II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 723

We
24. Das IteLand
Deutsches Volkstheater.) Artur Schnitzlers
Tragikomödie „Dasweite Land ist kurz nach
dem jungen Medardus enistanden. Die beiden
Werke trenni nur die Spanne eines Jahres.
frucht¬
Sicherlich ein kurzer Zeitraum in der so
baren und ergiebigen literarischen Arbeit Arlur
Schnitzlers. Und doch ist „Das weite Land“ vier¬
leicht eines der schwüchsten Stücke des Dichters,
dem es gefallen hat, hier auch ganz unwahrschein¬
liche und problematische Charaktere zu zeichnen.
In der Aufführung im Deutschen Volkstheater,
mit der Direklor Dr. Beer die Wintersaison er¬
öffnete, gewann die Tragödie durch die glanzende
Darstellung Korffs. Er ist wiedergekehrt, den man
so ungern aus Wien scheiden sah. Sind wirklich
schon 18 oder 20 Jahre verstrichen, seit Herr Korif,
der entzückende Charmeur, neben Hartmann im
Burgtheater glängle? Sind die Jahre spurlos an
ihm vorübergegangen? Das Deutsche Volksthealer
war wie bei einer großen Premjere voll besetzt.
Galerien und Stehparterre übervoll. Sie waren
alle gekommen, die dem Künstler ein dankbares
und treues Gedenken bewahrt hatten. Korff spielte,
den Hofreiter, der seine Frau liebt und allen ande¬
ren Frauen nachläuft und die Köpfe verdreht, sehr
interessant und glaubhaft. Nach dem ersten Akt
brach erst der Begrüßungsbeifall los, der sich dann
von Akt zu Akt steigerte. Die übrigen Darsteller
wahrten die gute Tradition des Hauses. Vor allem
Frau Erike Wagner, dann Cecilia Lvovska
box 29/5
gtes Wiener Extrablatt

Theaterzeitung
Mese

treffe
Deulsches Volksthealer
Diese Aufführung von Schnitzlers
„Weitem Land“ bestand eigentlich aus drei
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Teilen; da waren Burgtheater, Neue Wiener
I.
Bühne und Volkstheater vertreten, die Plan und
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Stadtbekann
auch Ehrgeiz besessen haben mochten, ineinander,
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miteinander zu verschmelzen, ohne daß ihnen
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das allerdings gelungen wäre. Vertreter der
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ersten Abteilung: Arnold Korff einen Begriff
allerhöchster Qualität verkörpernd. Er hat die
zum ersten M¬
Rolle seinerzeit kreiert und mit ihr zu wieber¬
Mann, der
holtenmalen reichste Ehren eingeheimst; so ist
Friedmann as
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er mit dem Hofreiter aufs innigste verwachten
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und keinem Darsteller wird eine blendenbere
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Figur gelingen — wenngleich Korff in den
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ausgesprochenen Liebhaberstellen schwächer er¬
werden als
scheint und es bei ihm auch manchmal so
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etwas wie Leelauf gibt. Frau Wagners
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„Der glä
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drückten, verhaltenen Leidenschaften liegen ihr
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weniger, als die explodierenden Sie war eine
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seltsam maskenstarre Dulderin. Himmlisch
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wirklich himmlisch Frau Förster und vom
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reit, ein Sinnbild ausgelöschten Theaters der
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haftigkeit. „Das weite Land“ beileibe noch nicht
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abgeblüht, aber doch irgendwie verändert, so
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p. 7.
zusagen herbstlich überglänzt.
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Die melodiöse Operette „Cloclo“ von Storm als
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