II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 693

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24. Das veite Land
RS
weht durch die Tragi=] Banner des Herrn Schroth, dann Frl. Melchior in einer
kund kann nicht durch
von ihr gut aufgemachten Szene. Eine Reihe junger Leute
Der eine sagt sich's
beiderlei Geschlechts noch rundum, die nicht eben wichtig in der
die Frauen mit
Komödie stehen. Weitere Abende werden zeigen, was uns die
mmen bei Schnitz¬
Gäste zu sagen haben. Die Leitung hatte Herr Korff. Die
sie anstellen, trotz
besondere wienerische Note vermag er natürlich nicht allen
weniger und erläu¬
seinen Kollegen zu geben: dieser Schnitzler hielt sich lange in
lie Manner hingegen
der deutschen Reichshauptstadt auf und hat ihre scharfen Laute.
en, drücken sich am
Von Nutzen wäre es, wenn der Schauplatz vor der Villa Hof¬
komplizierte Wesen.
reiter nach der Tiefe nicht so stark wie gestern in Anspruch ge¬
affen, das Natürliche
nommen würde. Der Gang der Dinge wäre leichter zu über¬
kensch von bürgerlich
sehen. „Das weite Land“ ist ohnedies, theatertechnisch betrachtet,
Rolle des Gerbers,
ein sehr weites Land, ja, der Titel klingt fast wie eine Entschuldi¬
keht das Chaos und
gung für viel Ueberhängendes.
der er fände im wei¬

streuen Erkenntnise,
Sie sind mit der
in glänzenden Fa¬
gerechter Spiegeler
nd straft. Der Dich¬
leere Hände. Der
agpatronen in seine
e trefflich eingespielt.
das Tempo zu lang¬
de verschuldet haben,
ellen versanden ließ.
Kräften ragen zwei
Diese — eine Köst¬
hnitzler über Schnitz¬
Frauen=Duldertum,
nd Begehrende mit
nd müden Bewegun¬
krenden und Innigen,
benn nicht Schnitzler
hätte, sie dem Hörer
frau Triesch schmolz
s die Flügel schlug,
schärfstem Kontrast
figer, ein Skeptiker,
et, mit der Klavia¬
Sicherheit des We¬
elen noch auf: Herr
auer Aigner eine
ldern, die
ker=Rolle bewegte,
Herrn Klein, die
=Nissen, Frl.
ber im wichtigsten
haarscharf gestellte
Nr. 10 422
Dienstag
stellende ment aie ergeben. Die Versuche gehen in zwei verschiedenen
Richtungen: entweder sollen die Maschinen nach einer bestimmten An“ sow
zahl von Bombenwürfen an der vorgesehenen Stelle wieder landen,
oder sie werden so dirigiert, daß sie an einem bestimmten Platz nieder¬
abk.
stürzen und mit samt ihrem Inhalt explodieren.
der
der
heri
Theater und Kunst.
Gag
Sche
(Neue Wiener Bühne.) Es gibt auch Sensationen Be#
in besserem Sinne, sozusagen vornehme Sensationen. Sie sind in
des
der heutigen, auch für das Theater wilden Zeit, sehr selten. So
eine stille Sensation ist, wenn ein wirklicher Künstler in einer seiner
Lieblingsrollen die letzten Geheimnisse seiner Persönlichkeit aus¬
„F
mit
breitet, Tiefen seiner Natur offenbart. Mit einem Wort: Arnold
Med
Korff spielte nach, Jahren wieder in Wien den Hof¬
Höblg
reiter in Artur Schnitzlers wundervollem Schauspiel:
„Das weite Land“. Je öster man das Stück sieht, desto mehr
Zeske
sagt es einem. Man entdeckt an ihm immer wieder neue Seiten.
mit
Hier gibt es seelische Entschleierungen von allerhand Kühnheit.
Man spricht in diesem weiten Land der Seele über Dinge, die
Herrei
zur
man sonst nicht einmal sich selbst anvertraut. Eine bezwingende
Re#
Wahrhaftigkeit — ohne koketten Fanatismus und ohne jede Ehrlich¬
mit F
keitspose — macht dieses Stück so liebenswert. In jedem Satz ist die
Exploston innerer Natur. Die Gemeinheiten dieser kleinen
Wollch
Kleme
Menschen haben aber; wenn man genau auf die Stimmen hört,
doch einen anderen Rhythmus, wie etwa bei Strindberg. (Ohne, Schillt
daß es deshalb sentimentale Gemeinheiten wären.) Vielleicht sind siebens
die Charaktereigenschaften dieser Leute aber nur spezifisch wienerisch, Vernat
in der Atmosphäre begründet und im leichtsinnigen Naturell der Durd
Stadt. Denn die Menschen sind zum Schluß einander nicht böse,
trotzdem sie sich viel Schlechtes zugefügt haben. Arnold Korff also des S.
gibt den Hofreiter. Er streift in dieser Rolle alles Virtuosenhafte 28. d.)
ab. Die Kulissen verschwinden, es gibt an diesem Abend keine
sichtbar zurechtgelegten Nuancen, keine vorbereiteten darstellerischen
städt.
Pointen, nicht einmal — Abgänge. Ein Mensch steht auf der
Bühne, der mit sicheren Schritten geraden Weges von der Straße
bekannts
kommt . . . Direkt aus dem Leben springt er auf die Bühne.
„Zarin“
Diesen Menschen spürt man aus jedem Wort, aus jeder Geste,
selbst aus dem Schweigen. Absichtslose Kunst leuchtet hier auf.
Künstlers¬
Fräulein Karsten spielte als Gast die Genia: eie schwierige
„Therese
9
Aufgabe, die sie mit ungekünstelter, weiblicher Intelligenz Premiere
meistert. Es war entschieden ein Wagnis, dieses figurenreiche Sinn
Stück dem Burgtheater nachzuspielen. Dieses Wagnis ist ge= den Hau
glückt, denn die ganze Aufführung war zart abgetönt und von folgende:
sympathischer Diskretion. Die Damen Schilling und
Förster, die Herren Valberg. Friedrich, Ueber¬
Gerald S
acker und Hendrichs sorgten für den hübschen Zu¬
Mauth;
sammenklang.
Zu
a. e.
Aufführun
(Lustspiel=Theater.) Das neueste Repertoirestück des
Pratertheaters
aufführen
ist ein übermütiger Operettenschwank „Der Der Auton
blonde Engel“ von Richard Keßler und Artur Rebner.
ernst zu ne
Originell setzt die Handlung damit ein, daß eine junge, führung de¬
geschiedene Frau, die sich als Witwe ausgibt, in zarte denkbar wäl
Beziehungen zu dem Stiefsohn ihres verflossenen Gatten ausschließlie
tritt, welch letzterer seiner sittenstrengen zweiten Gattin
„Die 1
gegenüber auch lieber als Witwer, denn als geschiedener Mann
die 1
gib. Alle lußtigen Folgerungs
eu