihrem snobistischen Sohn Rosenstock, eine nichtssagende, überflü
und ihrer sehr modernen, sehr entschiedenen, sehr
der nichts anzufangen ist, Herr K
persönlichkeitsstolzen Tochter Erna; da ist der junge
Kreindl mit bekanntem Geschick.
Herr Kreindl mit dem vergeblichen Fanatismus der
der die Dekorationsfigur des Husam
Tennis=Meisterschaft, und die anderen Typen, Char¬
„(Stanzides“ darstellte, wirkte mit
gen und Karikaturen. Da trifft der Unstete auch auf
lichen Attila wenig dekorativ — frü
einen, der ihm wie ein kaum verändertes Spiegelbelo
mit dem Theaterschneider vor dem
seiners elbst erscheinen muß. Der Direktor des Hotels,
lich empfehlen. Die übrigen Nebenfig
Dr. v. Aigner, ist es; Lebemann, Politiker, Unter¬
Das Haus war ausverkauft; das
nehmer, und in allem ebenso erfolgreich, ebenso un¬
das Stück mit geteiltem, die vorzüg
verwüstlich, ebenso wenig sentimental, wie Hofreiter
mit einmütigem Beifall auf und übe
selbst. Seit vielen Jahren ist er, nach dem ersten
ders den Gast, Herrn Korff, mit Au
Treubruch, den seine Gattin entdeckt hat, von den
Seinen weg. Sein Sohn Otto, jetzt schon Fähnrich
Jugend. Schauspiel in 3 A
bei der Marine, ist ihm ein Unbekannter. Früher
—
einmal war Dr. Aigner einer der Allerkühnsten;
eine halsgefährliche Bergspitze, die er als erster koll¬
ristisch bezwungen hat, führt seither seinen Namen.
Aber feitdem ihm das Alter die gewagtesten Touren
verwehrt, mag er auch die leichteren nicht mehr, die für
ihn noch ganz unbedenklich wären. Er verzichtet rest¬
los, wo er nicht siegen kann. Hofreiter aber ist keiner
von denen, die sich jemals bescheiden. Mit seinem
Freund, dem bravon Doktor und mit Erna Wahl
erklimmt er die lebensgefährliche Spitze. Droben,
im Rausch der Höhe, treibt es die beiden zueinander;
Erna wird die Geliebte Hofreiters.
Indessen hat auch seine Frau einen gefunden,
den sie nicht wieder, wie jenen unglücklichen ersten,
tödlicher Hoffnungslosigkeit überlassen will. Es ist
der Sohn des Hoteldirektors, der junge Marinefähn¬
rich. Hofreiter entdeckt bei seiner Rückkehr das Ver¬
hältnis. Der Selbstmord jenes Ersten, der sich aus
Liebe zu dieser Frau getötet hatte, war ihm damals
unbegreiflich und unerträglich. Nun aber, da er den
Zweiten glücklicher sieht, treibe ihn seine Eitelkeit,
reizt ihn seine Nervosität, verführt ihn der Rausch
seines eigenen verliebten Taumels zu einer jähen
Gebärde der Rache. Er provoziert den jungen Men¬
schen zu einem Duell. Es soll eine ganz unbedenkliche
Sache sein, Ehrenkomödie, um der Form zu ge
nügen. Aber der Fähnrich bleibt tot auf dem Platz.
Hofreiter hat ihn mit festem Willen erschossen. Nicht
aus Haß und nicht aus Eifersucht; sondern weil er in
dem kühlen kühnen Auge des Nebenbuhlers den Blick
der Jugend sah, der Jugend, vor der er sich trotz
seiner sieghaften Unnahbarkeit nun doch verloren
weiß. Und darum muß er diesen einen, den er eben
vor der Pistole hat, erschießen. Er weiß aber auch,
daß dieser Sieg sein letzter und sein fruchtlosester
gewesen ist. Er gibt sein gegenwärtiges Leben ver¬
Kom, dan Francisco, Stockholm, ot. Tarleug.
Onallenangebe enme Gowan).
loren, entflieht. Seine junge Geliebte, die Herz und
altt achte eessch-deutsche Teitung
Willen genug hat, sein Schicksal zu teilen, weist er
Bielitz-Blala.
zurück. Ihm ist nun gewiß, daß die Jugend nichts
mit ihm zu schaffen hat. Und in dem Augenblick, da
„
sein heimgekehrter Sohn das Haus betritt, verläßt er
H MTARERISTT
selbst es auf immer.
Die Handlung der Tragikomödie ist ungemein
breitspurig und mit vielem unnützen Ballast beschwert,
Theater, Kunst und Literatur.
der ihren Fortgang fortwährend behindert und das
Das weite Land. Tragikomödie in 5 Akten
Stück, das sich eher wie ein Roman anhört, ungebühr¬
von Artur Schnitzter Ein Spiel zwischen Liebe und
lich in die Länge zieht. Es ist ein modernes Ge¬
Tod, wie es sü fäft kein Werk von Schnitzler gibt,
sellschaftsstück, dessen Figuren der Wiener vorneh¬
unter dessen Titel sich dieser Vermerk nicht setzen men bürgerlichen Gesellschaft — aber jedenfalls nicht
ließe. Der Titel heißt hier „Das weite Land“ und der bodenständigen — entnommen sind und mit