24. Das geite Land
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Fsris.
M. I P
mumemmnmu
hKarlsruhe.
betenden Marinefähnrich Otto Aigner, den Friedrich Hofreiter in den folgendem, bis zur Banulität tiefsinnigen Ausspruch: „Man sollte die
Nachtstunden das Zimmer seiner Frau verlassen sieht. Um nicht als menschlichen Beziehungen überhaupt mehr auf Sehnsucht stellen, wie
ite Land.
der „Dummkopf“ zu gelten, fordert Hofreiter den jungen Menschen.
auf Gewohnheit". Hofreiter hat die Sehnsucht zu der Gattin verloren.
Arthur Schnitzler.
Noch hat er, der selbst der Betrüger mancher Ehemänner ist, nicht vor,
wie er sie nun von einer auf die andere Frau überträgt. Das weite
ihn ernstlich anzuschießen, aber wie er sein junges Gesicht vor seiner
nGlühlichtern, ein kühner
Land der Seele läßt solche Grenzverschiebungen und Annexionen sehr
Pistole sieht kommt über ihn die Wut über dieses Vorrecht des
n Tätigkeit wir allerdings
zu. „Ordnung“, so meint einmal in Bezug auf den Zustand der Seele
Gegners, noch jung zu sein, und er schießt ihn zusammen. Frau
er uns anscheinend nur in
und des Herzens die moderne Erna, „Ordnung ist das Künstliche und
Genia ist auf das Tiefste erschüttert. Sie hatte die Liebe zu dem
führt wird. Denn derselbe
das Chaos das Natürliche“. Und ein chaotisches Durcheinander herrsch
Fähnrich wohl nicht anders betrachtet, als wie ihr Mann in seinen
erzigern so voll jugendlicher
denn auch in dieser künstlich so ordentlich aufgebauten Tragikomödie
eigenen mannigfachen Beziehungen zu den Frauen es sie gelehrt: ein Schnitzlers. Denn wenn man ihm von vornherein die Möglichkeit all
en mit mehr oder weniger
köstlich Spiel, — „und, wenn man erst darauf gekommen ist, sehr lustig
auskommt. Dabei besitzt er
der geschilderten Ereignissen und Charaktere zugeben wollte, — nur
anzusehen und mitzumachen". Sie hat nach demselben Nezept nichts
m Wesen, die ihm auch nach
just die Beiden, die er in den Mittelpunkt stellte, Hofreiter und seim
mehr von schweren Worten wissen wollen; es war ja auch die leicht¬
e Liebe und Treue bewahrt
Frau Genia, wollen nicht recht herein passen. Dafür hat der Dichter
herzige Anschauung des eigenen Gatten, die sie angenommen. Und
Land seiner Seele in einer
selbst sie nicht genügend zugeschnitten. Denn erstlich ist sein Hofreiter
dabei war, ebenfalls in Uebereinstimmung mit dem Seelenzustand
auch seine Liebe bewahrte.
ein viel zu trivialer Glühlichtfabrikant, um gerade bei ihm an die
ihres Mannes, die Liebe und das Zusammengehörigkeitsgefühl mit
r Gattenpflicht, und so weist
unwiderstehliche Eroberernatur glauben zu können, deren göttliche
ihm nicht erloschen und alles hätte gut werden können, wenn Hofreiter
rs Korsakow zurück, der sich
Sieghaftigkeit mit dem göttlichen Leichtsinn gepaart ist. Und dann
an diesem einen Vorgehen der Frau seine eigene Schuld erkannt und
ist anderseits seine Genia viel zu streng angelegt gewesen, um sie nun
freilich unfaßbar und macht sich wieder zu ihr zurückgesunden oder doch wenigstens auch ihre Selbst¬
Kundes fast unheimlich. Denn
dermaßen mit all ihren bisherigen Ueberzeugungen von Pflicht gegen
ständigkeit, die er so oft ihr zugesichert, respektiert hätte. Aber daß er
ich für ihres Gemahls weit¬
sich selbst aufräumen zu sehen. Nicht, daß sie sich dem jungen Fähnrich
in seinem eigenen Fall plötzlich den brutalen Egoismus und Neid des
Und wie er soeben die Be¬
zu eigen gibt, sondern daß sie in dieser Hingabe bewußt die Lieb¬
älteren Mannes gegenüber dem begünstigteren jungen Geliebten bis
löst, so ruht sein Auge schon
degradiert, das paßt niemals zu ihr. Aber Schnitzler dekretiert ein¬
zur Tötung des Letzteren walten ließ, das läßt für sie alles aus sein.
Wahl, einem echten Produkt
fach: Die Seele ist ein weites Land, d. h. eine letzte Erkenntnis, Ver¬
Die Gatten werden nie wieder zusammenkommen. Hofreiter selbst stehen aller Vorgänge in der Menschenbrust, gibt es überhaupt nicht —.
seinem alten, ernsthafteren
gibt der Gattin dahin schuld, daß sie in Wirklichkeit nicht in ihn habe! da hat er freilich alle Trümpfe in der Hand und braucht auf Folge¬
iten die halsbrecherische Be¬
hineinschauen können, wie sie gemeint habe. Die Seele ist eben, wie richtigkeit in der Charakterzeichnung, auf Logik in den Geschehnissen
angen auch des Mädchens zu
auch der Titel des Stückes es wiedergibt, ein weites Land, in dem
urer, der Erna schon einen
auch nicht das geringste Gewicht mehr zu legen.
tausend Möglichkeiten des Lebens sind. Mit Erna, der jüngsten seiner
wieder davonfährt, während
Das tut er denn auch nicht, nachdem er gleich schon mit dem
Geliebten, ist er trotzdem fertig. Er will auch do nicht gefesselt und
olomiten=Hotel das Zimmer
Titel alle Einwände zurückgeschlagen hat. Natürlich kann er nun seine
beherrscht werden, sei es, wodurch es wolle. Er fühlt plötzlich die
cht nur mit allen Nerven —
Helden reden und handeln lassen, so kunterbunt wie er mag. Sein
Einsamkeit eines Menschen, der für sich selbst ein Eigenes sein und
hoffen findet. Des andern
Zitat vom „weiten Land“ schwimmt immer oben auf. Und das ist
haben will. Aber als er den Ruf seines Knaben hört, der soeben aus
er sich und die Geliebte sonst
des Dichters Artur Schnitzler nicht ganz würdig. Demso viel Mög¬
der fernen englischen Pension in die Ferien nach Hause kommt, folgt er
Er trifft zur Nachtzeit bei
lichkeiten es der dichterischen Gestaltung seiner Absicht auch gestattet,
ihm doch mit allen Zeichen der Sehnsucht.
r an und muß hier wahr¬
so wenig wird er damit in die Tiefe der Lebensmöglichkeiten gehen
ihre früheren strengen An¬
lönnen, das letzte Geheimnis der Dinge und Menschen, das nur der
igenen Worten entsprechend,
Die Sehnsucht. Schnitzler läßt einmal seinen Fabrikanten Hof= Dichter ahnt, ergründen und künden können. Nein, Schnitzler will
ngen, schwärmerisch sie anskreiter in dem Stück darüber philolophieren und kommt zu ungefähr nun einmal auch die Tragik des Lebens wie eine Komödie anseben.
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M. I P
mumemmnmu
hKarlsruhe.
betenden Marinefähnrich Otto Aigner, den Friedrich Hofreiter in den folgendem, bis zur Banulität tiefsinnigen Ausspruch: „Man sollte die
Nachtstunden das Zimmer seiner Frau verlassen sieht. Um nicht als menschlichen Beziehungen überhaupt mehr auf Sehnsucht stellen, wie
ite Land.
der „Dummkopf“ zu gelten, fordert Hofreiter den jungen Menschen.
auf Gewohnheit". Hofreiter hat die Sehnsucht zu der Gattin verloren.
Arthur Schnitzler.
Noch hat er, der selbst der Betrüger mancher Ehemänner ist, nicht vor,
wie er sie nun von einer auf die andere Frau überträgt. Das weite
ihn ernstlich anzuschießen, aber wie er sein junges Gesicht vor seiner
nGlühlichtern, ein kühner
Land der Seele läßt solche Grenzverschiebungen und Annexionen sehr
Pistole sieht kommt über ihn die Wut über dieses Vorrecht des
n Tätigkeit wir allerdings
zu. „Ordnung“, so meint einmal in Bezug auf den Zustand der Seele
Gegners, noch jung zu sein, und er schießt ihn zusammen. Frau
er uns anscheinend nur in
und des Herzens die moderne Erna, „Ordnung ist das Künstliche und
Genia ist auf das Tiefste erschüttert. Sie hatte die Liebe zu dem
führt wird. Denn derselbe
das Chaos das Natürliche“. Und ein chaotisches Durcheinander herrsch
Fähnrich wohl nicht anders betrachtet, als wie ihr Mann in seinen
erzigern so voll jugendlicher
denn auch in dieser künstlich so ordentlich aufgebauten Tragikomödie
eigenen mannigfachen Beziehungen zu den Frauen es sie gelehrt: ein Schnitzlers. Denn wenn man ihm von vornherein die Möglichkeit all
en mit mehr oder weniger
köstlich Spiel, — „und, wenn man erst darauf gekommen ist, sehr lustig
auskommt. Dabei besitzt er
der geschilderten Ereignissen und Charaktere zugeben wollte, — nur
anzusehen und mitzumachen". Sie hat nach demselben Nezept nichts
m Wesen, die ihm auch nach
just die Beiden, die er in den Mittelpunkt stellte, Hofreiter und seim
mehr von schweren Worten wissen wollen; es war ja auch die leicht¬
e Liebe und Treue bewahrt
Frau Genia, wollen nicht recht herein passen. Dafür hat der Dichter
herzige Anschauung des eigenen Gatten, die sie angenommen. Und
Land seiner Seele in einer
selbst sie nicht genügend zugeschnitten. Denn erstlich ist sein Hofreiter
dabei war, ebenfalls in Uebereinstimmung mit dem Seelenzustand
auch seine Liebe bewahrte.
ein viel zu trivialer Glühlichtfabrikant, um gerade bei ihm an die
ihres Mannes, die Liebe und das Zusammengehörigkeitsgefühl mit
r Gattenpflicht, und so weist
unwiderstehliche Eroberernatur glauben zu können, deren göttliche
ihm nicht erloschen und alles hätte gut werden können, wenn Hofreiter
rs Korsakow zurück, der sich
Sieghaftigkeit mit dem göttlichen Leichtsinn gepaart ist. Und dann
an diesem einen Vorgehen der Frau seine eigene Schuld erkannt und
ist anderseits seine Genia viel zu streng angelegt gewesen, um sie nun
freilich unfaßbar und macht sich wieder zu ihr zurückgesunden oder doch wenigstens auch ihre Selbst¬
Kundes fast unheimlich. Denn
dermaßen mit all ihren bisherigen Ueberzeugungen von Pflicht gegen
ständigkeit, die er so oft ihr zugesichert, respektiert hätte. Aber daß er
ich für ihres Gemahls weit¬
sich selbst aufräumen zu sehen. Nicht, daß sie sich dem jungen Fähnrich
in seinem eigenen Fall plötzlich den brutalen Egoismus und Neid des
Und wie er soeben die Be¬
zu eigen gibt, sondern daß sie in dieser Hingabe bewußt die Lieb¬
älteren Mannes gegenüber dem begünstigteren jungen Geliebten bis
löst, so ruht sein Auge schon
degradiert, das paßt niemals zu ihr. Aber Schnitzler dekretiert ein¬
zur Tötung des Letzteren walten ließ, das läßt für sie alles aus sein.
Wahl, einem echten Produkt
fach: Die Seele ist ein weites Land, d. h. eine letzte Erkenntnis, Ver¬
Die Gatten werden nie wieder zusammenkommen. Hofreiter selbst stehen aller Vorgänge in der Menschenbrust, gibt es überhaupt nicht —.
seinem alten, ernsthafteren
gibt der Gattin dahin schuld, daß sie in Wirklichkeit nicht in ihn habe! da hat er freilich alle Trümpfe in der Hand und braucht auf Folge¬
iten die halsbrecherische Be¬
hineinschauen können, wie sie gemeint habe. Die Seele ist eben, wie richtigkeit in der Charakterzeichnung, auf Logik in den Geschehnissen
angen auch des Mädchens zu
auch der Titel des Stückes es wiedergibt, ein weites Land, in dem
urer, der Erna schon einen
auch nicht das geringste Gewicht mehr zu legen.
tausend Möglichkeiten des Lebens sind. Mit Erna, der jüngsten seiner
wieder davonfährt, während
Das tut er denn auch nicht, nachdem er gleich schon mit dem
Geliebten, ist er trotzdem fertig. Er will auch do nicht gefesselt und
olomiten=Hotel das Zimmer
Titel alle Einwände zurückgeschlagen hat. Natürlich kann er nun seine
beherrscht werden, sei es, wodurch es wolle. Er fühlt plötzlich die
cht nur mit allen Nerven —
Helden reden und handeln lassen, so kunterbunt wie er mag. Sein
Einsamkeit eines Menschen, der für sich selbst ein Eigenes sein und
hoffen findet. Des andern
Zitat vom „weiten Land“ schwimmt immer oben auf. Und das ist
haben will. Aber als er den Ruf seines Knaben hört, der soeben aus
er sich und die Geliebte sonst
des Dichters Artur Schnitzler nicht ganz würdig. Demso viel Mög¬
der fernen englischen Pension in die Ferien nach Hause kommt, folgt er
Er trifft zur Nachtzeit bei
lichkeiten es der dichterischen Gestaltung seiner Absicht auch gestattet,
ihm doch mit allen Zeichen der Sehnsucht.
r an und muß hier wahr¬
so wenig wird er damit in die Tiefe der Lebensmöglichkeiten gehen
ihre früheren strengen An¬
lönnen, das letzte Geheimnis der Dinge und Menschen, das nur der
igenen Worten entsprechend,
Die Sehnsucht. Schnitzler läßt einmal seinen Fabrikanten Hof= Dichter ahnt, ergründen und künden können. Nein, Schnitzler will
ngen, schwärmerisch sie anskreiter in dem Stück darüber philolophieren und kommt zu ungefähr nun einmal auch die Tragik des Lebens wie eine Komödie anseben.